Gemeinde Grefrath Grefraths Kämmerer legt der Politik Sparliste vor

Gemeinde Grefrath · Bau- und Planungsausschuss beschließt Wohnbebauung auf ehemaligem Grevelour-Gelände.

Viele Erwartungen waren an die erste Sitzung des Bau- und Planungsausschusses nach dem Bekanntwerden der Finanzprobleme der Gemeinde Grefrath geknüpft. Es war eine Sitzung, die einen "Fingerzeig" gab, wohin die "kommunalpolitische Reise" der Niersgemeinde in den kommenden Jahren gehen kann, vielleicht auch gehen muss.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich die Politik über eine neue Nutzung für das seit mehr als 20 Jahren brach liegende Gelände der früheren Firma Grevelour zwischen Neu- und Nordstraße in Grefrath einigte. Hatte die CDU in der Vergangenheit dort stets eine Bebauung abgelehnt, so tat sie dies am Montagabend - nach einer Beratungspause - nicht mehr. Zuvor hatten sowohl Bürgermeister Manfred Lommetz, als auch Vertreter von SPD und Grünen deutlich gemacht, dass "egal, was es kosten werde", diese Bebauung auf jeden Fall für die Gemeinde Grefrath "ein Gewinn" sein würde. Zum einen wird zwischen dem Ortskern und dem Schul- und Sportzentrum eine Lücke geschlossen und zum anderen kann dort ein neues, ortskernnahes Wohngebiet entstehen. Kleiner Wermutstropfen: Für das Martinsfeuer und die Bettlerszene muss dann ein neuer Platz gefunden werden.

Das Gelände muss vor einer Bebauung von Altlasten befreit werden, denn früher befand sich dort ein Akkumulatoren- Werk. Die SPD hatte sich in einem Antrag dafür ausgesprochen, alle Möglichkeiten einer Verfahrensbeschleunigung auszuschöpfen.

Einen weiterer so genannten Lückenschluss könnte es zwischen Bahn- und Dunkerhofstraße geben. Dort steht bereits ein Mehrfamilienhaus. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) für den Kreis Viersen will nebenan bauen. Die Gemeindeverwaltung soll in der Sache mit der GWG sprechen und eigene Pläne des Bauamtes eventuell abstimmen.

Die Haushaltsberatungen für 2016 stehen nach dem Steuerbescheid des Finanzamtes und der Absage des Kreises Viersen, dem Haushalt 2016 in der vorgelegten Entwurfsfassung zuzustimmen, bekanntlich unter völlig anderen Vorzeichen. Der Kreis erwartet, dass die Gemeinde Grefrath die "Ursachen der Strukturprobleme nachhaltig behebt". Und bereits abgelehnte Konsolidierungsmaßnahmen sollten erneut auf den Prüfstand gestellt werden.

Im Vorfeld der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses hatte Kämmerer Wolfgang Rive zusätzliches Einsparpotenzial ausgelotet und der Politik eine entsprechende Liste vorgelegt. Darüber entschieden wurde nicht. Der Kämmerer schlägt unter anderem vor, ein Konzept für eine künftige Nutzung der Albert-Mooren-Halle in Oedt zu erstellen. Außerdem sollte das Haus Johannes-Girmes-Straße 19 a in Oedt, in dem unter anderem das Rote Kreuz und der Oedter Heimatverein Räume haben, verkauft werden. Auch der Verkauf weiterer Grundstücke, etwa des Hundesportvereins Oedt, des Kanuwanderclubs Grefrath an der Niers, des Reitervereins Graf Holk im Heitzerend oder des Geländes des Oedter Tennisclub an der Mühlengasse neben der Nierskampfbahn, stehen zur Diskussion.

Der Kämmerer schlägt weiter vor, die Zahl der Kinderspielplätze zu reduzieren. Es soll zudem eine Kosten-Nutzen-Analyse für eine energetischen Sanierung der öffentlichen Gebäude geben. Geprüft werden soll eine mögliche Nutzungsänderung des Schwingbodenparks, um dort eventuell Bauland zu schaffen. Ein Baukindergeld soll es nur noch für das Neubaugebiet Bousch geben. Bei der Unterhaltung der Friedhöfe soll gespart werden. Außerdem soll geprüft werden, inwieweit die Reinigung von gemeindeeigenen Grundstücken zurückgefahren werden kann.

(mab)
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