Kamp-Lintfort Seit 20 Jahren beim ADFC im Sattel

Kamp-Lintfort · Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub in Kamp-Lintfort feiert runden Geburtstag. 25 Fahrradtouren bietet der Club jedes Jahr an. Die Geselligkeit steht im Vordergrund. Auch bei schlechtem Wetter sind die Radler unterwegs.

 Das Radfahren ist ihre Leidenschaft: Ralph Grützmacher, Sprecher, und Elmar Begerau, Rourenleiter des ADFC Kamp-Lintfort.

Das Radfahren ist ihre Leidenschaft: Ralph Grützmacher, Sprecher, und Elmar Begerau, Rourenleiter des ADFC Kamp-Lintfort.

Foto: privat

Ralph Grützmacher schmunzelt, wenn er über die Gelderland-Rundfahrt am ersten Sonntag im März erzählt. "Es hat schon geregnet, als wir mit unseren Fahrrädern losgefahren sind", sagt der Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Kamp-Lintfort. "55 Kilometer sind wir in und um Geldern unterwegs gewesen. Es hat die ganze Zeit geregnet. Auch wenn wir nachher durchnässt waren, hat es Spaß gemacht." Denn die Gemeinschaft kam nicht zu kurz. "Das gesellige Zusammensein steht im Vordergrund, wie bei allen Touren", sagt der 50-Jährige.

Seit 20 Jahren bietet die Kamp-Lintforter Gliederung des ADFC Radtouren an. Am 18. März 1995 gründete Erwin Janßen mit sieben weiteren Fahrradfreunden diese Gliederung. Schnell scharte er weitere Fahrradfreunde um sich, zum Beispiel Wilfried Krug und Heinz Engels. Sie planten Radtouren am Niederrhein, die in Kamp-Lintfort begannen, um nach der Rückkehr meist in geselliger Runde in einem Café zu enden.

Diesem Konzept ist der ADFC treu geblieben, selbst wenn im Laufe der Jahre die Anzahl der Mitglieder auf 50 und die der Touren auf 25 angestiegen ist. Die Touren sind zwischen 30 und 130 Kilometer lang. Die meisten beginnen am Kamp-Lintforter Rathaus und enden in einem Café. Die kurzen führen rund um Hochschulstadt, die langen schon einmal bis an den weiteren Niederrhein, zum Beispiel nach Kempen, und ins Bergische Land, zum Beispiel nach Wülfrath zum Panoramaweg "Niederbergbahn". Die "Fietser" steigen immer in den Sattel, egal ob es Winter oder Sommer ist, ob die Sonne scheint oder es regnet. "Bei gutem Wetter fahren oft 30 Radler mit", erzählt Tourenleiter Elmar Begerau. "Bei schlechtem Wetter weniger." Im Durchschnitt treten 16 Radler in die Pedalen, die meisten davon zwischen 50 und 70 Jahren alt. Die Geschwindigkeit ist je nach Tour unterschiedlich. Meistens liegt sie zwischen 14 und 20 Kilometer. "Wir sind Amateure", sagt Tourenleiter Rafael Mothes.

Alle Rundfahrten haben Namen, seitdem Ralph Grützmacher vor zwei Jahren das Amt des Sprechers von Erwin Janßen übernahm. Sie heißen beispielsweise "Fährmann, hol über", "Stadt-Land-Fluss" oder "Gebiss vergessen, Suppe essen". Neben den Touren bietet der ADFC Kamp-Lintfort Vorträge an, wie zum Beispiel am Dienstagabend einen Reisebericht "Entlang des Eisernen Vorhangs", der von Sabine und Herbert Gubbels im Vereinslokal "Altes Kasino" gehalten wurde. Dazu kommen Workshops, etwa ein Frühlingscheck zu Notreparaturen. "Bislang sind wir bei den Touren von größeren Pannen verschont geblieben", sagt Tourenleiter Harry Stiers.

In die Verkehrspolitik schalten sich die Mitglieder des ADFC bislang kaum ein, selbst wenn sie aktuelle Entwicklungen begleiten, beispielsweise die Bewerbung zur Landesgartenschau, bei der sie sich mit Tourangeboten einbringen wollen. "Natürlich verfolgen wir auch die Diskussion um den Fahrradweg an der B 510, der auf der linken Seite gegenläufig befahren werden könnte", sagt Ralph Grützmacher. "Eingeschaltet haben wir uns aber noch nicht."

(got)
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