Stadt Kempen Anwohner wurden um Schlaf gebracht

Stadt Kempen · An der Comeniusstraße in Kempen sorgte ein Zigarettenautomat für Aufregung. Unbekannte randalierten nachts an dem Gerät und störten damit die Nachtruhe der Anwohner. Die Stadt sorgte dafür, dass der Automat abgebaut wurde.

 Petra Mengelkoch, Hans Hahn und Kurt Mengelkoch (von links) beim Ortstermin mit der RP vor dem Zigarettenautomat an der Comeniusstraße in Kempen.

Petra Mengelkoch, Hans Hahn und Kurt Mengelkoch (von links) beim Ortstermin mit der RP vor dem Zigarettenautomat an der Comeniusstraße in Kempen.

Foto: Kaiser

Die Spuren waren beim Ortstermin mit der Rheinischen Post deutlich zu sehen. An der rechten Seitenfläche des Zigarettenautomaten, der an der Comeniusstraße in unmittelbarer Nähe der Kerkener Straße stand, waren Dellen und Kratzspuren zu erkennen. Wie die dahin gekommen waren, das wussten die Anwohner genau. Denn sie wurden zuletzt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen durch besonderen Lärm nachts aus dem Schlaf gerissen. "Es sind Personen, die in der Nacht Anlauf nehmen und mit Schwung gegen die Automatenwand treten. Das wiederholt sich mehrmals. Dann stehen sie vor dem Automaten, greifen in die Fächer und verschwinden wieder", beschrieb Kurt Mengelkoch die Vorgehensweise, die er selber schon des Öfteren beobachtet hatte. Der Lärm war so immens, das sogar der ebenfalls in der Nähe wohnende Hans Hahn davon wach wurde.

Was die Täter aus den Automaten holten, ob es sich um Geld oder Zigarettenpäckchen handelt, war den lärmgeplagten Anwohnern nicht bekannt. "Aber sie müssen ja einen Erfolg haben, sonst würden sich die Vorfälle nicht wiederholen", meinte Petra Mengelkoch. Sie wandte sich an Ordnungsamt der Stadt Kempen und fragte nach, ob die Behörde mit dem Umsetzen des Automaten an einen anderen Standort für Abhilfe des nächtlichen Lärmproblems sorgen könnte. Besagter Automat stand nämlich früher auf dem Bürgersteig direkt an der Kerkener Straße und war dann auf den Bürgersteig an der Comeniusstraße umgesetzt worden.

Die Anwohner fragten sich, warum keine Verlagerung möglich wäre, zumal sich das Gerät im Einzugsgebiet örtlichen Schulen befindet. Und da gehöre ein Zigarettenautomat nicht hin, meinten sie. "Das Ordnungsamt teilte uns mit, es sei nichts zu machen und wir sollten die Polizei anrufen, wenn es zum nächsten Vorfall kommen sollte", berichtete Petra Mengelkoch im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Das Problem war allerdings, wie die Anwohner bei den Vorfällen festgestellt hatten, dass jeweils eine weitere Person an der Ecke Kerkener/Comeniusstraße Schmiere stand. "Bis die Polizei da ist, sind die Übeltäter über alle Berge. Sie merken doch sofort, wenn jemand kommt", sagte Kurt Mengelkoch. Zudem musste er selbst bereits eine Negativerfahrung machen, als es nachts das Fenster öffnete und den Tätern zurief, er habe bereits die Polizei informiert und sie könnten sich das Randalieren in der Nacht künftig sparen. Am anderen Tag waren sämtliche Blumen aus seinem Vorgarten herausgerissen und einige der Pflanzsteine lagen auf dem gegenüberliegenden Friedhof. Für den Anwohner ist klar, dass es einen Zusammenhang zwischen dem nächtlichen Vorfall und den Zerstörungen in seinem Vorgarten geben muss.

Eine RP-Anfrage bei der Kempener Stadtverwaltung ergab, dass es für die Aufstellung des Zigarettenautomaten an dieser Stelle gar keine Genehmigung der Stadt gab. Automaten im öffentlichen Raum benötigen generell eine städtische Genehmigung. Am Mittwoch wurde das Gerät von der Aufstellerfirma abmontiert. Die Stadtverwaltung hatte dafür gesorgt. Für die Anwohner heißt dies nun, dass sie sich wieder auf ruhige Nächte freuen können.

(tref)
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