Stadt Kempen FDP-Bürgerpreis für Flüchtlingshilfe

Stadt Kempen · Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann fand viele lobende Worte für das Engagement der St. Huberter. Unter anderem werden Sprachkurse angeboten. Das soll die Integration erleichtern.

Bei der Preisverleihung (v.l.): Irene Wistuba, Wolfgang Lochner, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Uschi Lepski und Karin Schenk.

Bei der Preisverleihung (v.l.): Irene Wistuba, Wolfgang Lochner, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Uschi Lepski und Karin Schenk.

Foto: Wolfgang kaiser

Im Kendeldorf St.Hubert verlieh im Evangelischen Gemeindezentrum die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus Düsseldorf, den "Liberalen Bürgerpreis 2015" der FDP Kempen an die Flüchtlingshilfe St.Hubert. Sie hielt auch die Laudatio und erinnerte an "herausragendes ehrenamtliches Engagement". Sie verwies auf die Deutschkurse und die Übernahme von Patenschaften. Die St. Huberter Flüchtlingshilfe gibt es bereits seit Herbst 2014. In der Stadt Kempen leben inzwischen 1000 Flüchtlinge.

Der Preis war passend zur Jahreszahl mit 201,50 Euro dotiert, hinzu kam eine Urkunde. Marie-Agnes Strack-Zimmermann sprach von einer "Zeitenwende im Jahr 2015". Sie selbst habe im Sommer bei einem Urlaubsaufenthalt in Griechenland gesehen, wie voll die Fährschiffe waren, die dort ankamen. "Es hat kaum ein Fährschiff ohne Flüchtlinge gegeben", sagte Strack-Zimmermann. "Es berührt einen mehr und mehr." Mit großen Hoffnungen, aber auch mit Ängsten seien die Menschen nach Europa gekommen, so die Laudatorin weiter. Längst sei aus dem griechischen ein europäisches Probleme geworden. Strack-Zimmermann vertrat die Ansicht, dass sich das Flüchtlingsproblem in den kommenden Monaten kaum ändern dürfte.

Sie ging auf die Arbeit in St. Hubert ein und bescheinigte dem Helferkreis für Flüchtlinge, dass er den Flüchtlingen vor Ort den Start ins neue Leben erleichtere. Sie lobte die Patenschaften, die übernommen wurden, und stellte fest: "Die bürgerschaftliche Hilfe in St. Hubert funktioniert." Man habe "vergessene Kräfte" mobilisiert. Irene Wistuba bescheinigte der stellvertretenden Bundesvorsitzenden, dass sie sich bundesweit für die Flüchtlinge und Asylbewerber einsetze. In St.Hubert haben aus Mitgliedern und Funktionsträgern der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinde, der Katholischen Jugend und der Johanniter eine Hilfsgemeinschaft zusammengefunden.

Getragen wird das Engagement der Gruppe von zwei Grundgedanken: 1. Den Menschen muss der Start in das neue Leben vor Ort erleichtert werden. 2. Die Einwohner müssen in die Hilfsaktionen umfassend eingebunden werden. So fand bereits im Sommer ein Vorbereitungskursus für die Kinder statt, die in die Schule kamen.

Von zentraler Bedeutung sind die Deutschkurse, die angeboten werden. Sie finden in Räumlichkeiten der Kirchen statt. Die Kurse finden in kleineren Gruppen zweimal in der Woche statt. Einen zweiten Schwerpunkt in der Arbeit der Flüchtlingshilfe St. Hubert sind die Patenschaften, die übernommen wurden. Sie sind, da war man sich am Freitag einig unverzichtbare Integrationshelfer, die viele Lücken schließen.

Im Kendeldorf ist man froh, dass viele Helfer mobilisiert werden konnten. So erteilen pensionierte Lehrer Deutschunterricht, Mütter bereiten die Kinder auf die Schule vor, Abiturienten begleiten Apfelernteaktionen, junge Männer reparieren gemeinsamen mit den Flüchtlingen Fahrräder, Nachbarn bringen Decken und spielen mit den Kindern. Die Hilfe zu koordinieren und zu kanalisieren, erfordert Durchhaltevermögen und ist zeitintensiv.

(mab)
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