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Stadt Kempen Die Gefahren der virtuellen Welt

Stadt Kempen · Die Erich Kästner Realschule kümmert sich sehr um die Medienkompetenz ihrer Schüler. Siebtklässler sahen jetzt ein Theaterstück zum Thema Cybermobbing. Schüler müssen lernen, was sie dürfen und was sie besser lassen.

 In einem Theaterstück wurden den Schülern die Folgen von Cybermobbing ziemlich drastisch vor Augen geführt.

In einem Theaterstück wurden den Schülern die Folgen von Cybermobbing ziemlich drastisch vor Augen geführt.

Foto: achim hüskes

Lea träumt davon, Sängerin zu werden. Als sie bei einer Casting-Agentur Erfolg hat, weckt das den Neid einiger Mitschülerinnen - besonders den von Nadine, ihrer vermeintlich besten Freundin. Was mit kleinen Sticheleien beginnt, endet in Cybermobbing übelster Art. Am Ende steht Lea kurz vor dem Selbstmord. Siebtklässler der Erich Kästner Realschule sehen jetzt das Theaterstück "Fake oder War doch nur Spaß" des Berliner Ensembles Radiks. Die beiden Darsteller führen ihre Besucher in eine Welt, die einerseits geprägt ist durch die Suche nach Erfolg, Liebe und Anerkennung, andererseits durch Konkurrenz, Missgunst und virtuellen Realitäten. Die entscheidende Frage dahinter: Wie hätte man die Eskalation vermeiden können?

Im alltäglichen Leben sind die Fälle meist nicht drastisch wie im Theater dargestellt. In der Realschule kümmert man sich sehr um die Medienkompetenz der Schüler. Ein offizielles Fach sei es zwar nicht, sagt Petra Skeip, "aber die Schulleitung legt großen Wert auf Projekte zu diesem Thema". Die Verantwortlichen merkten schnell, dass einzelne Tage nicht reichen und richteten das Projekt Medienkompetenz langfristig aus. Schulstunden wurden bereitgestellt, in denen die Jugendlichen lernen, was sie mit Facebook, WhatsApp & Co. dürfen und was sie besser lassen sollten.

In den Jahrgangsstufen 8 und 9 wird der Stoff weiterbehandelt, dann mit neuen Schwerpunkten, weil die Grundlagen ja bereits gelegt sind. Dann geht es schon um berufliche Belange, beispielsweise Bewerbungen. Der Klassiker: Man postet in seinem Facebook-Profil Bilder, die den Personalabteilungen der potenziellen Ausbildungsbetriebe die Entscheidung über Zu- oder Absage ziemlich leicht machen. "Die Schule muss bei den Schülern ein Bewusstsein entwickeln, wie wichtig Medienkompetenz ist", sagte Mira Dugal-Klahre, Sozialarbeiterin der Erich Kästner Realschule.

Die Schule will bei den Eltern das Bewusstsein wecken, dass auch sie dafür verantwortlich sind, was ihre Kinder in der virtuellen Welt so alles treiben. Aber da weder Mütter noch Väter mitbekommen, was ihre Sprösslinge so alles daddeln, ist es primär wichtig, dass die Jugendlichen selber gewisse Umgangsformen kennenlernen und sich danach richten. "Sie müssen um die Konsequenzen wissen, was geschieht, wenn sie es nicht tun", sagt Elena Kühltau. Es geht bei diesem ganzen Themenkomplex nicht nur um Mobbing anderer, sondern auch um das, was man in Sozialen Netzwerken von sich selber preisgibt, wie man seine eigene Privatsphäre quasi zerstört. "Wir hatten an unserer Schule schon mehrere brenzlige Situationen", erinnert sich Mira Dugal-Klahre. Die Schülern seien zwar heutzutage alle technisch sehr versiert, bräuchten aber bisweilen Unterstützung und Anleitung in Sachen geistiger Reife.

Gibt es an der Realschule Regeln in Sachen Handynutzung? Ja, während der Pausen dürfen die Jugendlichen ihre Smartphones benutzen, dürfen allerdings keine Fotos machen oder Videos drehen. "Das müssen die Schüler akzeptieren", sagt Petra Skeip, weist aber auch darauf hin, dass die moderne Technik durchaus kein Teufelswerk sei, und beschreibt die produktive Seite: "Die Schüler drehen zum Beispiel mit ihren Handy auch ganz tolle Videos für Referate."

(RP)
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