Gemeinde Grefrath Gerätehaus gekippt

Gemeinde Grefrath · Der Grefrather Gemeinderat hat entschieden: Die Mülhausener Feuerwehr bekommt kein neues Gerätehaus. Die Verabschiedung des Haushalts wurde verschoben. Es gab zahlreiche Änderungswünsche.

Den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die 19 Mitglieder zählende Löschgruppe Mülhausen der Grefrather Feuerwehr auf dem Hof der früheren Volksschule wird es nicht geben.

In geheimer Abstimmung wurde das Projekt mit 17 zu 15 Stimmen, bei einer Enthaltung, am Montagabend in der Ratssitzung gekippt. Die CDU war empört, sie hatte durch ihren Fraktionsvorsitzenden Gerald Raeth noch in der Haushaltsrede vor der Abstimmung für den Bau plädiert. Vor allem Ratsherr Sebastian Trienekens machte nach der Niederlage der CDU seinem Ärger mächtig Luft und verwies darauf, dass die Mülhausener Blauröcke sich auf den Neubau eingestellt hätten.

"In Ausrüstung investieren"

Dem entgegnete Hans-Willi Bauten (SPD): " Wir müssen Prioritäten setzen. Wir müssen in die Ausrüstung investieren, nicht in Steine." In seiner Haushaltsrede hatte Jochen Monhof (SPD) zuvor deutlich gemacht, dass die SPD nicht bereit sei, 350 000 Euro für ein neues Feuerwehrgerätehaus auszugeben. Diese Mittel könnten sinnvoll an anderen Stellen ausgegeben werden — beispielsweise für die Sanierung der Straßenbeleuchtung, was im Jahr zu einer Einsparung von rund 60 000 Euro führe.

Monhof riet zu einem Neubau für Oedt und Mülhausen gemeinsam und einem Verkauf des jetzigen Oedter Gerätehauses an der Tönisvorster Straße. Die Verwaltung solle möglichst zeitnah ein Konzept für den Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses vorlegen. Die Mülhausener Wehrmänner verließen nach der Verkündigung des Abstimmungsergebnisses den Sitzungssaal. Gemeindebrandmeister Harald Hoersen bekam sogar Meldeempfänger auf den Schoß geworfen.

Der Haushalt 2010, der im Entwurf vorliegt, wurde erneut geschoben. Jetzt soll der Beschluss über den Etat erst in der Ratssitzung im Mai fallen. Die Verwaltung beziehungsweise Kämmerer Wolfgang Rive sah sich außerstande, auf die Schnelle die Änderungswünsche, die weitestgehend von der CDU kamen, kurzfristig in das Zahlenwerk einzubauen.

Vom Tisch ist wohl auch der Versuch, das geschlossene Oedter Lehrschwimmbecken kurzfristig einer neuen sinnvollen Nutzung zuzuführen. Die Kosten sind von der Gemeinde Grefrath derzeit schlicht und ergreifend nicht finanzierbar. Und vom Tisch ist ebenso ein Wunsch des Gemeindesportverbandes Grefrath, für einen externen Moderator für die Erstellung eines Sportentwicklungsplanes 6000 Euro in den Etat einzustellen.

(RP)
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