Kamp-Lintfort Viel Interesse am neuen Stadtquartier

Kamp-Lintfort · Bei der Bürgerbeteiligung wollten vor allem auswärtige Besucher wissen, wann die Vermarktung der Grundstücke beginnt. Die Bauplätze sollen in den Größen 300, 500 und 800 Quadratmeter angeboten werden.

 Das Luftbild zeigt die Fläche des Neubaugebietes Moerser Straße. Schon jetzt interessieren sich viele Bauwillige für Grundstücke auf diesem Areal.

Das Luftbild zeigt die Fläche des Neubaugebietes Moerser Straße. Schon jetzt interessieren sich viele Bauwillige für Grundstücke auf diesem Areal.

Foto: Christoph Reichwein

"Wann beginnt die Vermarktung?" Diese Frage stellten mehrere der 80 Besucher, die am Dienstagabend zur Bürgerbeteiligung für das Stadtquartier Moerser Straße West gekommen waren. "Die Vermarktung beginnt im Frühjahr 2017", wurden sie von Bürgermeister Christoph Landscheidt vertröstet. "Dann gibt es den Startschuss für eine öffentliche Bewerbung."

Dabei hätten die Besucher lieber jetzt als gleich ein Grundstück erworben, um ihren Traum vom freistehenden Einfamilienhaus zu verwirklichen. "Neubaugebiete mit großen Grundstücken sind selten", meinte eine Interessentin. "Neben Niederberg in Neukirchen-Vluyn gibt es nicht viele." Im Dreieck, das sich zwischen Fossa Eugeniana, Neuendickstraße und Moerser Straße befindet, will die Stadt drei Größen anbieten: 300, 500 und 800 Quadratmeter. "Sie liegen aber noch nicht endgültig fest", betonte Planungsamtsleiterin Monika Fraling.

Die Stadt will die Grundstücke nach den Wünschen der Interessenten zuschneiden, von denen fast alle Auswärtige sind. Deshalb konnten die Interessenten auf einem Fragebogen angeben, wie viel Quadratmeter sie kaufen wollen. "Die Wünsche fließen in den weiteren Prozess ein", betonte Planungsamtsmitarbeiterin Britta Achtsnichts, die die erste Planung für vorstellte. Das gilt auch für die Haustypen, die im Mittelpunkt zwischen Kloster Kamp, Holland Mühle und Wellings Parkhotel entstehen sollen. Zur Fossa Eugeniana hin könnten die Interessenten Bungalows mit Flachdach oder mit flach geneigtem Walmdach bauen, zum Reihenhausgebiet an der Neuendickstraße hin eineinhalb- und zweigeschossige Häuser sowie entlang der Walkenriedstraße dreigeschossige Gebäude.

Über diese Straße, die zwischen dem Seniorenheim St. Josef und dem Penny-Markt in die Moerser Straße mündet, können Autofahrer die neuen "Klosterstraßen" erreichen, die nach Kamper Tochterklöstern Walkenried, Hardehausen und Amelungsborn benannt sind. Laut dem Kamp-Lintforter Planungsbüro Rödel und Pachan wird mit 230 Fahrzeugbewegungen pro Tag gerechnet. "Dafür reicht die Erschließung über die Walkenriedstraße aus", betonte Tiefbauamtsleiter Bernhard Lefarth.

Für Fußgänger und Fahrradfahrer gibt es drei weitere Zuwegungen. Die Stadt will den "Roten Weg", der von der Mitte der Neuendickstraße zum Schulzentrum läuft, in das Neubaugebiet verlängern. Ein Weg Richtung Niersenberg könnte über die Pumpstation an der Fossa Eugeniana laufen. Eine weitere Erschließung ist zum Reihenhausgebiet an der Neuendickstraße vorgesehen. Spielflächen für Kinder sollen in dem Grünstreifen Platz finden, mit dem das neue Quartier zur Fossa Eugeniania hin abschließt. Mitten im neuen Wohngebiet, das zehn Hektar groß ist, ist eine Reservefläche für einen Kindergarten vorgesehen. "Es können 120 Wohneinheiten entstehen", sagte Monika Fraling. Die Stadt plant mit einem Preis von 220 Euro pro Quadratmeter erschlossenem Grundstück. "Pro Kind gibt es einen Abzug von zehn Euro pro Quadratmeter", erläuterte Bürgermeister Christoph Landscheidt. "Kamp-Lintfort ist eine kinderfreundliche Stadt." Wenn die Anregungen in die Planung integriert sind, will die Stadt im Herbst zu einer weiteren Bürgerbeteiligung einladen. Bis dahin soll auch klar sein, ob die Stadtwerke das Gebiet mit einem Gasleitungsnetz erschließen. Wenn alle Gremien zustimmen, könnte im Frühjahr der Bebauungsplan vorliegen. Die Planungen liegen noch bis zum 10. Juni im Planungsamt im Rathaus aus.

(got)
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