Kamp-Lintfort Tür auf für Kultur: Stadt erarbeitet Konzept

Kamp-Lintfort · Die Stadt Kamp-Lintfort hat sich auf den Weg gemacht, ein Gesamtkonzept für die Kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt zu erarbeiten. Mitstreiter wurden beim Praxistag "Tür auf für Kultur" gefunden.

 Tür auf für die Kultur: Die Burghofbühne führte vor den Ferien das Stück "Supertrumpf" vor 360 Kamp-Lintforter Schülern auf.

Tür auf für die Kultur: Die Burghofbühne führte vor den Ferien das Stück "Supertrumpf" vor 360 Kamp-Lintforter Schülern auf.

Foto: creich/ Pixabay, Montage: Tress

Vor zwei Jahren hat die Stadt Kamp-Lintfort ihr Kulturangebot genauer in den Blick genommen - und stellte fest: "Dass wir verstärkt eine spezielle Altersgruppe erreichen", sagt Petra Niemöller, Leiterin des Kulturbüros. "Davon wollten wir weg. Und Kulturangebote für alle schaffen - von der Kindertagesstätte aufwärts." Schon 2016 fand ein erstes Kunstprojekt unter dem Motto "Kinder, Kunst und Kohle" für Kamp-Lintforter Vorschulkinder statt. Unter Anleitung von Kunstpädagogin Andrea Much verarbeiteten 300 Kinder das Thema Bergbau in ihren Kunstwerken. Die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe, der neben Petra Niemöller auch Insa Stürmer (Jugendamt) und Katharina Gebauer, Leiterin der Mediathek, angehören, stieß nach dem Erfolg jedoch nicht das nächste Kulturprojekt an, sondern suchte sich Unterstützung für die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes: Seither berät die Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung in Schulen und Jugendarbeit NRW", die an der Akademie in Remscheid angesiedelt ist, die kleine Kamp-Lintforter Arbeitsgruppe.

Kamp-Lintfort: Tür auf für Kultur: Stadt erarbeitet Konzept
Foto: Pixabay

"Als wir 2015 starteten, habe ich geglaubt, dass ein solches Konzept in einem halben Jahr stehen würde", sagt Petra Niemölller. Die Mitarbeiter der Arbeitsstelle belehrten sie eines Besseren. "Das geht nicht mal eben. Es ist ein komplexer Prozess, in dem wir die verschiedensten Akteure zusammenbringen und für die Thematik sensibilisieren müssen." Anfang Juli fand die erste Veranstaltung auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept statt: ein Praxistag mit dem Titel "Tür auf für Kultur". Dort trafen sich mehr als 40 Fachkräfte der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Kamp-Lintfort zum Austausch und knüpften Kontakte zu Künstlern, um Ideen für neue Projekte zu sammeln. Kreative und künstlerische Angebote, die gemeinsam erarbeitet werden, seien besonders in der Jugendarbeit sehr wichtig. Ziel war es unter anderem, die Akteure miteinander zu vernetzen und neue Kooperationen zu fördern. "Es ist uns sehr gut gelungen", freute sich Petra Niemöller gestern im Gespräch mit dem RP. "Viele Teilnehmer haben sich bereiterklärt, das Kulturkonzept mit uns zu erarbeiten und mitzuwirken."

Um Ideen für neue Angebote zu entwickeln, stellten sechs lokale und regionale Künstler ihre Arbeit vor. So lädt der Moerser Markus Grimm Kinder und Jugendliche zum Schreiben von Geschichten ein, erarbeitet mit ihnen Theaterstücke und nimmt Hörspiele auf. Dass die künstlerische Arbeit mit Jugendlichen förderlich sei, habe auch die Tanzpädagogin Christine Hanemann am Praxistag "Tür auf für Kultur" betont. Kinder und Jugendliche würden in ihren Projekten an Selbstbewusstsein gewinnen.

Eine Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien (LAG) stellte den Teilnehmern verschiedene Projekte vor, die in den Kommunen von der LAG unterstützt und finanziert werden. "Es gibt ja viele Förderprogramme, an denen Städte sich anteilig beteiligen können", erläuterte Niemöller. "Wir haben uns die klare Zielvorgabe gegeben, dass immer ein Teil auch in die Realisierung von Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche fließen soll." Petra Niemöller wünscht sich, dass am Ende des Prozesses Kulturangebote für die verschiedensten Altersgruppen entstehen - von der Kita, über die Grundschule bis zu den weiterführenden Schulen. "Vielleicht auch im offenen Ganztag." Wichtig ist es der Leiterin des Kulturbüros, dass alle Kultursparten abgedeckt sind. "So wie die Musikschule mit Jekids die musische Bildung der Kinder fördert." Niemöller denkt hier auch an die Vermittlung der Neuen Medien. "Es muss für alle das gemeinsame Ziel sein, daran zu arbeiten."

(RP)
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