Gemeinde Grefrath Ausstellung zum Stolperstein-Projekt

Gemeinde Grefrath · Schüler der Grefrather Sekundarschule haben sich mit dem Schicksal der jüdischen Familie Frank während des Nazi-Regimes beschäftigt. Zu ihrem Gedenken sollen im Herbst Stolpersteine verlegt werden.

 Schüler der Gref-rather Sekundarschule stellten bei der Eröffnung in der Filiale der Sparkasse ihre Forschungsergebnisse vor.

Schüler der Gref-rather Sekundarschule stellten bei der Eröffnung in der Filiale der Sparkasse ihre Forschungsergebnisse vor.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Vor einem Jahr brachte der Mülhausener Heimatforscher Alfred Knorr (68) sozusagen "Steine ins Rollen", die ab Herbst dieses Jahres nicht mehr rollen werden, sondern als so genannte Stolpersteine von dem Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt werden. Der Grefrather Gemeinderat hatte dazu im vorigen Jahr sein Einverständnis gegeben.

Vergessen sind die früheren jüdischen Bürger der Niersgemeinde ohnehin nicht, denn an der Laurentius-Kirche steht seit vielen Jahren eine moderne Stele, an der alljährlich eine Gedenkfeier stattfindet. In die Stele sind die Namen der ehemaligen jüdischen Grefrather Bürger, die in Konzentrationslagern umkamen, eingelassen.

Die Idee von Heimatforscher Alfred Knorr stieß sowohl in der Mülhausener Liebfrauenschule als auch in der Grefrather Sekundarschule auf großes Interesse bei den Schülern. Nachdem es im vergangenen Jahr zu der Thematik von der Liebfrauenschule eine Ausstellung im Oedter Rathaus gab, stellen nun Schüler der Sekundarschule ihre Forschungsarbeiten in der Sparkassen-Filiale in Grefrath aus. Die Ausstellung wird dort bis zum 18. März zu sehen sein. Schon bei der Eröffnung stieß die Schau auf großes Interesse bei Sparkassenbesuchern.

Die 14 und 15 Jahre alten Schüler haben gute Arbeit geleistet und das Leben der jüdischen Familie Frank aus Grefrath ausgezeichnet beleuchtet. Die Familie Frank betrieb in Grefrath eine Metzgerei, die nur einen Steinwurf vom Standort der heutigen Sparkassen-Filiale entfernt lag. Die Familie selbst lebte im Haus Bahnstraße 14. Die Familie hatte eine eigene Schächterei und Stallungen. Sie war voll integriert in das Leben in der Gemeinde - wie auch viele andere jüdische Familien. Was hat die Aufarbeitung ihres Schicksals bei den Schülern hinterlassen? "Ich bin beeindruckt von dem, was sie jüdischen Mitbürger damals erlebt haben. Ich bin froh, dass die Stolpersteine im Herbst verlegt werden", sagt etwa der 14-jährige Nicolas. Und der 15-jährige Jonas ergänzt: "Die Steine werden dort verlegt, wo die Familie Frank gewohnt hat." Die 14-jährige Jule sagt: "Ich bin froh, dass wir das Thema in unserer Schule behandelt haben. Die Stolpersteine werden die Grefrather Bürger an die Taten des Nazi-Regimes erinnern."

Die Schüler der Sekundarschule wären froh, wenn sie von Grefrathern noch weitere Informationen zur Familie Frank bekommen könnten. Die Schule hat nämlich festgestellt, dass es kaum Dokumente über die Familie Frank gibt. Die Geschichte der jüdischen Bürger Grefraths hatten zuvor unter anderem Johannes Lipp und Kreisarchivar Dr. Gerhard Rehm aufgearbeitet. Die Familie Frank bestand aus fünf Personen, denn das Ehepaar Frank hatte drei Kinder. Am 25. Juli 1942 kamen sie ins Konzentrationslager und starben dort.

(mab)
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