Kreis Viersen Fritz Meies: "40 wunderschöne Jahre"

Kreis Viersen · Der Viersener CDU-Politiker ist seit 1975 Mitglied des Kreistags.. Seit vielen Jahren wirkt er über den Kreis hinaus.

 In der letzten Sitzung des Kreistags, die er leitete, dankte Landrat Peter Ottmann Fritz Meies: Der Viersener ist 40 Jahre Mitglied des Gremiums.

In der letzten Sitzung des Kreistags, die er leitete, dankte Landrat Peter Ottmann Fritz Meies: Der Viersener ist 40 Jahre Mitglied des Gremiums.

Foto: Kreis

Fritz Meies wollte dabei sein und mitentscheiden, als 1975 für seine Heimatstadt Viersen ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde. Seit 1970 gehört er dem Stadtrat bereits an, doch jetzt wurde es ernst. Viersen wurde Teil des Kreises Viersen. "Ich wollte die Interessen der Stadt vertreten und mit dafür sorgen, dass der Kreissitz hierher verlagert würde", sagt er. Jetzt ist er seit 40 Jahren Mitglied im Kreistag - und immer noch nicht überzeugt, dass der Kreis eine kreisrunde Sache geworden ist. Aber negativ betrachtet Meies diese politische Vergangenheit nicht. Im Gegenteil. "Es ist unwahrscheinlich viele geschehen und bewegt worden. Die Arbeit im Kreistag ist außerordentlich interessant", sagt er. Landrat Peter Ottmann würdigte jetzt die Arbeit von Meies. "Sie haben Außerordentliches für den Kreis Viersen geleistet", stellte Ottmann fest.

Fritz Meies war gerade mal 36 Jahre alt, sein heutiger Fraktionsvorsitzender Michael Aach wurde erst zwei Jahre später geboren, als er in den Kreistag einzog. Meies witterte die Chance, die Kreisverwaltung nach Viersen zu holen und dabei die Nordstadt völlig neu zu gestalten. Dort stand seinerzeit die ehemalige Schokoladefabrik der Firma Kaiser's, die Meies als wenig ansehnlich empfand. "Jetzt müssen wir für Viersen auftreten", forderte er von sich und den anderen Viersener Kreistagspolitikern. Anfangs war das wohl auch so, aber allmählich verstand auch Meies, dass er den Blick für den gesamten Kreis brauchte, um zu gestalten.

"Eine wunderschöne Zeit" brach für ihn an, als der Kreis die Landschaftspläne aufstellte. Meies und Kollegen führten oft auch konfliktgeladene Gespräche mit Grundeigentümern. Es gab Arbeitskreissitzungen, immer wieder Gespräche "draußen" und etliche Bereisungen. Dass der Kreis heute großartige Naturschönheiten hat, ist auf diese Arbeit zurückzuführen. Ihr Schutz und die Weiterentwicklung von Landschaftsteilen erhielten eine Struktur. Meies räumt ein, dass er selber nicht an alle Ziele glaubte. Dass in den Niersauen einmal Wat- und Wiesenvögel angesiedelt werden könnten, hielt er für eher unwahrscheinlich. Auf seine Frage, wie die denn solche Gebiete finden könnten, antwortete ein Experte aus Düsseldorf trocken: "Das spricht sich unter denen herum." Es war die Wahrheit, wie die Vogelvielfalt heute zeigt, selbst der Storch hat die Niers wieder entdeckt.

Ein Meilenstein sei auch die Abfallpolitik des Kreises, sagt Meies. Die Konflikte um die Deponie in Süchteln, Verhandlungen mit Mönchengladbach und Krefeld - all das führte im Ergebnis zu einer "vorbildlichen Lösung heute", ist Meies überzeugt. Und außerdem hat er immer für den Sport Politik betrieben. Dass nach der fast ausschließlichen Konzentration auf Breiten- und Gesundheitssport nun auch Leistungssport wieder eine Rolle spielen wird, ist auf seine Beharrlichkeit zurückzuführen.

Als Vertreter des Kreises hat Meies bei der Bezirksregierung und im Landschaftsverband wesentlich politische Entscheidungen mitgestaltet. Er ist stellvertretender Vorsitzender im Gesundheitsausschuss des LVR und begleitet intensiv auch Bemühungen, den Kreis als aktiven Faktor in die Regionalisierung größerer Räume einzupassen.

Über Niederlagen spricht er nicht gerne. Meies verpasste den Fraktionsvorsitz, als im ersten Wahlgang eine Stimme Mehrheit wegen des Wahlmodus nicht reichte und diese Stimme im zweiten Wahlgang Rudi Alsdorf begünstigte. Meies schaut, wie immer, nach vorne. Und da macht er sich auch Sorgen. Parteien verlieren Mitglieder und seien nicht mehr so sachorientiert wie einst.

(RP)
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