Weihnachtsmarkt in Kempen Ein altes Kamel liebt Weihnachtsmusik

Stadt Kempen · Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt ist wieder ein großer Besuchermagnet. Am ersten Adventswochenende gab es dichtes Gedränge - trotz Nieselregen und Nebel.

Zentraler Punkt des Weihnachtsmarktes ist der Buttermarkt. Wer nach oben in die kahlen Kronen der Bäume schaut, blickt in einen wunderschönen Sternenhimmel. Besonders hier waren die Besucher am Wochenende dicht gedrängt.

Zentraler Punkt des Weihnachtsmarktes ist der Buttermarkt. Wer nach oben in die kahlen Kronen der Bäume schaut, blickt in einen wunderschönen Sternenhimmel. Besonders hier waren die Besucher am Wochenende dicht gedrängt.

Foto: Wolfgang KAISER

Vom nasskalten Wetter ließen sich die Besucher am Samstag nicht abschrecken. Schon in den Mittagsstunden füllten sich die Straßen der Altstadt in Kempen mit immer mehr Besuchern. Es war wohl das erste Mal, dass der Weihnachtsmarkt förmlich im Nebel versank, da waren sich Besucher und Marktbeschicker einig. Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

So empfanden auch die beiden Polizisten Heinrich Eggert und Britta Gaßner ihren Einsatz als sehr entspannt. "Wir sind Schlimmeres gewohnt", meinte Eggert. Und Gaßner ergänzte, dass es sehr schön auf dem Markt sei. Die Leute friedlich, alle sehr freundlich, das freute die beiden. Direkt hinter dem Kuhtor tüpfelte der Kräuterhändler Daniel Tecken derweil ziemlich verzweifelt an seinem kleinen Gasofen. Das Ding wollte es einfach nicht tun. Aber der Kollege Markus Flintrop vom Stand gegenüber konnte helfen. "Das gehört sich doch so unter Kollegen" meinte er bescheiden. "Dafür kannst Du Dir was aussuchen", lud ihn Tecken ein.

Jan van Miert hat auf dem Buttermarkt eine lebendige Krippe aufgebaut: Ziegen, Schafe, ein Esel und das große Kamel lockten vor allem die Kinder an.

Jan van Miert hat auf dem Buttermarkt eine lebendige Krippe aufgebaut: Ziegen, Schafe, ein Esel und das große Kamel lockten vor allem die Kinder an.

Foto: Kaiser Wolfgang

Ein paar Stände weiter suchte ein Paar aus Kempen gerade nach einer neuen warmen Kappe für den Ehegatten. So richtig entscheiden konnte er sich zunächst nicht, aber dann sollte es doch mit sanftem Druck seiner Gattin die wollene Kappe mit den Ohrenklappen sein. Bei dem Wetter war sie nicht nur angemessen, sondern wurde auch gleich aufgesetzt.

Das Angebot, das Werbering und die Firma Xdreams ausgesucht hatten, war gut durchmischt. Die meisten Stände waren schön geschmückt, teilweise sogar - wie der Stand der Stadt Kempen - mit großen Kerzen. Natürlich gab es auch die üblichen Ausreißer. Da kommen die Veranstalter wohl kaum herum.

Der Kempener Weihnachtsmarkt ist jedes Jahr ein Besuchermagnet.

Der Kempener Weihnachtsmarkt ist jedes Jahr ein Besuchermagnet.

Foto: Kaiser Wolfgang

Ansonsten aber konnte man sich schon einmal mit schönen Geschenken oder auch Dekorativem für Haus und Garten eindecken. Ganz begeistert stöberten zwei Damen an einem Stand mit Puppenkleidern. Da dürfen sich wohl Enkelinnen an Weihnachten über eine neue Ausstattung für ihre kleinen Freunde freuen. Es gab vielen einfallsreichen Schmuck, auch dieser fand begeisterte Käufer. Dann natürlich wurden diverse Schals und Mützen sowie wärmende Tücher angeboten. Aber man konnte auch sehr schöne Holzdinge entdecken. An einem Stand gab es nicht nur alle möglichen Haushaltswaren aus Holz, sondern auch sehr ausgefallene dekorative Sachen.

Ludowik Smeets war extra aus Hasselt in Belgien zum Weihnachtsmarkt gekommen. Er schlenderte mit seinem Freund über den Markt und hatte schon einiges gefunden. Die beiden waren das erste Mal in Kempen und von der Atmosphäre sehr angetan. "Wir wollen im Sommer noch mal wiederkommen" sagte Smeets. Dann möchten sie länger bleiben und ihre Fahrräder mitbringen. Aus Essen kamen die Swindoskis. Ihre beiden Kinder drehten gerade ihre Runden auf dem Karussell, während sich die Eltern einen Backfisch gönnten. Auch sie waren das erste Mal zum Weihnachtsmarkt in Kempen. Das sei viel gemütlicher als ihr großer Markt in Essen. "Nicht so rummelig", sagten sie.

Gemütlich ging es auch bei Jan van Miert auf dem Buttermarkt zu. Er hatte die lebendige Krippe aufgebaut. Ziegen, Schafe, ein Esel und das große Kamel lockten vor allem die Kinder an. Van Miert, der eigentlich aus Groningen gebürtig ist, hat sich in der Nähe von Gummersbach einen Lebenstraum erfüllt. Denn er betreibt dort einen Gnadenhof für alte oder verlassene Tiere. Das Kamel Ali stammt übrigens aus einem Zirkus. Es kam nicht nur zutraulich auf jeden Besucher zu, sondern genoss offensichtlich auch die weihnachtliche Musik der holländischen Band "De Koetelaers", die gerade auf der kleinen Bühne am Martinsdenkmal spielten. "Der kennt Musik und mag sie" sagte van Miert.

Der Markt mit seinen vielen Buden voller Gaumenfreuden war Anziehungspunkt vieler Gruppen. Überall sah man Besucher, die es sich trotz des Wetters gut gehen ließen. "Macht doch Spaß hier" meinte ein Trupp aus Grefrath. Die Arbeitskollegen waren mit dem Rad gekommen. "Dann können wir auch Glühwein trinken", grinste einer von ihnen.

(sr)
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