Gemeinde Grefrath Die Segelsaison ist vorbei

Gemeinde Grefrath · Der Traum vom Fliegen muss nicht unerfüllt bleiben. In Grefrath gibt es gleich zwei Vereine, die da helfen können. Am Wochenende eröffneten sie ihre neue Halle. Damit können die Clubs dem gesteigerten Bedarf Rechnung tragen.

 Die Grefrather Flieger sind froh, nun auf dem Flugplatz Niershorst über eine weitere Halle zu verfügen.

Die Grefrather Flieger sind froh, nun auf dem Flugplatz Niershorst über eine weitere Halle zu verfügen.

Foto: Achim Hüskes

Immer mehr junge Menschen träumen von der Lizenz zum Fliegen, von ihrem eigenen Segel- oder Motorflugzeug. Auf dem Weg dahin gibt es am Grefrather Verkehrslandeplatz zwei Vereine, die entweder ausbilden oder ihren Mitgliedern Maschinen zur Verfügung stellen. Und damit sie diese Aufgaben weiterhin erfüllen können, wurde jetzt auf dem Flugplatz eine weitere Halle offiziell in Betrieb genommen.

Die beiden Vereine sind der Luftsportverein Grenzland und die Motorfluggruppe Grenzland, mit insgesamt rund 350 Mitgliedern, davon sind etwa 70 unter 25 Jahre alt. Vertreter aus beiden Vereinen bilden die Flugplatz-Gemeinschaft Grenzland, die den Flugplatz betreibt. Der Geschäftsführer heißt Heiko Meertz. Er begründet die Notwendigkeit der neuen etwa 40 Meter breiten und 15 Meter tiefen Halle wie folgt: "Wir können jetzt dem steigenden Bedarf an Ausbildung und an den Luftsport-Aktivitäten besser und effektiver gerecht werden."

Etwa 150 Gäste, darunter neben vielen Mitgliedern einige Anwohner, Vertreter von Vereinen, von Rat und Verwaltung, sind in den Hangar gekommen. Als Blickfang stehen dort die russische Yak 52 und der größte einmotorige Doppeldecker, die Antonov II. Eigens für die Musik sind DJs des sauerländischen Partnervereins "Dümpel" nach Grefrath gekommen, so Tobias Schiemann und Sebastian Kämke. Der etwas sechs Meter hohe Hangar ist zukünftig zu etwa einem Drittel das Ausbildungslager des Vereins "Fallschirmsport Grefrath"; aus der anderen Fläche wird zukünftig eine "Garage" für fremde klassische oder ultraleichte Flugzeuge.

Bemerkenswert: Luftsportverein und Motorfluggrupe haben die Investition von rund 200.000 Euro alleine gestemmt. So haben ausnahmslos Mitglieder dem Betreiber Gelder im Rahmen von Krediten zur Verfügung gestellt. Beispielsweise hatte der 20-jährige VWL-Student Max Waldow sein Sparbuch geplündert und 1000 Euro dazu gegeben. Max begründet: "Ich wollte helfen und die Zinsen, die ich dafür bekomme, sind viel besser als auf dem Sparbuch." Jedenfalls geht Meertz davon aus, dass sich diese Investition durch die Mieteinnahmen in etwa 15 Jahren amortisiert werde. In der neuen Halle wird an zwei Monitoren an die "Pionierzeit" erinnert, als der Flugplatz in den 1950-er Jahren errichtet wurde. Pioniere von damals waren unter anderem Hubert Roeben, Hans Druxes oder Hans Inselberger. Horst Wolfers, Vorsitzender der Motorfluggruppe, hatte die Fotos zusammen gestellt.

Für die Fallschirmspringer und für die Segelflieger ist jetzt die praktische Ausbildung in der Luft zu Ende. Anlass genug, für den Geschäftsführer des Luftsportvereins, Torsten Beier, ein Fazit der Saison 2015 zu ziehen: "Das Wichtigste vornweg, es war eine sichere Saison, denn es gab keine Unfälle." Dafür bislang rund 3500 Starts von Segel- und Motorflugzeugen. Und Beier weiter: "Um dies zu ermöglichen, haben wir ehrenamtlich etwa 6300 Stunden aufgewandt, so zum Beispiel für Instandsetzungen, Wartung, als Fluglehrer oder beim Schleppdienst.

Der Luftsportverein hat elf eigene Maschinen, sieben Segler und vier Motoflugzeuge. Die Motorfluggruppe verfügt über drei Chesnas und eine Piper PA 28, jeweils Motorflugzeuge mit vier Sitzen, die an die Mitglieder für kurze Geschäfts- oder Urlaubsreisen ausgeliehen werden. Seit etwa einem halben Jahr bieten erstmals die Motorflieger eine Ausbildung in den ultra-leichten Maschinen an, bis maximal 470 Kilogramm schwer.

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort