Stadt Kempen Ab heute gibt's einen Kempen-Wein

Stadt Kempen · Es ist alles andere als Verschnitt. Er schmeckt fruchtig, nicht zu süß und nicht zu herb. Die "Kemp'sche Cuvée" vom Jahrgang 2015 wird ab heute angeboten. Die Stadt wird den neuen Wein für Repräsentationszwecke einsetzen.

 Das Flaschenetikett der "Kemp'schen Cuvées" zeigt die Wahrzeichen und das Wappen der Stadt Kempen.

Das Flaschenetikett der "Kemp'schen Cuvées" zeigt die Wahrzeichen und das Wappen der Stadt Kempen.

Foto: Kaiser Wolfgang

Hubert Jansen ist alter Kempener. Der Ex-Karnevalsprinz - er wurde mit seiner Ehefrau Ute im Januar 2004 proklamiert - ist im Hauptberuf Versicherungsmakler. Und vor mehr als zehn Jahren hat der mittlerweile 64-Jährige seine Liebe zum Wein und Weinmachen entdeckt. 2009 produzierte er als Hobbywinzer sein erstes "Prinzentröpfchen". Mittlerweile gibt es viele Jahrgänge des prinzlichen Getränks. Hubert Jansen hat sie mit seinem Freund Siegfried Eckes über die Jahre immer mehr verfeinert. Eckes betreibt ein Weingut in Wallhausen an der Nahe im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Kreuznach. Und von dort kommt nun auch der neue Kempen-Wein. Gestern wurde er im Rathaus am Buttermarkt von Bürgermeister Volker Rübo gemeinsam mit Hubert Jansen und dem jungen Winzer Lukas Bickinger vorgestellt.

Vorausgegangen war der "Kemp'schen Cuvée" eine Anfrage von Jansen im Rathaus, ob Interesse an einem solchen Wein besteht. Die Anfrage wurde bejaht. Im vergangenen Spätsommer gab es im Bürgermeisterzimmer eine Weinprobe. Aus mehreren Weinvorschlägen der Jungwinzer Achim (30) und Lukas (24) Bickinger - Stiefsöhne von Jansen-Freund Eckes - wurde der Cuvée-Wein ausgewählt. Er ist eine Komposition von vier Rebsorten, wobei die Scheurebe neben Riesling, Müller-Thurgau und Bacchus den größten Anteil hat.

 Präsentierten gestern den neuen Kempen-Wein (von links): Nahe-Winzer Lukas Bicking, Bürgermeister Volker Rübo, Kirsten Pfennings vom Stadtmarketing und Ex-Prinz Hubert Jansen.

Präsentierten gestern den neuen Kempen-Wein (von links): Nahe-Winzer Lukas Bicking, Bürgermeister Volker Rübo, Kirsten Pfennings vom Stadtmarketing und Ex-Prinz Hubert Jansen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die erste Marge des neuen Kempen-Wein Jahrgang 2015 umfasst 1000 Flaschen. Der zweite Auflage des Jahrgangs 2016 ist bereits in Vorbereitung, berichtete gestern Jungwinzer Lukas Bickinger bei der Vorstellung der "Kemp'schen Cuvée". Die Flaschen tragen ein besonderes Etikett, das die Wahrzeichen der Thomasstadt zeigt. Entworfen hat es die Kempener PEP Werbeagentur von Diplom-Designer Christian Maiwald, mit dem die Stadt seit Jahren zusammenarbeitet.

Im Kempener Rathaus ist man sehr erfreut, neben dem bekannten "Thomas-Bitter" nun einen besonders guten Tropfen zu haben für Besucher, aber auch als Präsent für Bürger, die Stadtoberhaupt Rübo und die Vize-Bürgermeister zu Jubiläen, Geburtstagen oder anderen offiziellen Anlässen besuchen. An Erinnerungsstücken aus Kempen mangelt es nicht, was bislang fehlte, war tatsächlich die passende Weinflasche mit dem Kempen-Etikett.

Die Stadtverwaltung wird die jeweiligen Flaschen - je nach Bedarf über Hubert Jansen beim Weingut Bicking & Bicking in Wallhausen ordern. Die Abnahme eines festen Kontingents wurde nicht vereinbart. Hubert Jansen, der sein Büro an der Neustraße 8 in der Altstadt hat, will den Kempen-Wein an Markttagen dienstags und freitags sowie samstags jeweils vormittags zum Kauf anbieten. Der Einstandspreis der "Kemp'schen Cuvée" Jahrgang 2015 beträgt 7,90 Euro. Der erste Verkaufstermin ist bereits am heutigen Dienstag während der Marktzeiten. Hubert Jansen will jeweils einen Euro von jeder verkauften Flasche der Stadt für soziale Zwecke zur Verfügung stellen. Eine nette Geste, findet das der Bürgermeister. Wer später mit dem "Wein-Geld" bedacht werden soll, steht noch nicht fest. Da will man sich im Rathaus mit der Entscheidung noch etwas Zeit nehmen und möglicherweise abwarten, wie sich der gute Tropfen verkaufen lässt.

Hobbywinzer Hubert Jansen ist übrigens eher ein Liebhaber von so genannten lieblichen Weinen, die etwas süßer schmecken. Aber mit der "Kemp'schen Cuvée" hat er sich auch sehr schnell anfreunden können, betont er. Eine kleine Weinprobe beim Vorstellungstermin im Rathaus gab es für die Journalisten natürlich auch. Und tatsächlich: Der Kempen-Wein schmeckt Weinkennern ebenso wie Laien. Er wird einen breiten Geschmack treffen. Der Vorliebe vieler Weintrinker für trockene Weine entspricht er voll und ganz. Und dennoch ist der Säuregehalt nicht so stark, dass er nicht auch Freunden von lieblich-süßeren Weinen schmecken dürfte.

(RP)
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