Gemeinde Grefrath Der Krimi mit den zwei Schlusskapiteln

Gemeinde Grefrath · Die in Vinkrath aufgewachsene Designerin und Autorin Katharina Wix las auf der Leipziger Buchmesse vor großem Publikum aus ihrem ersten Buch, dem Kriminalroman "toxisch". Die Fortsetzung ist als Manuskript bereits fertig.

 Die Autorin Katharina Wix (links) mit ihrer Hamburger Verlegerin Ellen Balsewitsch-Oldach vom Elbaol-Verlag während der Lesung im Literaturcafé auf der Leipziger Buchmesse. Für die 28-Jährige aus Vinkrath war es eine Premiere.

Die Autorin Katharina Wix (links) mit ihrer Hamburger Verlegerin Ellen Balsewitsch-Oldach vom Elbaol-Verlag während der Lesung im Literaturcafé auf der Leipziger Buchmesse. Für die 28-Jährige aus Vinkrath war es eine Premiere.

Foto: WIX

Als ihre Verlegerin Ellen Balsewitsch-Oldach sie fragte, ob sie auf der Leipziger Buchmesse aus ihrem Roman "toxisch" lesen wolle, ging Katharina Wix noch davon aus, bis zu diesem Termin bereits einige Lesungen absolviert zu haben. Aber es kam anders: Ihr Messe-Debüt war auch gleich ihr Lesungs-Debüt. Und deswegen hat sie fleißig vorher geübt. Wie sie unbekümmert erzählt, lud sie Freunde, Bekannte und Familie zu einer Probe-Lesung in ihr Wohnzimmer ein. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich im Angesicht so vieler freundlich Gesinnter so nervös werden würde." Vor allem, als dann noch zu allem Übel die Dunstabzugshaube in ihrer Küche laut vernehmlich mitsummte.

Die Probe hat sich bezahlt gemacht. In Leipzig auf der Messe war sie zwar immer noch nervös, allerdings auch nicht mehr ganz so sehr, wie sie befürchtet hatte. Dem Videomitschnitt, den man auf ihrer Homepage (toxisch.frau-wix.de) anclicken kann, sieht man nicht an, dass die junge Autorin zum ersten Mal vor einem großen, fremden Publikum liest. Nachdem sie gelernt hatte, wie man mit einer Hand umblättert, "kippte dann in meinem Kopf irgendwann der Profiknopf um, und es lief." Mit Überraschung stellte sie fest, das Vorlesen fast noch mehr Spaß mache als Lesen. Die halbe Stunde vor dem Mikro war schneller um als gedacht, und das Publikum applaudierte laut. Und gleich im Anschluss musste sie ihr erstes Autogramm geben.

Katharina Wix, die bei ihren Eltern und mit Schwester in Vinkrath aufwuchs und die Realschule in Süchteln besuchte, ist ein echtes Multitalent. Die Grafik-Designerin hat das Buch während ihres Studiums geschrieben. Heute arbeitet sie als Art Director, Illustratorin und Texterin. Das Buchdesign und selbst der Filmtrailer zum Buch stammen natürlich von ihr selber.

Ihr erster Text war ein Sachbuch, ein Buch über den Absturz des Zeppelins "Hindenburg", mit dem sie den renommierten Designpreis red dot award gewann. Es folgte der Krimi "toxisch" als Teil ihrer Diplomarbeit. Für diesen Thriller springt Wix wieder über den Atlantik. Auch wenn sie persönlich noch nie in den USA war, wählte sie für ihren Krimi eine reale nordamerikanische Kleinstadt: Burlington in North Carolina. Schließlich ist ihre Geschichte rein fiktiv. Deshalb suchte sie eine Stadt, die für uns weit weg und ein unbeschriebenes Blatt ist - aber trotzdem real existiert.

Auf keinen Fall wollte sie einen dieser Heimatkrimis schreiben, bei denen die Leichen in Nachbars Garten liegen. Für "toxisch" erfand sie die beiden Polizisten Jack Logan und Kate Booth, die gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen. Der Polizist Jack wurde aus Rache vergiftet - deswegen der Titel "toxisch". Auf dem Buch ist ein menschliches Herz zu sehen. Jacks' Herz ist angegriffen, vergiftet. Gleich zu Beginn des Buches bricht Jack bei einer Festnahme zusammen. Doch er ist nicht angeschossen oder verletzt, sondern Herz und Lunge haben schlapp gemacht. Und natürlich entwickelt sich eine Romanze zwischen den Kollegen.

Es geht aber nicht nur um Gift im Körper, sondern auch im übertragenen Sinne, wie die Psychen ihrer Figuren von der Vergangenheit und ihren eigenen Gedanken regelrecht vergiftet werden - um eine Grenze zu überschreiten und einen Menschen umzubringen. Zum Schluss bietet sie ihren Lesern einen doppelten Schluss: Ein happy End und kein gutes Ende. Und damit ist klar, dass diese beiden Erzählstränge in eigenen Fortsetzungsbüchern weitergeführt werden. Während das zweite Booth-Buch im Manuskript mit 600 Seiten vorliegt, schreibt sie gerade am dritten. Weitere Lesungen werden sicher folgen.

(RP)
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