Stadt Kempen Fenster leuchten im Advent

Stadt Kempen · Auch nach der Schließung der Johannes-Hubertus-Schule läuft die beliebte Aktion derzeit in der Vorweihnachtszeit.

 Für die St. Hubert ein ebenso vertrauter wie besinnlicher Anblick ist der Adventskalender in den Fenstern der ehemaligen Schule.

Für die St. Hubert ein ebenso vertrauter wie besinnlicher Anblick ist der Adventskalender in den Fenstern der ehemaligen Schule.

Foto: wolfgang kaiser

Karin Schenk ist - obwohl vor vielen Jahren aus Hessen in den Ort zugezogen - eine engagierte Bürgerin, wenn es um die Belange von St. Hubert geht. Im Kendeldorf ist Karin Schenk bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund, war viele Jahre Chefredakteurin des "Hubertus-Boten", den der örtliche Heimatverein herausgibt. In der Monatszeitschrift hat Karin Schenk so manche vergessene Anekdote aus dem Kendeldorf wieder entdeckt und berichtet. Sie engagiert sich derzeit auch in der St. Huberter Flüchtlingshilfe und wurde kürzlich für ihr ehrenamtliches Engagement - neben anderen Bürgern - beim "Markt der Möglichkeiten" von Kempens Bürgermeister Volker Rübo ausgezeichnet.

Karin Schenk ist es zu verdanken, dass ein schöner Brauch in der Vorweihnachtszeit in St. Hubert auch in diesem Jahr wieder aufleben konnte: Sie hat sich dafür eingesetzt, dass die Fenster der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule am Hohenzollernplatz im Advent mit weihnachtlichen Motiven beleuchtet sind. Vor Jahren galt die Aktion als "Größter Adventskalender am Niederrhein". Die Idee dazu hatte Karin Schenk aus Hanau am Main, wo sie zuvor gelebt hatte, seinerzeit mit ins Kendeldorf gebracht.

"Große Sorge hatte ich in diesem Sommer, als der Schulbetrieb der Förderschule eingestellt und das Schulgebäude geräumt wurde. Kommen die schönen Fensterbilder - vielleicht aus Unkenntnis - nun auf den Müll, befürchtete ich", so Karin Schenk gegenüber der Rheinischen Post. Sie wandte sich per E-Mail an Bürgermeister Volker Rübo und an den Heimatverein sowie den Werbe- und Bürgerring in St. Hubert. Auch Kempens Vize-Bürgermeister Hans-Peter van der Bloemen - er lebt in St. Hubert - schaltete sie ein. Am Ende zogen dann alle an einem Strang und auch in der 15. Auflage ist der besondere Adventskalender in diesen Tagen allabendlich in den Fenstern des ehemaligen Schulhauses zu bewundern.

Karin Schenk erinnert in diesem Zusammenhang an die Entstehungsgeschichte des Adventskalenders: "15 Jahre ist es her, dass St. Hubert ein besonderes Geschenk bekam. Am 1. Dezember 2000 konnte es jeder sehen: Dann schmückte das erste Fenster eines riesigen Adventskalenders die vielen Fenster der Johannes-Hubertus-Schule. Bei der Gestaltung stand der eigentliche Sinn der Weihnachts- und Adventszeit im Vordergrund. In sechs Themengruppen beschäftigen sich die Bilder mit dem Adventsgeschehen: Mariä Verkündigung, Gegenwartsbezug, Herbergssuche, die Weisen aus dem Morgenland, die Hirten auf dem Felde, die Geburt Jesu.

Der besondere Kalender sollte aber nicht allein ein Werk der Schüler werden, sondern vielmehr ein gemeinsames Kunstwerk von vielen St. Hubertern. Ein Aufruf brachte den Erfolg: Es fanden sich schnell sowohl Schulkinder, kirchliche Jugendgruppen, Kindergartenkinder als auch Einzelpersonen, die sich künstlerisch beteiligten. Eine Legende erklärt, wer welche Bilder gemalt hat.

Mittlerweile sind 15 Jahre vergangen. Der Adventskalender in St. Hubert bringt jeden Tag die frohe Botschaft der Weihnacht ein Stück näher. Jeden Tag kommt ein beleuchtetes Fenster mit bunten Motiven dazu und gestaltet die Fassade des historischen Gebäudes schließlich zu einem stimmungsvollen Bild."

(RP)
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