Serie Zuhause In . . . Kamperlings Die Siedler sind längst heimisch geworden

Stadt Kempen · Vor acht Jahrzehnten gründete sich die Siedlergemeinschaft Kamperlings. Aus der Siedlung für Vertriebene und Flüchtlinge aus dem Osten wurde im Laufe der Jahre ein moderner und lebendiger Stadtteil.

 Ein besonderer Treffpunkt für das gemeinschaftliche Leben der Kamperlingser ist die St.-Josef-Kirche am Eibenweg.

Ein besonderer Treffpunkt für das gemeinschaftliche Leben der Kamperlingser ist die St.-Josef-Kirche am Eibenweg.

Foto: WOLFGANG KAISER

KEMPEN In 81 Jahren hat die Siedlergemeinschaft Kamperlings schon einiges erlebt. Höhen und Tiefen, ein ziemlich abwechslungsreiches Vereinsleben. Kürzlich trafen sich die Siedler zu ihrer Halbjahresversammlung. Und da standen wieder einmal einige Veränderungen an. Denn, so Vorsitzender Robert Schmitz bereits im Vorfeld, man müsse auch immer wieder über Neues und alte Gewohnheiten nachdenken.

Nach Diskussion wurde beschlossen, dass die Siedlergemeinschaft nun verstärkt auch der Kontakt zu jüngeren Familien gepflegt werden soll. Denn es gibt viele, die noch neu im Viertel sind, so Schmitz. Daher gibt es jetzt nicht nur für betagte Siedler ein Geschenk zum runden Geburtstag, sondern auch bereits ab dem 30. Geburtstag. Ebenso erhalten Kommunionkinder und Konfirmanden ein Präsent. Auch kommt der Verein vom üblichen Blumenstrauß zum Ehrentag ab, sondern verschenkt stattdessen einen Warengutschein. Das kommt bei den Beschenkten gut an, so Schmitz im Gespräch mit der Rheinischen Post. Denn sie versinken am Geburtstag oft in einem Blumenmeer.

Nicht leicht fiel den Kamperlingsern die Entscheidung, keinen Martinszug mehr auszurichten. Bislang gab es immer im Wechsel in einem Jahr den Martinszug und im nächsten eine Nikolausfeier. Künftig wird es nur noch die Nikolausfeier geben. Das hat auch organisatorische Gründe, wie Robert Schmitz betont. Denn schließlich haben alle Aktiven im Verein auch noch berufliche Verpflichtungen. Neu im Vorstand ist Petra Wolf als Beisitzerin.

Nach vielen Jahren gibt es wieder einen Siedler-Ausflug. Das waren früher immer sehr beliebte Veranstaltungen. Im August gibt es nun eine Planwagenfahrt mit anschließendem Paddeln auf der Niers. Die Idee ist gut angekommen, schon jetzt haben sich rund 50 Personen angemeldet.

Viele Siedler bedauern, dass die Feste des Vereins nicht mehr auf dem Dorfplatz am Lindenweg stattfinden, sondern auf dem Gelände von St. Josef. Einigen wäre der Weg dorthin zu weit, waren die Bedenken. Doch Robert Schmitz macht auf die vielen Schwierigkeiten aufmerksam, die sich beim Feiern auf dem Dorfplatz ergeben. Abgesehen von vielen behördlichen Auflagen, die so ein Fest mitten in dichter Bebauung erfordert, gibt es auch immer wieder Anwohner, die sich beschweren, wenn die Feier länger als bis 22 Uhr dauert.

Insgesamt ist Schmitz aber sehr zufrieden mit dem wieder erwachenden Zusammenleben in der Siedlung. Insgesamt gehören 120 Familien zur Siedlergemeinschaft, das sind rund 300 Personen. Jedes dritte Haus sei so ein Siedlerhaus, rechnet er hoch. Er freut sich auch über den Zuzug junger Familien nach Kamperlings. Das verjüngt das Viertel und nicht zuletzt die Siedlergemeinschaft wie auch dessen Vorstand. Schmitz nimmt es da gelassen, dass manche Veränderungen eben etwas länger dauern oder manchmal umstritten sind. Das fängt schon damit an, wenn er darum bittet, doch zusätzlich zur Adresse auch noch dem Verein eine E-Mail-Anschrift zu geben, was die Vorstandsarbeit erheblich leichter machen würde.

Die Mitgliedschaft in der Siedlergemeinschaft kostet pro Familie drei Euro im Monat. Ansprechpartner ist Robert Schmitz, An der Flöth 19, Telefon 02152 52581.

(sr)
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