Gemeinde Grefrath Ein musikalisches Feuerwerk bei Groß

Gemeinde Grefrath · Ein Wiederhören mit der "schwärzesten Stimme Österreichs" in der Grefrather Buchhandlung: Pianist und Sänger George Nussbaumer war wieder da - mit Richard Wester (Saxofon und Flöten) und Peter Pichl (Bass).

"Something Special" - etwas Besonderes gab es in der Buchhandlung von Karl Groß in Grefrath jetzt gleich zweimal zu erleben: Unter diesem Titel, der einem Stück von Randy Newman entstammt, traten George Nussbaumer (Klavier und Gesang) und Richard Wester (Saxofon / Flöten) featuring Peter Pichl am Bass auf. Beide Solokünstler hatte man bereits mehrfach gemeinsam mit dem diesmal fehlenden Manfred Maurenbrecher in der populären Reihe "Kultur am Montag" in Grefrath gehört und war begeistert.

Und das war das Publikum auch diesmal wieder. Vor allem George Nussbaumers tiefe kehlige und volltönende Stimme, die ihm den Ehrentitel "Schwärzeste Stimme" Österreichs" eingetragen hat, löste bei seinen tollen Interpretationen von Eigenkompositionen ebenso wie bei seiner markanten Wiedergabe von Blues-Klassikern wahre Begeisterungsstürme aus. Nussbaumer, der nicht nur als Pianist und Sänger, sondern auch als Sprecher Karriere gemacht hat, wurde einem breiteren Publikum bekannt, als er im Jahre 1996 in Oslo beim Grand Prix International einen zehnten Platz für sein Land holte. Den rockigen Titel von damals trug er auch in Grefrath vor. Nicht nur sein Gesang, auch das hammerharte Klavierspiel, bei dem das Piano aber dennoch herrlich groovig klingt, kamen beim Publikum sehr gut an.

Beide begeisterten schon beim "Randy Newman Projekt". Richard Wester, geboren in Linz und in Flensburg zu Hause, ist der kongeniale Partner des blinden Blues-Sängers. Er überzeugte mit seinem temperamentvollen und gekonnten Flöten- und Saxofonspiel bereits gemeinsam mit Nussbaumer und Maurenbrecher bei den großartigen Abenden mit dem "Randy Newman Projekt", die bis heute unvergessen sind. Viele Titel von Randy Newman spielten auch an diesem Konzertabend wieder die Hauptrolle: "Baltimore" und "Falling in Love" unter anderem, aber auch das nachdenkliche Stück über "Short People", kleinwüchsige Menschen, das dem Autor viel Ärger bei Behindertenorganisationen einbrachte, die das Lied völlig missverstanden.

Wester, der längst als einer der besten Saxofonspieler Deutschlands gilt und mit Joe Cocker, Reinhard Mey, BAP und Ulla Meinecke zusammen spielte, intoniert mit einem unverwechselbaren Timbre und einem kraftvollen Ausdruck. Wer die beiden im Zusammenspiel erlebt hat, will sie live wieder hören, weil sie so perfekt harmonieren und immer noch erkennbar Spaß am musikalischen Mundwerk haben. Kein Wunder also, dass der erste Abend am Montag bereits binnen kürzester Zeit ausverkauft war. Der klitzekleine "Konzertsaal" im Laden der Buchhandlung konnte die Besucher nicht alle fassen, die die beiden außergewöhnlichen Musiker unbedingt wieder hören wollten. Schön, dass es ein Da capo am Dienstagabend gab.

Der Dritte im Bunde, Peter Pichl, ein Bassist aus Hannover, stand ihnen an den beiden Abenden in überzeugender Manier zur Seite. Pichl, langmähnig wie eh und je zu besten "Nektar"-Zeiten, hat schon bei Heinz Rudolf Kunzes "Räuberzivil" mitgespielt und war Bandmitglied unter anderem bei Jutta Weinhold, der Salsa-Band Havanna, der britischen Band Ufo sowie bei Nektar und Steinwolke.

Karl Groß, hörbar stolz auf die Verpflichtung der Klasse-Musiker, hatte im Vorfeld ein Feuerwerk angekündigt. Das war keineswegs zu vollmundig: Nussbaumer und Wester zündeten eine musikalische Rakete nach der anderen, der Beifall wollte nicht aufhören. Das Mini-Konzert im Buchladen wurde mitgeschnitten, daraus soll eine CD entstehen.

(jka)
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