Serie Menschen In Grefrath Der Pendler aus dem Kreis Unna

Kempen · Hans Jürgen Perret, stellvertretender Leiter des Grefrather Hauptamts, geht bald in Ruhestand. Er hat nie in der Niersgemeinde gewohnt, hat sich aber lange bei der Feuerwehr engagiert.

 Der stellvertretende Hauptamtsleiter Hans Jürgen Perret zieht sich in den Ruhestand zurück.

Der stellvertretende Hauptamtsleiter Hans Jürgen Perret zieht sich in den Ruhestand zurück.

Foto: manfred baum

Grefrath Nichts erinnert bei Hans Jürgen Perret (65), dem gebürtigen Norddeutschen aus dem Kreis Steinburg Schleswig-Holstein an einen "sturen Norddeutschen". Genau das Gegenteil ist der Fall. Freundlich und zuvorkommend ist er, als stellvertretender Hauptamtsleiter zudem ein exzellenter Kenner der Kommunalverwaltung. Doch eines erinnert an seine norddeutsche Heimat - sein schicker Seefahrerbart. In seiner Heimat begann er nach der mittleren Reife seine Laufbahn als Mitarbeiter in der Kommunalverwaltung. Er besuchte die Berufsschule, die Verwaltungs- und Sparkassenschule. Zur Gemeinde Grefrath kam er am 1. Juli 1980. Er hatte sich auf eine Stellenausschreibung für das Sozialamt beworben, landete dann jedoch im Ordnungsamt. Bereut hat er das nicht. 16 Jahre war er dort tätig, war zunächst stellvertretender Leiter, von 1992 bis 1996 Leiter. Seine Tätigkeit dort bezeichnet er als interessant, weil stets viel Publikumsverkehr gewesen sei. Zudem war er Standesbeamter und hat rund 150 Paare getraut. "Es waren viele nette Trauungen dabei", so Perret.

Obwohl Hans Jürgen Perret nie in Grefrath gewohnt hat, war er viele Jahre aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Schriftführer bei der Feuerwehr auf Kreisebene. Im Jahr 1991 zog er von Nettetal nach Kamen im Kreis Unna, rund 115 Kilometer von Grefrath entfernt. Doch das war für Perret kein Grund, seine Tätigkeit in Grefrath aufzugeben. "Es hat mir hier stets Freude gemacht, tätig zu sein", sagt er. Er wurde zum Pendler, meist mit der Bahn, hin und wieder mit dem Auto. So kamen zusammengerechnet rund 1,2 Millionen Kilometer zusammen. Um 6 Uhr fährt er von Zuhause weg, zu den "Heute-Nachrichten" im ZDF um 19 Uhr ist er wieder zu Hause bei seiner Familie. Er ist verheiratet, seine Frau ist ebenfalls in der Kommunalverwaltung tätig. Er hat einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkelkinder. Obwohl er einen langen Tag hatte, joggt er dreimal in der Woche jeweils zehn Kilometer, radelt gern und wandert mit seiner Frau in den bayerischen Bergen.

Perret hat in Grefrath zwei Gemeindedirektoren erlebt (Breil, Krüschner) und zwei hauptamtliche Bürgermeister (Kättner und Lommetz) und dabei große Unterschiede in der Führung festgestellt. 1996 wurde er, was er bis heute ist, stellvertretender Leiter des Hauptamtes, Pressesprecher und Schriftführer im Rat. Zwei Ratssitzungen im Februar und März wird er als Schriftführer noch betreuen.

Er blickt voller Zuversicht auf den bevorstehenden Ruhestand. Er hätte den Schritt schon vor zwei Jahren machen können, da es ihm sehr gut gefiel in Grefrath, hängte er noch zwei Jahre dran. Seit er sein 60. Lebensjahr vollendet hat, reist er mit dem recht preiswerten "Bärenticket" der Bahn.

(mab)
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