Kamp-Lintfort Stadt schafft Treffpunkt für Flüchtlinge

Kamp-Lintfort · Stadtverwaltung und Internationaler Bund haben gestern eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge eröffnet. Die Räume befinden sich im Rathaus-Center, das die Stadt Kamp-Lintfort 2013 erworben hatte.

 Sie arbeiten in der neuen Anlaufstelle Hand in Hand: Koordinatorin Ehrenamtsarbeit Angelika Buttgereit (Koordinatorin der Ehrenamtsarbeit), Ehrenamtsbegleiterin Rosemarie Nesbach, Praktikantin Tamara Bayer und Kerstin Reinhardt, Sozialbetreuerin in den Übergangsheimen.

Sie arbeiten in der neuen Anlaufstelle Hand in Hand: Koordinatorin Ehrenamtsarbeit Angelika Buttgereit (Koordinatorin der Ehrenamtsarbeit), Ehrenamtsbegleiterin Rosemarie Nesbach, Praktikantin Tamara Bayer und Kerstin Reinhardt, Sozialbetreuerin in den Übergangsheimen.

Foto: Klaus Dieker

Die neue Anlaufstelle hat gerade erst ihre Glastüren geöffnet, da steht Kerstin Reinhardt schon einem ersten Klienten mit Rat und Tat zur Seite: Sie übersetzt den Inhalt eines Schreibens ins Englische. Reinhardt betreut für den Internationalen Bund die Flüchtlinge und Asylbewerber in Kamp-Lintfort. Sie ist Ansprechpartnerin, begleitet die Frauen und Männer bei Behörden- und Arztbesuchen. Für gewöhnlich treffen Hilfesuchende sie im Büro im Übergangswohnheim an der Friedrichstraße an. Gestern nahm sie an der Eröffnung der neuen Anlaufstelle für Flüchtlinge im Rathaus-Center teil.

Die Räumlichkeiten in der Passage standen seit Jahren leer. Die Stadt, die die Ladenlokale im Erdgeschoss des Rathauses 2013 erworben hatte, entschloss sich, aufgrund der stark angestiegenen Asylbewerberzahlen dort einen Treffpunkt für sie zu schaffen. "Es soll ein zentrales Angebot in der Mitte unserer Stadt sein - denn genau dort gehört für uns die Flüchtlingshilfe hin", betonte Sozialdezernent Christoph Müllmann. Der Aufwand war überschaubar: Die Stadt investierte rund 10 000 Euro in die Instandsetzung der Räume. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, wurden nicht nur Tische und Stühle für den Sprachunterricht aufgestellt: Zur Einrichtung gehören auch ein Kicker, ein Maltisch für Kinder mit Buntstiften und einige Spielzeugkisten.

Geplant ist, die Anlaufstelle nach einer Orientierungsphase ganztägig zu öffnen. "Wir stellen uns vor, dass hier nicht nur ein Treffpunkt für Flüchtlinge und Asylbewerber entsteht, sondern auch ein Ort der Begegnung mit den Kamp-Lintfortern", betont Bernd Kopitzki, Mitarbeiter im Sozialamt. Das Interesse, den Flüchtlingen zu helfen, ist groß.

Aktuell befindet sich zum Beispiel der Verein "Integration Flüchtlinge Kamp-Lintfort" in der Gründung. 45 Personen gehören zu den Gründungsmitgliedern. Ihr Ziel ist es, die Angebote der in der Flüchtlingshilfe aktiven Vereine und Verbände zu koordinieren und unter einen Hut zu bringen. "Es gibt viele gute Angebote, manch Gutes verläuft aber ins Leere, weil es nicht richtig kommuniziert wird", erklärt Rainer Klotz.

Mit dem Internationalen Bund kooperiert die Stadt Kamp-Lintfort bereits seit mehr als 15 Jahren in der Flüchtlingshilfe. Der aktuelle Vertrag wurde 2013 geschlossen. "Wir organisieren Integrationskurse und sind für die Sozialbetreuung der Flüchtlinge zuständig", erklärt Petra Braun vom Internationalen Bund. Ein Sprachkursus ist etabliert und findet montags und dienstags statt. Der Kursus soll künftig in den neuen Räumen gehalten werden. Außerdem werden den Flüchtlingen weitere Gruppenangebote gemacht. Es gibt zum Beispiel Kochabende.

Das Team des Internationalen Bunds wird von Helfern unterstützt. Angelika Buttgereit und Rosemarie Nesbach koordinieren den Einsatz der Ehrenamtler. Denn genauso wichtig wie die Sicherstellung des Lebensunterhalts seien die soziale Beratung, Deutschkurse und Spielangebote für Kinder, hieß es.

(RP)
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