Viersen Caritas sucht Lösung für Angestellte und Stift

Viersen · Nachdem im Irmgardisstift Brandschutzmängel auffielen, sind alle 45 Senioren ausgezogen. Unklar ist, wie es für die Mitarbeiter weiter geht.

 Der Altbau des ist wegen Brandschutzmängeln geräumt. Die Bewohner haben andere Plätze gefunden. RP-Archiv: Franz-Heinrich Busch

Der Altbau des ist wegen Brandschutzmängeln geräumt. Die Bewohner haben andere Plätze gefunden. RP-Archiv: Franz-Heinrich Busch

Foto: Irmgardisstifts

Seit neuestem steht der Altbau des Irmgardisstifts in Süchteln leer. In dem denkmalgeschützten Gebäude waren vor einer Woche derart gravierende Brandschutzmängel festgestellt worden, dass die Senioren so schnell wie möglich ausziehen mussten. "Die letzten zehn Bewohner haben den Altbau verlassen", erklärte Georg Maria Balsen, (52), Sprecher des Trägers, dem Caritasverband Kempen-Viersen. Für alle 45 Menschen waren Plätze in Viersen, im Kreis Viersen, in Mönchengladbach und in Düsseldorf gefunden worden. Sie wurden in Hausbussen von Mitarbeitern und von Angehörigen begleitet; fünf mussten liegend transportiert werden.

Auch die Brandwachen, die die Sicherheit der Älteren in den vergangenen Tagen gewährleistet haben, können jetzt abgezogen werden. Nun beschäftigen sich Experten mit dem Objekt. Sie müssen klären, ob es in Zukunft weiter als Zuhause für Ältere genutzt werden kann. "Wir warten die Untersuchungsergebnisse ab. Zurzeit können wir nicht sagen, wie es weitergehen wird", so Balsen.

Im Dezember 2013 hatte sich der Wohlfahrtsverband zu Investitionen in das Irmgardisstift entschlossen. Mit rund 1,5 Millionen Euro beteiligten sich daran Bürger und Initiativen aus Süchteln. Ein neues Gebäude mit 25 Wohnungen und 40 Altenheim-Plätzen wurde errichtet, das über einen Gang mit dem Altbau verbunden ist. Im August konnten die ersten Menschen einziehen. Der Anbau war notwendig geworden, da neue gesetzliche Rahmenbedingungen gelten: So müssen bis zum Jahr 2018 Einrichtungen für Senioren zu 80 Prozent mit Einzelzimmern ausgestattet und barrierefrei sein.

Noch offen ist die Zukunft der Mitarbeiter, die im Altbau beschäftigt sind. Wie viele der insgesamt 85 Angestellten von dem Auszug der Senioren betroffen sind, konnte der Verbandssprecher nicht beziffern: "Wir werden jetzt mit jedem einzelnen über seinen Arbeitsplatz sprechen." Dies geschehe in enger Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung (MAV).

Eine Möglichkeit könne etwa eine Weiterbeschäftigung bei benachbarten Verbänden sein. Eine Lösung wurde dagegen bereits für die Lehrlinge gefunden. "Die acht Jugendlichen, die zu Altenpflegern ausgebildet werden, können innerhalb des Verbands ihren Abschluss machen", sagte Georg Maria Balsen.

Im kommenden Jahr sollte der Irmgardisstift als Seniorenzentrum mit betreutem Wohnen, Tagespflege und Heimplätzen fertig sein - ob sich diese Pläne jetzt aufrecht erhalten lassen, ist zumindest fraglich. Nach ersten Schätzungen des Verbands würde es rund 4,8 Millionen Euro kosten, um das Gebäude aus dem Jahr 1909 fit und sicher für die Zukunft zu machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort