Stadt Kempen Bauer Klammer und sein Kummer mit der holden Weiblichkeit

Stadt Kempen · Die St. Huberter Kendelbühne zog wieder alle Register ihres komödiantischen Könnens. Die Zuschauer kamen aus dem Lachen kaum heraus.

 Jede Menge Beifall gab es im St. Huberter Forum für die Kendelbühne.

Jede Menge Beifall gab es im St. Huberter Forum für die Kendelbühne.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Alle wollten Linda, aber Andreas Lottermann bekam sie. Zur Premiere des Lustspiels "Alle wollen Linda" von Walter G. Pfaus war das Forum ausverkauft. Schon beim ersten Auftritt von Johannes Dicks als Rainer Klammer gab es Gelächter und Rätselraten, denn mit Schnauzbart und dunkler Perücke war er kaum zu erkennen. "Heute geht's hier drunter und drüber" war das Stichwort für die Kendel-Komödianten, auf der Bühne alle Register zu ziehen.

Bauer Klammer lebt auf seinem Hof zusammen mit seiner Schwester Linda Eisenbeiß (Claudia Stickelbrock), mit Mutter Rosi Klammer (Claudia Hiller) und Vater Herbert Klammer (Franz Becker). Linda ist fleißig, Bruder Rainer liegt gern auf der faulen Haut. Mutter und Vater Klammer, beide leicht verwirrt, tragen nicht zur Ruhe bei. Für Linda ist klar, es muss eine neue Frau für Rainer her.

Also wird mit Hilfe ihrer Tochter Petra Eisenbeiß (Licia Stickelbrock) eine Heiratsannonce für Klammer aufgegeben. Nur wird dabei übersehen, dass Rainer gar keine Frau möchte, er will Linda behalten. Der Dorfpfarrer (Manfred Schenk) wirbt auch um Linda, da er eine neue Haushälterin benötigt. Und Installateur Andreas Lottermann (Hartmut Reimer) hat sich unsterblich in Linda verliebt. Klar, dass auf die Annonce zwei Bewerberinnen, Fanni Hammer und Claudia Schöner (Miriam Terhoeven und Karin Balters) auftauchen, um Rainer für sich zu gewinnen.

Nur Henriette Hilfreich will nichts von Linda, dafür aber vom Pfarrer, denn sie möchte seine Haushälterin werden. Köstlich spielte Mia Laffien, ältestes Kendel-Bühnen-Mitglied die schwatzhafte Dorfbewohnerin. Unerreichbar Johannes Dicks, der auch diesmal seinen Text auf Hüppersch Plott umschrieb und die schönsten Ausdrücke zum Besten gab, der wunderbar verdutzt gucken konnte und seine Stirn in Dackelfalten legte. Und dann der Auftritt von Franz Becker als deftig rösiger Vater und Opa: Die Bühne wackelte und der Rollator kam ins Schwanken. Da wusste sich auch Claudia Hiller als seine Frau nicht zu helfen und musste sich an der Frühstücks-Wurst vergreifen.

Manfred Schenk lieferte bei seinem Debut einen locker, flockigen Pfarrer ab, als wäre er von Anfang an bei der Truppe gewesen. Und dann die drei Damen: Die jugendliche Naive, Miriam Terhoeven, die mit ihrem Charme, ihrem Baby-Doll-Gesicht und erotischem Outfit vor allem den Opa um den Verstand brachte, derweil Karin Balters mit landwirtschaftlichen Kenntnissen und Strohhalmen im Haar das Rennen um die Gunst es Bauern machte. Beide wie auch Licia Stickelbrock als Petra Eisenbeiß (auch im wirklichen Leben die Tochter von Claudia Stickelbrock) spielten locker, sehr temperamentvoll - da flog schon mal ein Blumenstrauß über die Bühne ins Publikum - und unverkrampft.

(VM01)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort