Stadt Kempen Bürgerinfo zur Sanierung

Stadt Kempen · In einer Infoveranstaltung für Bürger ging es um die Sanierung des Hemesath-Geländes. Chlorierte Kohlenwasserstoffe sind aus der Reinigung ins Erdreich eingedrungen. Beginn ist im Mai.

Die anstehende Sanierung des Geländes der Chemischen Reinigung Hemesath Karl Köhler an der Wiesenstraße beschäftigt naturgemäß viele Bürger. Rund 55 Besucher kamen am Montagabend zu einer ersten Bürgerinformation, bei der die Planung der Sanierung vorgestellt wurde. Durch den Reinigungsbetrieb gelangten bis Mitte der 90er Jahre chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) in das Erdreich und damit auch ins Grundwasser.

Stadt gehört das Grundstück

Auch wenn es schon Bodenluftsanierungen gab, wird erst jetzt durch den Tod des früheren Besitzers und die Insolvenz der Firma mit anschließender Stilllegung im Mai dieses Jahres eine umfangreiche Sanierung möglich. Mittlerweile hat die Stadt Kempen das Grundstück übernommen. Der Kreis Viersen als Aufsichtsbehörde, Stadt Kempen, Altlastensanierungsverband NRW (AAV) und das Ingenieurbüro Mull und Partner werden die Arbeiten vornehmen.

Alle Beteiligten waren am Montagabend in großer Besetzung vertreten. Ein positives Signal an die Anwohner, dass ihre Bedenken ernst genommen werden. Bereits vergangene Woche wurden auf dem Gelände Bäume gerodet. Dies wurde zu diesem frühen Zeitpunkt nötig, weil Probenentnahmen notwendig sind, man andererseits aber auch die Schutzzeiten für brütende Vögel einhalten muss, erläuterte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl. Dr. Uwe Hoffmann, beim AAV Projektleiter, stellte den Sanierungsplan vor. Nach Abbruch der Gebäude folgen intensive Sanierungsuntersuchungen und aufgrund deren Ergebnisse die Bodensanierung.

Arbeiten bis 2012 beendet

Bis Anfang 2012 sollen die Arbeiten so weit abgeschlossen sein, dass an eine erneute Bebauung gedacht werden kann. Wie weit das Sanierungsgelände denn gehen solle, ob Privatgrundstücke und Häuser betroffen werden, wollten die Anwohner wissen. Da mussten Rainer Röder vom Kreis und Dr. Christoph Richter vom Ingenieurbüro zwangsläufig vage bleiben. Erst die Untersuchungen werden das ganze Ausmaß zeigen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass dafür auch Proben auf Privatgrundstücken entnommen werden müssen. "Wir werden Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten", versprach Röder. Mehrere Besucher sprachen Fasslager auf dem Gelände an. Kahl forderte hier ausdrücklich auf, entsprechende Beobachtungen dem Umweltreferenten Heinz Puster mitzuteilen. Natürlich wollten die Besucher auch wissen, welche Belästigungen durch die Arbeiten auf sie zukommen. Gefragt wurde auch, ob dem Kreis bekannt sei, dass sich in der Umgebung Krebserkrankungen mehrten. Hier verwiesen Röder und Thomas Nordmann vom Kreis auf das zuständige Gesundheitsamt. Bei einer eventuellen Grundstücksveräußerung sollten sich die Besitzer beim Kreis Auskunft einholen, ob ihr Anwesen im Altlastenkataster eingetragen ist, empfahlen sie zudem. Frage des Tages

(RP)
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