Stadt Kempen CDU will Gewerbestandort in Tönisberg erhalten

Stadt Kempen · Im Zuge der Diskussion um eine mögliche künftige Nutzung des ehemaligen Zechengeländes auf dem Wartsberg in Tönisberg beschäftigt die Kempener Kommunalpolitik derzeit auch die Frage, was aus dem Gewerbestandort der Firma Naue wird, wenn das Unternehmen - wie angekündigt - 2017 ihren dortigen Standort aufgibt und die Produktion am Firmenhauptsitz im ostwestfälischen Espelkamp zusammenführt. Naue produziert auf dem früheren Zechengelände als Mieter der Ruhrkohle AG (RAG) nur mit einer Ausnahmegenehmigung. Die Stadt Kempen verhandelt bereits seit Längerem mit der zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf, um den Gewerbestandort dauerhaft zu sichern. Am kommenden Montag, 23. November, befasst sich der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz des Kempener Stadtrates (ab 18 Uhr im Rathaus am Buttermarkt) mit dem ehemaligen Zechengelände und einer möglichen künftigen Nutzung. Wie berichtet, soll es am 17. Dezember ein weiteres Spitzengespräch aller Beteiligten zu diesem Thema geben.

Im Vorfeld der Sitzung des Planungsausschusses hat die CDU-Stadtratsfraktion einen Antrag gestellt, mit dem die Stadtverwaltung beauftragt werden soll, "alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine dauerhafte gewerbliche Nutzung der von der Firma Naue derzeit belegten Teilfläche des Zechengeländes zu erreichen".

Die Initiative zu dem Antrag geht von den beiden Tönisberger CDU-Stadtverordneten Rita Ulschmid und Bernd Fröchtenicht aus. Im Gespräch mit der Rheinischen Post erläuterten die Beiden gestern Hintergründe ihres Vorstoßes. Die CDU-Politiker sind besorgt, dass der Gewerbestandort nach dem Wegzug von Naue verloren geht. In der künftigen Regionalplanung ist er nämlich nicht vorgesehen. "Der Gewerbestandort ist aber für die Entwicklung von Tönisberg immens wichtig", sagte Fröchtenicht. Tönisberg dürfe nicht zum reinen "Schlafdorf" werden, brauche Arbeitsplätze vor Ort. Fröchtenicht und Ulschmid wollen auch nicht, dass der Standort gegen andere Gewerbestandorte in Kempen aufgerechnet wird. In diese Richtung geht eine aktuelle Stellungnahme der Bezirksregierung. Flankierend zum CDU-Antrag in Kempen haben die beiden Tönisberger bereits den CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Marcus Optendrenk und Nanette Amfaldern eingeschaltet. Die CDU-Politikerin aus Willich ist Mitglied im Regionalrat, der den neuen Regionalplan demnächst beschließt.

(RP)
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