Stadt Kempen Aller Anfang kann ganz einfach sein

Stadt Kempen · Cigdem Sag und Andreas Gregor blicken auf ein spannendes erstes Schuljahr zurück. Vor einem Jahr traten die Beiden ihre erste offizielle Lehrerstelle in der Gesamtschule Kempen an.

 Andreas Gregor und Cigdem Sag haben vor etwa einem Jahr erstmals den Schritt durch die Klassentüre an der Kempener Gesamtschule getan. Mittlerweile fühlen sich die beiden Junglehrer an ihrer Schule sehr wohl.

Andreas Gregor und Cigdem Sag haben vor etwa einem Jahr erstmals den Schritt durch die Klassentüre an der Kempener Gesamtschule getan. Mittlerweile fühlen sich die beiden Junglehrer an ihrer Schule sehr wohl.

Foto: Norbert Prümen

"In 30 neugierige Kinderaugen zu schauen und zu wissen, es ist die erste eigene Klasse, das ist schon ein bedeutender Moment gewesen", sagt Cigdem Sag und blickt zu Andreas Gregor herüber. Ihr Kollege schließt sich mit einem Nicken an. "Für mich ist es immer noch etwas Besonderes, in die eigene Klasse zu gehen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich die Tür aufmache", sagt er. Sag und Gregor haben mit dem Schuljahr 2016/17 ihre erste Lehrerstelle an der Gesamtschule Kempen angetreten und sind jeweils direkt Klassenlehrer geworden.

Vor einem Jahr ging es mit einem Kribbeln im Bauch los. Inzwischen haben sich beide gut eingelebt. Die ersten Wochen wären anstrengend gewesen, sind sie sich einig. Als sehr vorteilhaft empfanden sie dabei das doppelte Klassenlehrerprinzip, das die Gesamtschule umsetzt. "Wir hatten jeweils einen erfahrenen Kollegen zur Seite und das machte die ganze Sache für uns viel einfacher", berichtet Sag.

Die beiden Pädagogen fühlen sich an der Gesamtschule sehr wohl und freuen sich darüber, eine sich im Aufbau befindende Schule mitgestalten zu können. Die Mönchengladbacherin ist sogar extra umgezogen, um näher an der Schule zu wohnen und lebt jetzt in Vorst. Gregor ist seiner Wahlheimat Alpen im Kreis Wesel treu geblieben und das sorgte schon für ein herrliches Anekdötchen. "In den ersten Tagen hat mich ein Schüler gefragt, wie ich es denn jeden Tag schaffen würde, aus den Alpen hierhin zu kommen", erzählt Gregor mit einem Schmunzeln.

Ihre Ideen, die sie zum Start an der noch jungen Kempener Gesamtschule mitgebracht hatten, haben sie bereits umgesetzt. Cigdem Sag rief so eine "Bauch-Beine-Po-AG" ins Leben, die stark gefragt war und im zweiten Halbjahr des vergangenen Schuljahres sogar von zwei Jungen besucht wurde. "Die Beiden haben gestaunt, mit wie viel Power es bei dem Training abging", berichtet Sag. Außerdem bot sie eine Spanisch-AG für die fünften und sechsten Klassen an, in der sie spielerisch an die Sprache heranführte. Mit dem nun gestarteten achten Schuljahr an der Gesamtschule ist Spanisch erstmals in den regulären Unterrichtsplan integriert worden und das gleich mit zwei Klassen von jeweils 30 Schülern.

Seine geplante Medien-AG hat Andreas Gregor ebenfalls gründen können. "Wobei wir eine Kooperation mit dem Medienzentrum des Kreises Viersen eingegangen sind und seit diesem Schuljahr damit einen außerschulischen Lernort haben", berichtet der 33-Jährige. Seine geplante Musik-AG befindet sich dagegen noch in der Warteschleife. Ferner bringen sich die Junglehrer bei der so genannten Zukunftswerkstatt digitale Ausstattung und Medienkompetenz der Schule ein. Gregor arbeitet an der Homepage mit und Sag gehört dem Arbeitskreis Gesunde Ernährung an. Sie ist zudem Koordinatorin für die Berufs- und Studienorientierung der Schüler.

Die erste Klassenfahrt liegt bereits hinter ihnen, es gab Klassenpflegschaftsabende und Klassentage sowie Teamwork-Veranstaltung. Während Andreas Gregor auf Klassenfahrt mit seiner Klasse 5 e in Bad Münstereifel war, ging es für Cigdem Sag mit ihrer 5 b nach Gahlen. "Wir haben alle Schüler wieder mit nach Kempen gebracht, das war schon eine gute Quote", meint Gregor scherzhaft.

Wenn Cigdem Sag an ihre Klassenfahrt denkt, fällt ihr zuerst die letzte Nacht der Tour mit den Fünftklässlern an. "Gegen 3 Uhr in der Nacht klopfte es an meiner Tür und ein Schüler berichtete von Magenproblemen. Mein erster Gedanke war, was mache ich jetzt", berichtet die 29-Jährige. Sie meisterte die Tatsache, dass sich Schüler einen Virus eingefangen hatten, souverän.

Das Schönste für die Junglehrer Cigdem Sag und Andreas Gregor ist das Vertrauen, das ihnen die Schüler entgegenbringen. Denn sie wollen nicht nur unterrichten, sondern für ihre Schüler auch Ansprechpartner sein.

(tref)
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