Stadt Kempen Flüchtlinge: Berufskolleg-Sporthalle könnte Ende Februar frei werden

Stadt Kempen · Das Land will Asylsuchende nicht mehr in Provisorien unterbringen. Offen ist, wann die Kempener Halle wieder für den Sport zur Verfügung steht.

 Am Hütterweg im Kempener Süden sind die ersten mobilen Wohnheime für weitere Flüchtlinge angeliefert worden.

Am Hütterweg im Kempener Süden sind die ersten mobilen Wohnheime für weitere Flüchtlinge angeliefert worden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Kempens Bürgermeister Volker Rübo hatte bei der Einbringung des Haushaltsentwurfs für 2016 angedeutet, dass die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Sporthalle des Rhein-Maas-Berufskollegs an der Kleinbahnstraße möglicherweise Ende Februar wieder frei wird. Entsprechende Signale gebe es von der Bezirksregierung aus Düsseldorf, so Rübo. Hintergrund: Das Land Nordrhein-Westfalen will kleinere Notunterkünfte, zu denen auch die Kempener Sporthalle mit 300 Plätzen für Asyl suchende Menschen zählt, in den kommenden Monaten aufgeben. Ob das schon Ende Februar sein wird, ist allerdings aus Sicht des Kreises Viersen völlig offen. Einen genauen Termin gäbe es nicht, heißt es aus dem Viersener Kreishaus. Klar ist aber: Sollten die letzten Flüchtlinge die Halle verlassen, müsste diese und die angrenzenden Räume in der Cafeteria des Berufskollegs erst renoviert werden, bevor der Schul- und Vereinssport dort wieder stattfinden kann.

Mit der Aufgabe der Halle wird sich die Zuweisungsquote für die Stadt Kempen ändern. Bislang werden die 300 Plätze in der Halle auf das Kontingent der Stadt angerechnet. Fallen sie weg, muss Kempen entsprechend mehr Asylsuchende aufnehmen. Daher stellt man sich im Rathaus schon jetzt darauf ein, weiteren Wohnraum zu beschaffen. Demnächst wird das ehemalige Verwaltungsgebäude der Volksbank Krefeld an der Peter-Jakob-Busch-Straße im Gewerbegebiet, das die Stadt von dem Geldinstitut gekauft hat und derzeit umbauen lässt, als Flüchtlingsheim mit etwa 150 Plätzen zur Verfügung stehen. Auch die vor einigen Monaten bestellten Wohnmobilheime mit 60 Plätzen für den Standort Hütterweg am Südrand der Stadt in Richtung Oedt sollen im Januar bezugsfertig sein.

Gleichwohl reicht dies nicht aus. Das bedeutet auch, dass die ehemalige Johannes-Hubertus-Schule am Hohenzollernplatz in St. Hubert weiterhin als provisorische Flüchtlingsunterkunft genutzt werden muss.

Dort hat die Stadt Kempen inzwischen Räume für Deutsch-Sprachkurse einrichten lassen. Dafür gab es nach Auskunft von Kempens Sozialdezernent Michael Klee im Stadtrat 8000 Euro als Zuschuss als einem Geldtopf, den der Kreis vom Land erhalten hatte. Von dem Geld wurden unter anderem Tablet-PCs für den Unterricht angeschafft. Dort kann auch arabisches Fernsehen empfangen werden. Ehrenamtliche werden sich hier engagieren und bei den Deutsch-Kursen helfen.

(RP)
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