Stadt Kempen Früher waren die Geschlechter strikt getrennt

Erst seit den 1970er-Jahren dürfen Mädchen und Jungen zwischen Thomaeum und LvD wählen.

Wenngleich die offizielle Zusammenarbeit der Oberstufen von LvD und Thomaeum erst in den 1990er-Jahren von den Schulleitern Georg Strasser (Thomaeum) und Dr. Helmut Grießmann (LvD) etabliert wurde, so gab es auch bereits vorher schulübergreifenden Unterricht der Oberstufen beider Schulen. Schüler des Thomaeums, damals noch geleitet von Martin Reiß, nahmen bereits in den 1970er-Jahren am Französisch-Leistungskursus im benachbarten LvD teil. Das Fach Erziehungswissenschaften gab es nur im Luise-von-Duesberg-Gymnasium, auch Schüler des Thomaeums saßen in den Kursen und legten auch ihre Abiturprüfung in diesem Fach am LvD ab. Möglichst wurde das aber erst, nachdem die ersten Mädchen das Thomaeum und umgekehrt die ersten Jungen das LvD besuchen durften. Dem Namen "Staatliches Gymnasium Thomaeum" hörte man nicht an, dass vorher nur männliche Schüler aufgenommen wurden. Die Nachbarschule war da wesentlich deutlicher, sie hieß "Städtisches Neusprachliches Mädchengymnasium". Erste Fremdsprache war dort Englisch, am humanistischen Thomaeum mussten Fünftklässler Latein pauken. Diese Sprache spielt hier allerdings schon lange nicht mehr die erste Geige, und inzwischen ist das Thomaeum auch längst wieder zur städtischen Schule geworden. Das ehemalige Mädchengymnasium firmiert seit 1980 unter Luise-von-Duesberg-Gymnasium, wobei die Benennung nicht ausschließt, dass auch Jungen an der Schule willkommen sind.

(hd)
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