Stadt Kempen Bundestagsabgeordneter informiert sich über Einzelhandel in Kempen

Stadt Kempen · Nicht noch schnell Milch holen, sondern sich umfassend informieren wollte Udo Schiefner jetzt bei seinem Besuch des Edeka-Markts Essen am Hessenring in Kempen. Der Spagat zwischen hartem Wettbewerb und einer umfassenden wohnortnahen Versorgung war Thema des Treffens. An dem Gedankenaustausch nahmen neben dem SPD-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Viersen der Kempener Bürgermeister Volker Rübo und Vertreter der Edeka Rhein-Ruhr teil.

 Sprachen über den Einzelhandel in Kempen: Mario Essen (links), Dennis Gotthardt (2.v.l.) sowie Ulrike Freywald von Edeka und Udo Schiefner.

Sprachen über den Einzelhandel in Kempen: Mario Essen (links), Dennis Gotthardt (2.v.l.) sowie Ulrike Freywald von Edeka und Udo Schiefner.

Foto: Albuquerque

Markleiter Mario Essen führte durch seinen Markt. Er betreibt auch den Edeka-Markt im Wohngebiet Hagelkreuz. Dieser kleinere Markt wird im Laufe des Jahres geschlossen. Die angespannte Wettbewerbssituation im Lebensmitteleinzelhandel wurde daran verdeutlicht. "Die Leidtragenden sind jedoch die Kunden und Angestellten, auch wenn ich die Entscheidung zum Hagelkreuz betriebswirtschaftlich nachvollziehen kann", sagte Schiefner mit Bedauern, dass ein Ort echter Nahversorgung wegfällt. "Gerade unsere immer älter werdende Bevölkerung ist auf kurze Wege angewiesen", betonte der SPD-Politiker aus Kempen.

Von Unternehmensseite wurden dazu alternative Versorgungskonzepte ins Gespräch gebracht. Man könne sich gut kleinere Multifunktions- und Bürgerläden vorstellen, die von großen Ketten beliefert und beraten werden. "Solche Konzepte sollten gefördert werden. Doch im ländlichen Raum brauchen wir auch die Vollsortimenter, die die flächendeckende Versorgung sicherstellen", gab Schiefner zu bedenken. Ein adaptiertes Einzelhandels- und Zentrenkonzept könnte die Lücke schließen. Bei den am Gespräch beteiligten stieß dieser Ansatz auf großes Interesse. Schiefner sprach auch Edekas Pläne an, Kaiser's Tengelmann zu übernehmen. Die Edeka-Vertreter erläuterten ihre Kritik an der ablehnenden Entscheidung des Bundeskartellamtes und hoffen nun auf ein positives Votum des Wirtschaftsministers.

(RP)
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