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Kamp-Lintfort Studenten lassen Schalthaus leuchten

Kamp-Lintfort · Am Wochenende bestücken angehende Informatiker und Professoren das Gebäude zwischen Förderturm und Hochschule Rhein-Waal mit 126 Leuchtboxen. Diese reagieren auf Geräusche und Bewegungen der Umgebung.

 Prof. Karsten Nebe, Steven Molter, Steffen Sulzbacher und Erek Röös (von links) bereiten die Illuminierung der Schaltzentrale des Bergwerks vor.

Prof. Karsten Nebe, Steven Molter, Steffen Sulzbacher und Erek Röös (von links) bereiten die Illuminierung der Schaltzentrale des Bergwerks vor.

Foto: klaus dieker

126 Leuchtboxen installieren Informatikstudenten heute und morgen im alten Zechen-Schalthaus, das am neuen Hochschulparkplatz auf dem nördlichen Bergwerksgelände liegt. Ab Sonntagabend sollen die Boxen an der Nordseite des Backsteingebäudes erstmals gemeinsam leuchten. Die Installation ist interaktiv. Es gibt Sensoren, die zum Beispiel Lichtstärke und Geräuschkulisse aufnehmen. Ein Computer verwandelt diese Daten in Sequenzen, die die 126 Boxen im Wechsel in unterschiedlichen Farben leuchten lässt, um ein großes Bild erzeugen. "Wenn zum Beispiel ein Lastwagen an der Friedrich-Heinrich-Allee vorbeifährt, kann die Geräuschkulisse ein bestimmtes Farbenspiel auslösen, je nachdem wie der Computer programmiert ist", beschreibt Dr. Karsten Nebe das Leuchtprojekt, das den Titel "Kamp-Lintfort leuchtet" trägt.

Der 39-Jährige ist Informatikprofessor an der Hochschule Rhein-Waal. Er hatte die Idee, das Schalthaus zu illuminieren. "Das Licht steht für das Leben, das es wieder auf dem Bergwerksgelände geben soll", sagt Nebe. Schließlich ist dort kaum noch etwas davon zu finden, seitdem die Kumpel Ende Dezember 2012 das letzte schwarze Gold förderten. Das meiste Leben herrschte noch in dem Gebäude, das die Hochschule jetzt ins rechte Licht rückt. Denn das Schalthaus war bis zum Sommer diesen Jahres in Betrieb. Dabei hatte es schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Doch die Verfüllung der Schächte in Rossenray verzögerte sich, für die der Strom über das Schalthaus floss. Entsprechend geriet die interaktive Illumination zeitlich in Verzug.

"Dadurch hatten wir mehr Zeit, die richtige Boxenform und die richtige Beleuchtung zu finden", gewinnt Detlef Lau dieser Verzögerugn etwas Positives ab. Er war früher Elektrosteiger auf dem Lintforter Bergwerk, kennt das Schalthaus noch in vollem Betrieb und ist heute in das Beleuchtungsprojekt der Hochschule eingebunden. Schließlich darf das Licht nur seitlich in eine Box fallen, die einen Meter breit sowie 60 Zentimeter hoch ist und aus Styropor besteht. "Denn sonst leuchtet hinter den Scheiben des Schalthauses ein Punkt, aber keine Fläche", berichtet Nebe. "Irgendwann haben wir aufgehört zu berechnen und probiert."

Im Laufe der Zeit soll es auch möglich sein, beispielsweise Spiele von einem Mobiltelefon auf dem Bild zu spielen. "Das Projekt ist eine Verbindung aus Kunst und Informationstechnologie", sagt Nebe. "Das macht es so reizvoll für die Studierenden." Ein Jahr wird das Bild am Schalthaus zu sehen sein. Dann wird das Gebäude, das genau zwischen dem großen Förderturm und dem Campus der Hochschule liegt, abgerissen. Es soll neuen Gebäuden weichen, durch die wieder Leben auf das Bergwerksgelände zurückkehren wird.

Förderer des Projektes "Kamp-Lintfort leuchtet" sind die Stadtwerke Kamp-Lintfort, die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, RWE sowie die Sparkasse Duisburg. Das Saalhoffer Unternehmen Partner Gerüstbau kam der Hochschule preislich entgegen.

(got)
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