Kamp-Lintfort Werner Fugmann ist neuer Leiter des "Zochs"

Kamp-Lintfort · Der neue Zugleiter Werner Fugmann will mehr Fußgruppen in den Rosenmontagszug integrieren. Das fruchtet bereits: Schon jetzt liegen mehr Zusagen für den Umzug vor als im vergangenen Jahr.

Kamp-Lintfort: Werner Fugmann ist neuer Leiter des "Zochs"
Foto: Fugmann

1986 fuhr Werner Fugmann das erste Mal beim Rosenmontagszug mit - hinter dem letzten offiziellen Wagen. "Ich habe in der kleinen Kehrmaschine gesessen", erzählt der 63-jährige Kamp-Lintforter. "Ich habe die Bürgersteige gereinigt. Da musste ich ganz schön aufpassen und gucken. Es gibt ja immer einige, die gerne in die Maschine laufen, wenn sie zu viel getrunken haben. Auch beim Nelkensamstagzug in Moers war ich dabei. Dort gab es noch keine kleinen Kehrmaschinen. Deshalb wurden sie von der Stadt Moers bei der Stadt Kamp-Lintfort mit Fahrern ausgeliehen."

Heute fährt er nicht mehr dem närrischen Lindwurm hinterher, sondern ihm voraus. Seit vergangenem Jahr ist er Kamp-Lintforter Zugleiter. Als solcher bereitet er gerade den Rosenmontagszug mit vor, der am 12. Februar 2018 um 13.11 Uhr am Markt in der Lintforter Siedlung startet.

"Zehn schriftliche Anmeldungen habe ich schon", erzählt das Mitglied des Festausschusses Kamp-Lintforter Karneval, der den scheidenden Zugleiter Karl-Heinz Müller bei den Rosenmontagszügen 2010, 2012 und 2014 assistierte. "Dazu kommen 20 mündliche Zusagen, bei denen noch die Mitgliederversammlungen zuzustimmen haben. Ferner sind drei oder vier Musikgruppen aus Holland dabei."

Damit liegen für den Rosenmontagszug 2018 schon jetzt mehr Anmeldungen als für den im Jahr 2016 vor, der durch eine Unwettervorhersage um vier Wochen auf den Rosensonntag verschoben worden war. Zum einen steht der Umzug diesmal im besonderen Interesse der Medien, weil erstmals am Niederrhein ein weibliches Dreigestirn mitfährt. Deshalb soll der Westdeutsche Rundfunk planen, am Rosenmontag neben den großen Zügen in Köln und Düsseldorf auch kurz vom kleinen in Kamp-Lintfort zu berichten.

Außerdem fragt Werner Fugmann bei Schulen an, ob sie beim närrischen Lindwurm mit einer Fußgruppe teilnehmen. Das fällt ihm leicht, weil er als Hausmeister der Ernst-Reuter-Schule einen kurzen Draht zu Kollegen und Schulleitern hat. "Die Europaschule hat sich schon angemeldet", erzählt er.

"Das Gymnasium will mitmachen, vielleicht auch noch die Gesamtschule. Außerdem habe ich die vier Grundschulen angesprochen. Bei den Viertelszügen in Köln sind alle Grundschulen dabei, meisten als Fußgruppe mit einem Bollerwagen. Es wäre natürlich schön, wenn das in Kamp-Lintfort auch so wäre."

Ein Startgeld haben die Gruppen nicht zu zahlen, egal ob sie zu Fuß oder mit einem großen Wagen unterwegs sind. "Ganz umsonst ist es aber nicht, weil Kostüme und Kamelle etwas kosten", sagt der neue Zugleiter. "Aber für die Kinder ist es schönes Erlebnis, von dem sie noch lange erzählen. Auf Hunderten von Fotos wird dieses Erlebnis verewigt."

Je nach Wetterlage dürfte der Rosenmontagszug am 12. Februar wieder zwischen 5000 und 10.000 Narren anlocken. Dann fährt Werner Fugmann langsam im Wagen des Zugleiters voraus, anders als vor fast 32 Jahren hinterher.

"Der Zugweg ist etwa viereinhalb Kilometer lang", blickt er auf das große Ereignis mit dem ruhigen Tempo. "Bis der erste Wagen am Rathausplatz angelangt ist, dauert es dreieinhalb Stunden."

Gruppen, die beim Rosenmontagszug dabei sein wollen, können sich bei Werner Fugmann, Steltenbergstraße 9 in Kamp-Lintfort, melden, Telefon 0171 1944312.

(gott)
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