Gemeinde Grefrath Haferbrei ganz frisch gekocht

Gemeinde Grefrath · Unter dem Titel "Was heißt hier finsteres Mittelalter" gehen die Teilnehmer der Spielaktion des Freilichtmuseums auf Entdeckertour. Kochen wie in alten Zeiten und die Seifenherstellung gehören unbedingt dazu.

 Unter der fachkundigen Anleitung von Rabea Badeda bereiten die Teilnehmer der Ferienfreizeit Haferbrei zu. Wer möchte, darf auch einmal rühren.

Unter der fachkundigen Anleitung von Rabea Badeda bereiten die Teilnehmer der Ferienfreizeit Haferbrei zu. Wer möchte, darf auch einmal rühren.

Foto: wolfgang kaiser

Kaum hat Rabea Badeda die Kunststoffbox geöffnet und einen Teil des Inhalts in die Hand genommen, da erschallt aus der 20-köpfigen Kinderschar schon die Frage, was denn das sei. "Das habt ihr alle bestimmt schon gegessen. So sieht es aus, wenn es auf dem Feld wächst", erklärt die Museumspädagogin des Niederrheinischen Freilichtmuseums und lüftet das Geheimnis um die Haferähren, die sie in den Händen hält. Wie sich das Getreide in seiner Ursprungsform anfühlt, können die Kinder ebenfalls erleben.

Aus einem Säckchen holt Badeda Haferkörner hervor, die jeder einmal anfassen darf. Viele der sechs- bis zehnjährigen Kinder können sich nicht vorstellen, dass aus den Körnern die allseits bekannten Haferflocken werden. Die beiden Pakete mit den Haferflocken, die Praktikant Simon Krücken inzwischen geholt hat, sind hingegen allen bekannt. "Und daraus machen wir heute einen Haferbrei, wie ihn auch die Menschen im Mittelalter gegessen haben", verrät Badeda.

Doch bevor es an die Zubereitung geht ist erst einmal Feuer machen angesagt. Hinter dem Tante-EmmaLaden auf dem Museumsgelände wartet schon ein Feuerkorb samt Holz auf seine Benutzung. Allerdings muss das Feuer nicht auf mittelalterliche Art und Weise entfacht werden, sondern es geht mit Streichhölzern und Anzündern. Doch selbst das erweist sich als schwierig. Im Korb glimmt es lediglich. Elena hat die pfiffige Idee, die überall herumliegenden trockenen Ästchen zu sammeln und sie zunächst in den Feuerkorb zu geben. Eine gute Idee, wie sich kurze Zeit später herausstellt, denn nach der Astzugabe prasselt das Feuer vor sich hin.

Katinka und Florian dürfen indes zwei Liter Milch in den großen schwarzen Holzkessel geben. Danach ist Zählen angesagt, denn es sollen 80 Esslöffel Haferflocken in die Milch gegeben werden. Jeder Löffel wird von den Kindern mit der entsprechenden Zahl begleitet. Bei 45 Löffeln ist das erste Paket leer. "Die 45 gut merken", meint Badeda, während sie das zweite Paket öffnet und es weitergeht. Eric hat die wichtige Aufgabe übernommen, die Masse gut umzurühren. "Das riecht schon lecker. Ob das nachher auch so gut schmeckt?", kommentiert der Achtjährige seine Arbeit.

Badeda hievt den Topf auf den Rost des Feuerkorbs. Die etwas größeren Teilnehmer der Ferienspielaktion dürfen abwechselnd rühren, damit nichts anbrennt. Mit Spannung verfolgen alle, wie der Brei immer dicker wird und anfängt zu blubbern. Krücken verteilt inzwischen die Tonschlüsseln samt Löffeln, was ein Klapperkonzert auslöst. Doch noch ist Geduld angesagt. Mit dicken Topflappen holt Badeda den Topf vom Feuerkorb. "Jetzt geben wir noch Honig hinein, damit der Haferbrei schön süß schmeckt", informiert sie. Moritz und Eric helfen den Honig aus den Gläsern in die Breimasse zu geben und gut einzurühren.

Dann kann es endlich losgehen. Schüssel für Schüssel bekommt, je nach Wunsch, einen kleinen oder großen Schlag Haferbrei. Während Simon eher vorsichtig ist und mit einem kleinen Klecks anfängt, wünscht sich Florian direkt einen XXL-Löffel voll. "Das schmeckt wie mein Lieblingsmüsli", urteilt Niklas. Superlecker lautet der Kommentar von Katinka, die sich direkt noch einen Nachschlag holt. Auch Lena ist begeistert und verkündet, dass sie das zu Hause mit ihrer Mama nachmachen will.

Etwas, was kein Problem ist, denn das dazugehörige Rezept hat Krücken bereits verteilt. Markus' Geschmack trifft der Haferbrei hingegen nicht so ganz, um nicht zu sagen gar nicht. Aber er hat den Brei zumindest probiert, was man von Paul nicht sagen kann. Haferbrei sei auf der ganzen Linie nicht sein Ding, sagt er im Brustton der Überzeugung. und hält sich lieber an sein mitgebrachtes Butterbrot. Gut gestärkt geht es direkt an die nächste Aufgabe heran. Die Seifenherstellung à la Mittelalter steht nämlich ebenfalls auf dem Programm dieses Tages und das macht mindestens genauso viel Spaß wie die Haferbreiproduktion.

(tref)
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