Kamp-Lintfort Schüler führen Mary-Poppins-Musical auf

Kamp-Lintfort · Seit den Sommerferien studieren die Ernst-Reuter-Grundschüler das Stück um das unkonventionelle Kindermädchen ein, das magische Fähigkeiten besitzt. Am 1. Juni zeigen sie es in der Kamp-Lintforter Stadthalle.

Daniela Herlyn-Kern, Leiterin der Tanz-AG, probt mit Schülern der 3. Klasse für die Musical-Aufführung.

Daniela Herlyn-Kern, Leiterin der Tanz-AG, probt mit Schülern der 3. Klasse für die Musical-Aufführung.

Foto: Koopmann

Mary Poppins ist eine Erfolgsgeschichte - 1934, als das Buch von Pamela L. Travers erschien, 1964, als der Disney-Film im Kino zu sehen war, musikalisch unterlegt mit bekannten Liedern wie "Chim-Chim-Cher-ee" oder "Supercalifragilisticexpialidocious" von Richard und Robert Sherman, und 2004, als das Musical in London Premiere feierte. So scheint einem weiteren Erfolg nichts im Wege zu stehen, wenn die Ernst-Reuter-Schüler nun Mary Poppins als Kindermusical auf die Bühne bringen. Die Premiere ist am 1. Juni, 18 Uhr, in der Kamp-Lintforter Stadthalle.

"Die musisch-künstlerische Bildung ist Teil unseres Schulprogramms", sagt Schulleiterin Christine Buyken. Sie wählte das Stück um das unkonventionelle Kindermädchen aus, das magische Fähigkeiten besitzt. "Ich habe Mary Poppins gelesen", erzählt sie. "Ich kenne den Film, in dem Mary Poppins eine besondere Pädagogin ist. Im letzten Jahr habe ich mir zusammen mit Daniela Herlyn-Kern in Stuttgart das Musical angesehen."

Daniela Herlyn-Kern ist Lehrerin sowie Tanz- und Theaterpädagogin an der Ernst-Reuter-Schule. Sie schrieb das Drehbuch für die Kamp-Lintforter Mary-Poppins-Version, die für Kinder nur eine Stunde lang ist. Ferner textete sie einige Lieder um. "Die Illusion bleibt erhalten, auch wenn uns die Technik wie im Film oder Musical fehlt", erzählt sie. "Zum Beispiel springen Mary, Jane und Michael nicht ins Pflaster, um auf der Pferderennbahn zu landen. Bei uns erzeugt Schwarzlicht diesen Sprung in den Köpfen." Die Musik der Sherman-Brüder schrieb Hans-Hermann Buyken um, damit sie von Kindern gesungen werden kann.

Er begleitet als Kirchenmusiker und Ehemann der Schulleiterin das jährliche Musical- und Tanzprojekt, das es seit den frühen Nullerjahren an der Grundschule an der Mittelstraße gibt. "Das Projekt ist inklusiv", sagt Christine Buyken mit Blick auf den Kulturpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, den die Ernst-Reuter-Grundschule 2012 für das Musical "Die Goldene Wasserschale" erhielt. "Kinder mit unterschiedlichen Begabungen entwickeln darin ihre Stärken." Diesmal stehen 65 Kinder der zweiten, dritten und vierten Klassen auf der Bühne. Sie gehören der Tanz-Arbeitsgemeinschaft, der Theater-Arbeitsgemeinschaft oder dem Schulchor an. Jeden Donnerstagnachmittag üben sie. "Das Stück hat wenig Rollen", erzählt Daniela Herlyn-Kern. "Deshalb sind manche dreifach besetzt, zum Beispiel Mary Poppins."

Die Kulissen für das Stück hat die Schule gebaut. "Die Kinder- und Jugendstiftung der Sparkasse Duisburg unterstützt uns", sagt Schulleiterin Christine Buyken. Außerdem kümmert sich eine Projektgruppe der Unesco-Gesamtschule um die Technik, mit der die Ernst-Reuter-Schule 2015 einen Kooperationsvertrag unterzeichnete.

Vom 29. bis 31. Mai proben die Grundschüler zusammen mit den Unesco-Schülern im Saal der Stadthalle. Am Donnerstagmorgen, dem 1. Juni, ist Generalprobe, zu der auch Kindergartenkinder und Mitschüler kommen.

(got)
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