Stadt Kempen Das Kempener Forum Mittelstand diskutiert über die Digitalisierung

Stadt Kempen · Fast 100 Besucher kamen zu der Veranstaltung im Technologiezentrum. Die Rede war von der vierten industriellen Revolution.

Industrie 4.0 und Digitalisierung - diese Schlagworte griff das Forum Mittelstand jetzt bei einer Veranstaltung im Technologiezentrum Niederrhein (TZN) in Kempen auf. Fast 100 Besucher ließen sich über Chancen und Risiken informieren. "Wichtig ist, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen", sagte Thomas Jablonski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG). Man spreche nicht über Science Fiction, vieles sei schon Realität; man müsse aufpassen, den Anschluss nicht zu verpassen.

Was sich hinter den Schlagworten verbirgt, machte Professor Wilhelm Mülder von der Hochschule Niederrhein in seinem Impulsvortrag deutlich. 4.0 bedeute etwa die vierte industrielle Revolution - nach Dampfmaschine, Fließband und Elektronik folge nun das Internet der Dinge: Maschinen werden untereinander vernetzt, sie können autonom agieren. Mülder stellte dies anschaulich dar. "45 Prozent aller Tätigkeiten sind automatisierbar", sagte er und nannte bereits praktizierte Beispiele: In Japan hebt ein Pflegeroboter den Patienten aus dem Bett, in den USA fährt ein autonomer Traktor über den Acker.

Das Geschäft mit den Daten bringe neue Produkte, Serviceangebote und Dienstleistungen hervor. Dies hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Durch den Wegfall von Fahrern würden Kosten eingespart, mobile Arbeit nimmt zu, das klassische Büro habe ausgedient. Der Wegfall der Arbeitsplätze wird als Risiko der Digitalisierung gesehen, so Mülder.

Seine Botschaft an die Vertreter von kleinen und mittelständischen Unternehmen lautet: Chancen nutzen, nicht warten. Das haben Alexander Vennekel und Onno Jongkind bereits getan. Vennekel betreibt eine Werbeagentur in Kempen. Man habe die Prozesse automatisiert, die Kunden bestimmten das Aussehen des Produkts selbst, produziert werde onine.

Onno Jongkind hat in seiner Ölmühle in Niederkrüchten das alte Handwerk in die moderne Zeit überführt. Die gesamten Prozesse seien voll automatisiert. Die Produktion laufe sieben Tage rund um die Uhr. Dabei habe man die Zahl der Mitarbeiter erhöht. Sie müssten nun aber keine Säcke mehr schleppen, sondern steuerten die Produktion.

(rei)
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