Zuhause Im Cyriakushaus Ein beispielhaftes Miteinander

Kempen · Das Haus ist in zwölf Jahren zu einer Multifunktionsstätte geworden. Es sieht noch wie neu aus, nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Arbeit von Hausmeister Manfred Birk.

 Das Cyriakushaus hat sich in Grefrath längst etabliert. Menschen gehen ein und aus, zahlreiche Veranstaltungen finden dort statt.

Das Cyriakushaus hat sich in Grefrath längst etabliert. Menschen gehen ein und aus, zahlreiche Veranstaltungen finden dort statt.

Foto: stefan finger

grefrath Als vor mehr als einem Dutzend Jahren im Schatten von St. Laurentius das Elternhaus des bekannten Grefrather Schneidermeisters Hans Schommer abgerissen wurde, flossen Tränen. Ein Stück Orts-, Familien- und Handwerkergeschichte ging damit verloren. Heute kann man sagen: Vielleicht musste es so sein. Denn: Alt-Grefrath hat mitten im Ortskern, direkt neben der fast 525 Jahre alten Laurentiuskirche, ein neues Zuhause bekommen, ein multifunktionales Haus, was man sicherlich so nicht erwarten konnte. Jetzt ist das Cyriakushaus ein Dutzend Jahre alt und ein Zuhause der Grefrather und Gäste, das Tag für Tag genutzt und angenommen wird. Ein Zuhause, dass wie neu aussieht und sehr gepflegt ist. Das ist sicherlich auch ein Verdienst des seit mehr als einem Vierteljahrhundert in St. Laurentius tätigen Hausmeisters Manfred Birk, der zudem profunder Kenner der Grefrather Ortsgeschichte ist. Das Cyriakushaus erinnert an den zweiten Grefrather Pfarrpatron, neben dem Heiligen Laurentius.

Der Bau hat sich harmonisch eingefügt zwischen dem Hotel Haffmanns, dem historischen Marktplatz, dem Edith-Stein-Haus, der Pfarrkirche und dem Geschäftszentrum auf der Deversdonk. Das Cyriakushaus beinhaltet einen Saal im Erdgeschoss, eine großzügig ausgestattete Küche, einen kleineren Versammlungsraum, sanitäre Anlagen und ein Foyer. Im Obergeschoss sind ein Besprechungszimmer, ein Büro, die Katholische Öffentliche Bücherei und eine Ruhezone mit einem herrlichen Blick auf den alten Friedhof. In der zweiten Etage gibt es eine große Wohnung, die vermietet ist.

Das Cyriakushaus verfügt außerdem über Zeugnisse aus der Grefrather Kirchengeschichte. Da ist zum einen der alte Kirchturmhahn aus dem 19. Jahrhundert, der lange als verschollen galt, dann jedoch wieder in die Pfarrgemeinde heimkehrte. Und da ist das große Glasbild aus dem Treppenhaus des ehemaligen St.-Josef-Krankenhauses an der Hinsbecker Straße.

Im Cyriakushaus wird nicht nur Heimat gelebt, sondern auch ein beispielhaftes Miteinander gepflegt. Doch man sollte auch einmal ohne Veranstaltung einen Blick in das Haus werfen, das auf Anhieb anziehend wirkt. Das Cyriakushaus ist längst ein Haus der Kunst, der Unterhaltung, der Religion, der Begegnung geworden. Dort wird diskutiert, geplant, debattiert, gefeiert und Gutes getan. Die Senioren sind mehrfach unter der Woche zu Gast, ab und an der Kirchenchor. Es gibt Ausstellungen, Basare und Diskussionen. Es werden Geburtstage und Jubiläen gefeiert. Es gibt Kaffeenachmittage, Treffen von Einzelhändlern, Theateraufführungen, Treffen der verschiedensten Art und die Neujahrsempfänge von St. Laurentius oder St. Benedikt. Beim jährlichen Vereinsbaumfest wird das Haus zum großen Café. Das Cyriakushaus ist längst die gute Stube Grefraths.

(mab)
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