Stadt Kempen Altstadtlauf bei Kaiserwetter mit Rekord

Stadt Kempen · Erschöpfte, aber strahlende Gesichter bei den Teilnehmern und Verantwortlichen des Kempener Altstadtlaufes. In der elften Auflage wurde der Melderekord von 2009 geknackt: diesmal waren 1851 kleine und große Läufer am Start.

 Voll engagiert waren gestern auch die jüngsten Starter beim Bambini-Lauf.

Voll engagiert waren gestern auch die jüngsten Starter beim Bambini-Lauf.

Foto: Achim Hüskes

Um zwölf Uhr mittags macht gestern der Organisationschef von der Vereinigten Turnerschaft (VT), Lothar Bunzel, die "Becker-Faust". Zu dem Zeitpunkt hatten sich bereits 1720 Läufer und Läuferinnen in die Starterlisten eingetragen, zum Schluss sollten es 1851 sein. Damit wurde das bisherige Rekordmeldeergebnis von 2009 mit damals 1688 Läufern deutlich in den Schatten gestellt.

Apropos Schatten: Der wurde schon früh gesucht. So vom Weezer Heinz von Dongen, der vor seinem Fünf-Kilometer-Lauf für seinen beiden Huskies "Angy" und "Dana" ein schattiges Plätzchen sucht. Oder die 15 Jungen und Mädchen des Kindergartens St.-Peter-Allee, die vor dem Bambini-Lauf an der Propstei-Kirche Dehnübungen machen. Die Kinder sind an ihren gelben Haiti-T-Shirts zu erkennen,wollen hinterher wieder für die Erdbeben-Opfer in dem Inselstaat sammeln.

Stark, was bereits zu Beginn auf dem Buttermarkt los ist. Dort feuert gerade Gerhard Leber beim Bambini-Lauf über 500 Meter die Starterpistole ab. Darauf wartet unter anderem der siebenjährige Adam Grafer. Seine Mutter und Ärztin Katharina vom Kempener Krankenhaus hat an diesem Sonntag auf dem Buttermarkt den Notdienst und im Moment wenig zu tun. Sie erlebt daher kurze Zeit später den Sieg ihres Sohnes, der die erste Klasse der Regenbogenschule besucht.

Die Teilnehmer kommen von überall her, haben sich originelle Namen gegeben, wie die "Schlappe Kombo", die "Rennschnecken" oder die "Vorster Frösche". Feuerwehrmänner laufen ebenso mit wie Banker, die Viersener "Buschläufer" oder Ex-Karnevalsprinzen. Jede Mengen Prinzenrollen werden vom Hauptsponsor Griesson-De Beukelaer verteilt.

An der Strecke stehen viele Eltern und Großeltern, die die Kinder mit Sprechchören oder kleinen Bannern unterstützen. Insgesamt neun Läufe gibt es. Etwa 120 Helfer und Helferinnnen hat die von Detlev Schürmann angeführte VT im Einsatz. Orga-Chef ist bei der 13. Auflage des Lauf-Events zum elften Mal Lothar Bunzel, der der RP schmunzelnd mitteilt: "Solange mein Kadaver es zulässt, mache ich damit weiter."

Während viele Familien in den benachbarten Cafés am Buttermarkt den schönen Sonntag bei einem Cappuccino genießen, geht der Zwei-Kilometer-Lauf der Schüler und Schülerinnen los. Es kommt zu einem "Geschlechterkampf" und zu einem Lokalderby. Denn es gewinnt der 14-jährige Chris Marco Djoua Eloundou (VT Kempen) nur hauchdünn vor der etwa gleichaltrigen Sarah Seerden (Kempener LC).

Geschickt moderiert einmal mehr Ferdi van Heukelum. Und gleich nebenan in der Buden- und Zeltstadt gibt es was für den Magen oder für die Gesundheit. Die AOK verteilt Bananen, Anne Claaßen im Team die Wasserbecher. Unter anderem bedienen Bärbel, Betty und Monika in der VT-Cafeteria.

Man hört aus der Ferne Samba-Rhythmen und entdeckt auf dem Buttermarkt zwei Laufbänder. Ärzte und Pflegekräfte des Kempener Hospitals haben sie mitgebracht. Und für jeden Kilometer, der darauf gelaufen wird, geht jeweils ein Euro in die Artemed-Stiftung für ein Containerdorf in Namibia, in dem aidskranke Mütter versorgt werden. Im Lauf-Trikot ist auch Krankenhaus-Verwaltungschef Thomas Passers. Er startet wenig später über die fünf Kilometer und sagt: "Wenn ich die nicht unter 35 Minuten laufe, darf ich mich im Krankenhaus nicht mehr sehen lassen."

Massiert wird an anderer Stelle von Kirstin Bergmann und Christine Lessner. Sie sind Mitarbeiter des Physio-Teams von Dr. Stefelmanns, der seinen Betrieb ab 22. Juni unter einem neuen Namen "AGS", was für Ambulantes Gesundheitszentrum steht, an der Schorndorfer Straße 15 haben wird.

Ein starkes mehr als 40-köpfiges Team schickt auch Optiker Stephan Bunse ins Rennen. "Meine Frau Martina ist die Läuferin, hat zuletzt regelmäßig ihre Gruppe zweimal wöchentlich gecoacht", sagt der Chef des Brillenhauses, der sich darüber freut, dass - wie versprochen - der Lauf auch durch die derzeit umgebaute Judenstraße führen kann.

(RP)
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