Gemeinde Grefrath Dunkerhofstraße: Eine Heimat für die Grefrather Fledermäuse

Gemeinde Grefrath · Die südliche Dunkerhofstraße in Grefrath ist eigentlich eine eher ruhige Straße. Anwohner genießen den Ausblick auf den kleinen Park mit dem Eislaufpaar und dem Spielplatz. Doch jetzt war es dort ein klein wenig unruhiger. Der Grund: Der Grefrather Nabu- Vorsitzende Rolf Brandt war mit Manuela Menn von der Fledermausambulanz und einer Plakette gekommen, um das Doppelhaus Dunkerhofstraße 32/34 von Ursula Buttgereit und die Familie Koch als "Fledermausfreundliches Haus im Kreis Viersen" auszuzeichnen, denn die "Kobolde der Nacht", wie man sie auch nennt, konnten dort ihre Wohnungsnot lindern. Vor einigen Monaten war Ursula Buttgereit (Hausnummer 34) überrascht, als sie vor ihre Haustür trat. Oben im Giebelfirst waren nämlich die Fledermäuse eingezogen. Ein wenig überrascht war sie schon. Sie fand den Fledermausnachwuchs. Eine kleine Fledermaus war tot, das andere junge Fledermäuschen lebte noch. "Ich wohne erst seit drei Jahren hier", berichtete sie weiter und verwies auf ihre Nachbarn, die Familie Koch (Hausnummer 32), die sich schon länger mit den Fledermäusen auskennt, da sie schon viele Jahre länger an der Dunkerhofstraße wohnen. Der Nabu ist froh, wenn Menschen die Wohnungsnot der Fledermäuse lindern, denn die Fledermäuse leiden unter der intensiven Land- und Forstwirtschaft, wie Rolf Brandt berichtete, denn dadurch sind natürliche Lebensräume vernichtet worden. Vier von 24 Fledermausarten in Deutschland sind bereits vom Aussterben bedroht. Menschen, die an ihren Häusern Fledermäuse dulden, werden vom Landesfachausschuss "Fledermausschutz" ausgezeichnet, so wie dies nun in Grefrath geschah und vor einigen Jahren auch in Mülhausen an der Hauptstraße gegenüber dem Discountermarkt.

 Bei der Verleihung der Plakette (v.l.): Manuela Menn, Ursula Buttgereit , Anrase Koch und Rolf Brandt.

Bei der Verleihung der Plakette (v.l.): Manuela Menn, Ursula Buttgereit , Anrase Koch und Rolf Brandt.

Foto: achim hüskes

Im Giebelbereich befindet sich die Unterkunft der Zwergfledermaus. Die Weibchen ziehen ihre Jungtiere groß. Die Zwergfledermaus ist mit der Mückenfledermaus die kleinste Art der Fledermäuse. Sie sind kleiner als eine Streichholzschachtel und haben eine maximale Körperlänge von 5,1 Zentimetern. Sie wirken fast zerbrechlich. Natürliche Feinde haben die Fledermäuse kaum. Aber beispielsweise sind die Windräder eine großer Bedrohung. Rund 250.000 Fledermäuse lassen nach Auskunft des Naturschutzbundes dort Jahr für Jahr ihr Leben.

(mab)
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