Gemeinde Grefrath Auf Schnäppchenjagd auf dem Mädelsflohmarkt

Gemeinde Grefrath · Im Grefrather Eissport- und Eventpark boten Mädchen und Frauen ihre aussortierte Kleidung an.

 Schon früh war es voll in der Halle. Niemand wollte sich die Schnäppchen vor der Nase wegschnappen lassen.

Schon früh war es voll in der Halle. Niemand wollte sich die Schnäppchen vor der Nase wegschnappen lassen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Schlange vor dem Grefrather Eissport- und Eventpark zieht sich bis zur Stadionstraße und verläuft dort noch ein ganzes Stück parallel der Straße. Eins fällt auf: Es sind nahezu nur Frauen, die dort stehen. Männer tauchen nur ganz vereinzelt auf. "Ich bin heute nur zum Tüten Tragen mitgenommen worden", bemerkt einer der Herren mit einem Lächeln, während sich die Schlange Stück für Stück in Richtung der gerade geöffneten Tür schiebt. Es ist 11 Uhr, und der Mädelströdelmarkt "Mädchen Klamotte" im Eissportzentrum öffnet seine Türen.

"Jetzt ist die Auswahl noch am größten, und nachher sind all die schönen Sachen sicherlich weg. Daher bin ich lieber früh hier", sagt Susanne Horst, die zusammen mit ihrer Tochter Jessica bereits am ersten Stand steht. An manchen Tischen werden noch die gerade aus Wäschekörben und Koffern herausgeholten T-Shirts und Pullover vorteilhaft ins Blickfeld gerückt, andere sortieren nochmals ihre Kleiderständer durch, damit die Präsentation schön übersichtlich und einladend gelingt.

Insgesamt 123 Ausstellerinnen haben sich eingefunden, die allesamt ihre aussortierten Schnäppchen an die Frau bringen wollen. "Ich habe 20 Kilogramm abgenommen und habe fast den ganzen Kleiderschrank mitgebracht. Dazu noch Schuhe und Handtaschen", erzählt Heike Bannwarth, die gleich von Tischen und zwei Kleiderständern umgeben ist. Der erste Kauf ist dabei schon erfolgt. Eine Handtasche wechselte zur Zufriedenheit von Verkäuferin und Käuferin den Besitzer.

Bei Lina und Sophie nähert sich ebenfalls die erste Kundin "Habt ihr Nike-Schuhe?", möchte Bärbel Schreiber mit Blick auf die breite Schuhpalette unter dem Tisch wissen. Die beiden 16-jährigen Mädels schütteln verneinend den Kopf. Turnschuhe, darunter auch Fußballschuhe, gibt es jede Menge, aber nicht von der gewünschten Marke. Wobei sogar die Fußballschuhe aus dem eigenen Kleiderschrank stammen. "Wir haben beide in einer Mädchenmannschaft gespielt, die sich jetzt aufgelöst hat. Daher verkaufen wir all unsere Fußballsachen", informiert Sophie.

In der Halle wird es immer voller. Frauen jeden Alters schlendern entlang der Stände, immer auf der Suche nach ihrem persönlichen Schnäppchen. Jeans und Cardigans für vier Euro, Blusen für fünf Euro, Jacken für zehn Euro, Schuhe für sieben Euro - und sogar Abendkleider fehlen nicht. "Das habe ich Schützenfest angehabt", erzählt Ute Kesselheim und deutet auf das gelbe, lange Kleid, das sie dekorativ an einer Schneiderpuppe präsentiert.

Es gibt sogar völlig Ungetragenes. "Dieses Oberteil habe ich mal geschenkt bekommen und nie angehabt, weil mir die Farbe nicht gefiel", sagt Nicole, die zusammen mit ihrer Mutter die heimatlichen Kleiderschränke entrümpelt hat. Doch es ist nun einmal so: Was der einen nicht mehr gefällt oder nicht mehr passt, gefällt und passt der nächsten Frau.

(tref)
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