Kamp-Lintfort VdK Kamp-Lintfort: 70 Jahre Einsatz für soziale Gerechtigkeit

Kamp-Lintfort · Der Ortsverband, der knapp 700 Mitglieder hat, feiert am Samstag im Josef-Jeurgens-Haus. Regelmäßige Sprechstunden im Rathaus.

 Heinz Steinheimer ist Vorsitzender des VdK in Kamp-Lintfort. Immer mehr Menschen wenden sich hilfesuchend an den Verband.

Heinz Steinheimer ist Vorsitzender des VdK in Kamp-Lintfort. Immer mehr Menschen wenden sich hilfesuchend an den Verband.

Foto: Klaus Dieker

Am 22. Januar 1947 legten Christian van Deyk und Hans Hahnen bei der Gemeindesparkasse Kamp-Lintfort ein Konto des "Reichsbundes der Körperbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen, Landesbund Nordrhein-Westfalen und Ortsbund Kamp-Lintfort an". "Die Kontoeröffnung ist für uns das Gründungsdatum", erzählt Heinz Steinheimer als Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes Kamp-Lintfort. "Deshalb feiern wir in diesem Jahr unser 70-jähriges Jubiläum. 1950 hat sich die Gruppe dem VdK angeschlossen."

Als am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende ging, strömten Soldaten zurück in ihre Heimatgemeinden, so auch nach Kamp-Lintfort. "Darunter waren Kriegsgeschädigte, zum Beispiel Armamputierte", erzählt der 67-jährige verrentete Mechaniker. "Sie haben sich 1946 mit Robert Schmelzing zusammengetan, dem ersten Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie haben um ihre Versorgung gekämpft. Es sollen 20 oder 25 Personen gewesen sein."

Genaueres weiß der Vorsitzende nicht, da aus den frühen Nachkriegsjahren keine Unterlagen vorliegen, als Papier Mangelware war und deshalb wenig oder nichts aufgeschrieben wurde, wie in anderen Gruppen und Verbänden zu dieser Zeit.

Der "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschland", wie der Sozialverband sein Kürzel VdK noch in den 50er und 60er Jahre auflöste, wuchs kontinuierlich. "Zurzeit haben wir 698 Mitglieder", erzählt Roland Eckelt als stellvertretender Vorsitzender. "Im Jubiläumsjahr werden wir über 700 kommen."

Denn mehr und mehr Bürger wollen unterstützt werden, wenn sie Fragen zu Rente, Pflegeversicherung, Krankenversicherung, Grundsicherung oder zum Schwerbehindertenrecht haben. "Der VdK setzt sich für seine Mitglieder ein", berichtet der 59-jährige ehemalige Bergmann. "Er setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein. Er vermittelt Beratung und vertritt die Mitglieder vor Gericht. Manchmal können sie ihr Recht gegenüber Behörden und Sozialversicherungsträgern nicht anders erstreiten."

Ferner lädt der VdK-Ortsverband zu gemeinsamen Aktivitäten ein. Im Frühsommer unternehmen die Mitglieder eine Tages- oder Halbtagestour, im letzten Jahr zum Beispiel nach Königswinter mit Bootsfahrt auf dem Mittelrhein oder in diesem zur Xantener Südsee. Außerdem feiern die VdK-Mitglieder in der Adventszeit eine Jahresabschlussfeier.

Zum Jubiläum am Samstag, 24. Juni, 14.30 Uhr, erwartet der VdK-Osrtsverband 100 Mitglieder und Gäste im Josef-Jeurgens-Haus, darunter Horst Vöge. Der Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Niederrhein, der die Stadt Duisburg sowie die Kreise Wesel und Kleve umfasst, hält die Festrede. Er ist auch Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Musikalisch eingerahmt wird die Feier durch den Shantychor Xanten-Vynen.

Der Ortsverband Kamp-Lintfort des Sozialverbandes VdK hat Sprechstunden im Rathaus, Zimmer 102, jeden Montag von 14 bis 16 Uhr und jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr. In dieser Zeit ist er unter Telefon 02842 912-390 zu erreichen. Die E-Mail-Adresse lautet: ov-kamp-lintfort@vdk.de .

(got)
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