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Stadt Kempen Effektive Hilfe bei der Berufswahl

Stadt Kempen · Die Stadtbücherei und die Agentur für Arbeit arbeiten künftig zusammen. Sie beraten Schüler und Eltern, welche Möglichkeiten es nach dem Schulabschluss gibt.

 Sie erklärten gestern Einzelheiten der Zusammenarbeit (v.l.): Ursula Wiltsch, Elisabeth Friese, Sarah Borgloh und Peter Kraps.

Sie erklärten gestern Einzelheiten der Zusammenarbeit (v.l.): Ursula Wiltsch, Elisabeth Friese, Sarah Borgloh und Peter Kraps.

Foto: norbert prümen

Die Stadtbücherei Kempen und die Agentur für Arbeit wollen im neuen Schuljahr in Sachen Berufsberatung verstärkt kooperieren. Über 180 Ausbildungsberufe mit knapp 3000 Stellen in der Region, über 2000 Studiengänge in NRW, und das alles ist in ständiger Bewegung. Damit Schüler und auch die Eltern sich in diesem Wust zurecht finden, brauchen sie Hilfestellung. Dazu kommen Berufsberater an Orte, an denen sich die Jugendlichen aufhalten, etwa in die Stadtbücherei.

Deren Leiterin Ursula Wiltsch verweist auf die zahlreichen Ratgeber, die man in der Bücherei einsehen oder ausleihen kann. Noch effektiver ist es, wenn ein Fachmann vor Ort ist, der sich in der Praxis bestens auskennt: "Berufsbilder wandeln sich. Berufe fallen weg, neue kommen dazu", sagt Sarah Borgloh, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit in Kempen. Ein erster Termin ist am Donnerstag, 12. Oktober, 15 bis 18 Uhr, in der Jugendabteilung der Bücherei. Jugendliche können mit Berufsberatern ihre Bewerbungsmappe durchgehen. Ist sie vollständig? Gibt es irgendwelche Mängel?

Berufsberater Peter Kraps lobt die Kempener Schulen, die die Jugendlichen gut auf die Berufswahl vorbereiten. Hier und da gebe es jedoch Mängel, wenn auch meist keine gravierenden: "Oft kommen die Jugendlichen mit einer Standardbewerbung. Ihnen fehlt der Mut, kreativer zu sein. Wir helfen dann beim Feinschliff, um sich von den anderen Bewerbern abzuheben", sagt Kraps. Eine Bewerbung sei so eine Art Marketing in eigener Sache: "Mit ein bisschen Hintergrundkenntnis und Kreativität öffnet sich dabei so manche Tür." Das ist auch wichtig, weil in der Region auf 100 Bewerber lediglich 68 Ausbildungsstellen kommen.

Eine wichtige Rolle bei der Berufswahl spielen die Eltern. Das Problem: Sie haben oft selber nicht mehr den Überblick, können ihn eigentlich gar nicht haben: "Wir wollen die Lotsen sein, damit sie in der Lage sind, ihren Kindern zu helfen. Damit Eltern Ansprechpartner bleiben, sollten auch sie sich fitmachen", sagt Sarah Borgloh.

Aus diesem Grunde findet am Donnerstag, 16. November, 18 bis 19.30 Uhr, ein Elternabend unter dem Motto "Hilfe, mein Kind hat Abi - Wege in Ausbildung und Studium" statt. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind nämlich die Eltern der wichtigste Ansprechpartner bei der Berufswahl. Zu 40 Prozent sind es Freunde und Bekannte, nur zu 20 Prozent die Profis von der Arbeitsagentur. Für den Elternabend können sich Interessenten bis zum 9. November unter viersen.berufsberatung@arbeitsagentur.de anmelden.

Elisabeth Friese, Leiterin der Kulturamts, fragt sich, ob Schulabgänger bevorzugt Berufe erlernen, in denen es gute Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsausschichten gibt, die einen im Grunde aber gar nicht interessieren. Der Trend gehe tatsächlich in diese Richtung, bestätigt Peter Kraps: "Die Schüler wollen sicher sein, dass es nach einem eventuelle Studium sofort mit dem Beruf weitergeht." Die so genannte "brotlose Kunst" sei nicht mehr gefragt, Zukunftssicherheit sei angesagt. Darunter litten besonders die Geisteswissenschaften.

Generell sieht der Berufsberater für die jetzige Generation beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die jungen Menschen müssten sich nur darüber im Klaren sein, dass sie am Anfang ihres Weges keine Entscheidung für ihr gesamtes künftiges Berufsleben treffen. Wechsel zu anderen Arbeitgebern seien heutzutage längst vollkommen normal. Wichtig sei für Schulabgänger zu wissen, dass die Aussichten und Verdienstmöglichkeiten bei Akademikern nicht automatisch besser sind.

(RP)
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