Stadt Kempen 19 Jahre jung und schon Kursleiter

Stadt Kempen · Calvin Wittekopf hat eine umfassende Ausbildung hinter sich. Neun Monate hat er sich beim Malteser Hilfsdienst in Theorie und Praxis mit Erster Hilfe beschäftigt. Jetzt kann er als Kursleiter sein eigenes Wissen weitergeben.

 Calvin Wittekopf weiß in Erster Hilfe bestens Bescheid. In Kursen der Kempener Malteser gibt er seinen Wissen an die Teilnehmer weiter.

Calvin Wittekopf weiß in Erster Hilfe bestens Bescheid. In Kursen der Kempener Malteser gibt er seinen Wissen an die Teilnehmer weiter.

Foto: wolfgang kaiser

Die Malteser sind in vielen Bereichen tätig, unter anderem bietet der Hilfsdienst ein umfangreiches Angebot an Kursen, unter anderem Ausbildung in Erster Hilfe für Führerscheinbewerber oder Schulsanitäter. Im vergangenen Jahr gab es 156 Kurse, an denen 1802 Personen teilnahmen. Um das Angebot machen zu können, sind Dozenten notwendig, die das Fachwissen vermitteln.

Der derzeit jüngste unter ihnen ist Calvin Wittekopf, 19 Jahre jung und seit dem August vergangenen Jahres dabei. Der Bereich Medizin und Biologie habe ihn schon immer interessiert, sagt der Abiturient, auch wenn er sich mittlerweile für eine Ausbildung im wirtschaftlichen Bereich entschieden habe. Aber trotzdem habe er Dozent bei den Maltesern werden wollen. Dafür hat er eine umfangreiche Ausbildung absolviert, in Theorie und Praxis. Ungefähr neun Monate nehme das in Anspruch, sagt Astrid Völkel vom Hilfsdienst.

Es beginnt mit einer Hospitation, bei der der künftige Dozent den Ablauf der Kurse kennen lernt. Dann folgt ein Block mit den ersten Einweisungen in die Vorschriften für Dozenten. Die sind bei den Maltesern bundeseinheitlich und richten sich stets nach den neuesten Empfehlungen der Bundesärztekammer. Im zweiten Block werden die theoretischen Grundlagen zur Unterrichtsvorbereitung und zum Unterrichten von Erwachsenen vermittelt. Ganz wichtig ist hier, dass künftige Dozenten auch das freie Reden vor größeren Gruppen üben. Das habe ihn schon sehr viel weiter gebracht, sagt Wittekopf. So könne er auch schon einmal darauf reagieren, wenn ältere Kursteilnehmer sich ungern von einem einem gerade einmal 19-Jährigen unterrichten lassen sollen. Oder er habe die Möglichkeit, dagegen anzugehen, wenn Teilnehmer den Kursus lustlos über sich ergehen lassen, weil ihr Arbeitgeber sie dazu abgeordnet hat. Ihm sei es wichtig, den Teilnehmern ein Lernen in guter Atmosphäre zu ermöglichen.

Im nächsten Abschnitt bereiten die künftigen Dozenten ihren ersten eigenen Unterricht vor. Dabei stehen sie nicht alleine, sondern haben einen kundigen Praxisanleiter zur Seite. In Kempen sind das Dietmar Engler und Georg Absch, beide sehr erfahrene Ausbilder. Danach folgt im dritten Block noch einmal eine Besprechung der Unterrichtsvorbereitungen. Es gibt ein videogestütztes Coaching. Außerdem spricht man das Umgehen mit Konfliktsituationen durch. Dann folgt die Bewährungsprobe, der erste eigene Kursus. Auch hier sind die Praxisanleiter im Hintergrund, aber mehr zur Beobachtung. Nach dem Unterricht können dann Schwierigkeiten noch einmal besprochen werden. Danach wird der Dozent offiziell in sein Amt eingeführt. Er hat damit die Zulassung zur Lehrkraft in Erster Hilfe. Die Ausbildung kann jeder Erwachsene ab 18 Jahren absolvieren, so Völkel. Die praktischen Teile finden in Kempen statt, die theoretischen in der Malteser-Schule in Aachen. Ganz wichtig ist dem Hilfsdienst eine umfangreiche Selbstverpflichtung des Dozenten. Dabei geht es nicht nur um die Verantwortung beim Unterricht, sondern auch um Dinge wie Recht und Würde. Mehrfach wird der Schutz der körperlichen Unversehrtheit betont, ebenfalls die Verpflichtung, jegliche sexuellen Übergriffe auf die ihm anvertrauten Kursteilnehmer zu vermeiden. Die gesamte Ausbildung wird umfangreich dokumentiert. Zusätzlich gibt es bei jedem Kursus einen Feedbackbogen der Teilnehmer. Das ist für Völkel ein wichtiges Instrument, die Ausbildung stets zu verbessern. Das findet Wittekopf vollkommen in Ordnung.

(sr)
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