Serie Grefrather Feuerwehr Löschzug Oedt Auf der Suche nach Verstärkung

Kempen · Wenn Menschenleben in Gefahr sind, rückt der Löschzug Oedt der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath vom Gerätehaus an der Tönisvorster Straße aus. Derzeit ist der Löschzug personell nicht so gut aufgestellt.

 Die Mitglieder des Löschzuges Oedt der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath in ihrem Gerätehaus. Die Kameraden freuen sich über jeden, der ihre Reihen verstärken möchte.

Die Mitglieder des Löschzuges Oedt der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath in ihrem Gerätehaus. Die Kameraden freuen sich über jeden, der ihre Reihen verstärken möchte.

Foto: Norbert Prümen

oedt Wenn der Löschzug Oedt der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath in zwei Jahren sein 125-jähriges Bestehen feiert, dann haben die Feuerwehrleute allesamt einen großen Wunsch. Sie möchten wieder eine Gruppe von über 30 Feuerwehrmännern und -frauen sein. Aktuell zählt der Zug 27 aktive Mitglieder sowie zwölf Mitglieder in der Ehrenabteilung. Dazu kommen zwei Mitglieder von der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst, die in Oedt arbeiten und die Tagesverfügbarkeit des Oedter Löschzuges verstärken. Denn genau die ist es, die den Feuerwehrleuten ein wenig Kopfschmerzen bereitet.

Je nach Stichwort braucht ein Löschzug bei einem Einsatz eine entsprechende Anzahl an Personen - und die zu erreichen, fällt teilweise schwer, da einfach zu viele Feuerwehrmänner auswärts arbeiten und daher während der normalen Arbeitszeiten nicht zur Verfügung stehen. "Bei einer entsprechenden Alarmierung wie zum Beispiel Wohnungsbrand mit Personen im Gebäude, werden daher immer die Züge Oedt und Grefrath gleichzeitig alarmiert. So ist die Einsatzfähigkeit auf jeden Fall gewährleistet", erklärt der Brandinspektor und stellvertretende Löschzugführer Albert Mertens. Mit einer größeren Feuerwehrmannschaft, Männer wie Frauen, wäre die Oedter einfach sicherer aufgestellt.

Frauen gibt es allerdings momentan im Löschzug überhaupt nicht. Die bisher einzige weibliche Vertreterin ist weggezogen und gehört jetzt an ihrem neuen Wohnort der dortigen Freiwilligen Feuerwehr an. "35 Feuerwehrleute wäre eine gute Zahl", sagt Mertens und fügt an, man sei derzeit von Seiten der Wehrgröße so schwach wie noch nie. Begründet ist die niedrige Zahl darin, dass weitere Feuerwehrleute durch Wegzüge aus Oedt nicht mehr zur Verfügung stehen und bislang keine entsprechenden Neuzugänge das kompensieren können. Jeder, der sich für die ehrenamtliche Arbeit im Löschzug interessiert, ist eingeladen, bei den Dienstabenden hineinschnuppern und sich zu informieren, wer der Löschzug ist und was zu den Aufgaben gehört. "Wir hoffen, dass wir Menschen aus unserer Gemeinde für die ehrenamtliche Tätigkeit als Feuerwehrmann oder -frau begeistern können. Bei uns findet jeder seine Aufgabe. Vielen Bürgern ist gar nicht bewusst, dass wir ehrenamtlich arbeiten und daher auf das Engagement von weiteren Oedtern angewiesen sind", sagt Mertens.

Durchschnittlich 50 Einsätze fallen pro Jahr an. Hinzu kommen die zahlreichen Stunden, die die Ehrenamtler bei Übungen sowie Aus- und Weiterbildungen leisten. Neben Bränden und technischen Hilfeleistungen gibt es in der Einsatzstatistik so manche Kuriosität. Dazu gehörten unter anderem ein eingefrorener Schwan auf dem Nierssee, eine Kuh in der Güllegrube, eine eingefangene Schlange und ein Schwergewichtstransport mit Höhenrettungseinsatz zusammen mit den Mönchengladbacher Kollegen.

Der Löschzug Oedt ist gut ausgerüstet. Das Gerätehaus an der Tönisvorster Straße beherbergt gleiche mehrere Fahrzeuge. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20-1 ist hier genauso zu Hause wie das HLF 20-2. Dazu kommt das Löschfahrzeug LF 1, das mit seinen 31 Jahren noch voll einsatzfähig ist. "Wir nutzen es überwiegend als Transportmittel für die Mannschaft und als Ausbildungsfahrzeug", informiert Oberbrandmeister Volker Glasmachers. Zum LF 1 gehört des Weiteren ein Schlauchwagen. Das zusätzliche Schlauchmaterial ist besonders wichtig, wenn Einsätze im Außenbereich erfolgen, wo unter Umständen viel Schlauchmaterial benötigt wird. Der neue Mannschaftswagen hat eine Doppelfunktion. Er dient dem Löschzug und wird auch für die Jugendfeuerwehr genutzt. Im Gerätehaus parkt auch der Öl-Alarmanhänger, der sämtliches Material für die Beseitigung von Ölspuren beinhaltet. Eine Besonderheit ist die Feldküche des Kreises Viersen, die samt Gulaschkanone ebenfalls im Gerätehaus steht. Nicht zu vergessen ist die Atemschutzwerkstatt. Dazu kommen der Mannschaftsraum samt Küche sowie die sanitären Einrichtungen.

(tref)
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