Gemeinde Grefrath Flüchtlinge: Grefrath hat Quote fast erfüllt

Gemeinde Grefrath · 282 Flüchtlinge leben - Stand Mitte Januar - in der Gemeinde. Unterkunft am Reinersbach ist marode.

 Die Unterkunft am Reinersbach in Grefrath ist in miserablem Zustand. Mittelfristig soll sie aufgegeben werden.

Die Unterkunft am Reinersbach in Grefrath ist in miserablem Zustand. Mittelfristig soll sie aufgegeben werden.

Foto: kaiser

Mitte Januar lebten 282 Flüchtlinge in der Gemeinde Grefrath: 78 aus Syrien, 74 vom Balkan, 26 aus Nordafrika, der Rest aus verschiedenen Ländern wie Irak, Iran, Eritrea oder Afghanistan. Das steht in der Vorlage, mit der sich der Grefrather Sozialausschuss in seiner nächsten Sitzung am morgigen Dienstag, 23. Februar, beschäftigen wird. 115 dieser Flüchtlinge haben eine gute Chance, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Sie kommen aus Syrien, Irak, Eritrea und dem Iran - laut Sozialamt "Länder mit guter Bleibeperspektive".

118 der Flüchtlinge sind am Bruchweg untergebracht, 109 am Reinersbach. Der Rest verteilt sich auf andere Unterkünfte. Das Objekt Süchtelner Straße ist belegt. Nur an der Johannes-Girmes-Straße besteht noch die Möglichkeit, 20 bis 25 Personen unterzubringen. Am Bruchweg sind zwei Drei-Zimmer-Wohnungen und eine Zwei-Zimmer-Wohnung freigeworden. Sie dienen zum einen als Reserve für neue Zuweisungen und zum anderen als Möglichkeit, den Standort Reinersbach zu entzerren. Wie sich die Zahl der Flüchtlinge im Laufe dieses Jahres entwickeln wird, kann das Grefrather Sozialamt - wie alle Kommunen landauf, landab - im Moment nur schwer abschätzen. Das hängt von Gesamtzahl der Personen ab, die in Deutschland Asyl suchen sowie von der Anzahl der Rückführungen insgesamt.

Große Befürchtungen muss man in Grefrath aber zunächst einmal nicht haben: NRW-Innenminister Ralf Jäger hat nämlich die federführende Bezirksregierung Arnsberg angewiesen, zunächst einmal das Ungleichgewicht zwischen den Städten und Gemeinden auszugleichen. Es gibt Kommunen wie Gref-rath, die ihre Quote fast zu 90 Prozent erfüllt haben, auf der anderen Seite aber auch Städte und Gemeinden, die es gerade einmal auf 60 bis 70 Prozent bringen.

Ein Problem ist nach wie vor die Unterkunft am Reinersbach, in der es noch nicht einmal eine Heizung gibt. Gespräche zwischen dem Bauamt und den Grefrather Gemeindewerken haben ergeben, dass der Einbau einer Zentralheizung in keinem Verhältnis zu den übrigen Mängeln der Bausubstanz steht. Bestes Beispiel sei die mangelnde Wärmedämmung. Damit wenigstens die Schlafräume geheizt werden können, hat man den Bewohnern Radiatoren zur Verfügung gestellt. Parallel dazu hat die Verwaltung Gespräche mit Anbietern von System- und Modulbauten geführt, um die Unterkunft Reinersbach mittelfristig abzulösen. Konkrete Ergebnisse hierzu liegen allerdings noch nicht vor.

Auch um die Kosten für die Flüchtlinge geht es im Sozialausschuss. Sie lagen brutto bei rund 750.000 Euro, der Gemeindeanteil beträgt 57.000 Euro. Wie hoch die Landeserstattung im laufenden Jahr sein wird, kann die Verwaltung erst sagen, wenn der erste Zuweisungsbescheid vorliegt. Mit dem rechnet man in Grefrath für Ende des Monats.

(RP)
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