Stadt Kempen Cela, das Flüchtlingsmädchen

Stadt Kempen · Insgesamt 650 Arbeiten aus NRW gingen beim Europäischen Wettbewerb ein. Vier Schüler des Kempener Gymnasiums Thomaeum gehören zu den Siegern. Sie schrieben eine Geschichte über ein Flüchtlingsmädchen.

"Mein Name ist Cela. Ich bin elf Jahre alt. Vor vier Jahren bin ich aus Eritrea geflüchtet. Wir sind geflüchtet...", mit diesen Sätzen beginnt eine Geschichte, die vier Siebtklässler des Thomaeums in Kempen verfasst haben. Eine Geschichte, die so eindrucksvoll eine Flucht aus einem von Diktatur und Hunger gezeichneten Land beschreibt sowie dem Ankommen in Deutschland und den Schwierigkeiten, die ein kleines Mädchen in dem völlig fremden Land hat, dass sie die Jury beim nunmehr 63. Europäischen Wettbewerb überzeugte.

Jan Angenendt, Peter Berger, Gereon Geuchen und Jakob Wimmers gewannen mit ihrer Arbeit "Die Geschichte von dem Mädchen aus Eritrea" in ihrer Altersklasse auf Landeebene den ersten Preis. Insgesamt 650 Arbeiten gingen ein, wobei dahinter über 2000 Schüler aus NRW, aufgeteilt in vier Altersklassen, stecken. "Wir hatten im Politikunterricht eine ganze Reihe über das Thema Flüchtlinge gemacht, angefangen von Asylgründen, Ländersituationen bis hin zum Asylrecht", berichtet Elisabeth Zanders. Die Politiklehrerin sprach die Schüler der 7a an, ob sie kein Interesse daran hätten, am Europäischen Wettbewerb teilzunehmen, der unter dem Motto "Gemeinsam in Frieden leben" stand.

Die Klasse zeigte sich begeistert und es bildeten sich Arbeitsgemeinschaften, in denen sich die Siebtklässler auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzen. Jan, Peter, Gereon und Jakob hatten die Idee, eine Geschichte zu schreiben. "Wir haben uns an mehreren Nachmittagen getroffen und gemeinsam an der Geschichte gearbeitet. Jeder hat seine Ideen eingebracht. Wir haben alles per Hand aufgeschrieben und danach ordentlich in den Laptop eingegeben", berichtet Jan. Anhand des Atlasses arbeiteten die vier Schüler eine Fluchtroute aus. Sie ließen alles, was sie an Informationen zum Thema Flüchtlinge in der Schule gelernt und aus den Medien erfahren hatten, in ihren Text einfließen. Doch bevor ihr Beitrag eingereicht wurde, musste er eine erste Hürde innerhalb der Klasse bestehen. Alle Schüler stellten nämlich ihre Projekte vor und gemeinsam überlegte die 7a, was sie nach Bornheim schicken sollte, wo sich die Landeskoordinierungsstelle für den Europäischen Wettbewerb befindet.

Die Klasse sprach sich einheitlich für die Geschichte aus Im Januar reichte Zanders die von der 7a ausgewählten Projekte ein. Danach begann das große Warten. Am 7. April kam dann der Brief aus Bornheim mit der Mitteilung, dass man zu den Siegern zähle. "Wir haben uns riesig gefreut", sagt Jakob. Am 18. Mai reisten die vier samt Zanders nach Krefeld, wo in der dortigen Maria-Montessori-Gesamtschule die Urkunden und Preise im Beisein von Schulministerin Sylvia Löhrmann überreicht wurden. "Ich fand die Geschichte über Cela von Anfang an sehr gut. Doch mit einem Preis hätte ich in Anbetracht der teilweise wirklich sehr aufwendigen Inszenierungen, die eingereicht wurden, nicht gedacht", freut sich Zanders. Sie sei mächtig stolz auf ihre Schüler, schließt sich die kommissarische Schulleiterin Marion Köhler an. Neben den Urkunden gab es einen Buchgutschein. "Wir gehen in Kürze gemeinsam einkaufen und teilen den Gutschein unter uns auf", verrät Gereon. Aufgrund ihres Sieges auf Landesebene schaffte das Projekt der vier Gymnasiasten automatisch den Sprung auf die Bundesebene. Hier gab es allerdings keinen weiteren Preis, aber dafür zusätzliche Urkunden. Auf jeden Fall sind die vier Schüler so motiviert, dass sie im kommenden Jahr wieder am Europäischen Wettbewerb teilnehmen möchten.

(RP)
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