Kamp-Lintfort Ratsmehrheit für aufwendige Pappelsee-Sanierung

Kamp-Lintfort · Der Pappelsee wird aufwendig saniert. Das hat der Rat der Stadt gestern mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und FDP beschlossen. Beide Fraktionen sprachen sich für die kostenträchtigste Variante aus, die die Lineg im Auftrag der Stadt erarbeitet hatte. Die Bürger werden über die Niederschlagwassergebühr an den Kosten der Sanierung beteiligt. Dem Beschluss ging auch gestern wieder eine kontroverse Diskussion voraus.

Die Linken beantragten, ein weiteres Gutachten einzuholen. Aus ihrer Sicht sind wesentliche Faktoren wie zum Beispiel die Beschaffenheit des Schlammes und eine Schadstoff-Situation nicht geklärt. Die Grünen plädierten weiterhin für die Umsetzung der Minimalvariante. Fraktionschef Johannes Tuschen bezweifelte, dass am Ende die mit insgesamt 1,5 Millionen Euro angesetzte Kostenhöhe ausreichen werde. Da nicht alle Bürger über die Niederschlagwassergebühr erreicht würden, warnte er außerdem vor möglichen Klagen. Ähnlich sah es die CDU-Fraktion. Sie möchte den Pappelsee zwar nicht verlanden lassen, zweifelte aber an, dass die Kostenbeteiligung der Bürger über die Niederschlagwassergebühr nicht gerichtsfest sein könnte. "Es ist ein emotionales Thema", betonte Matthias Gütges für seine Fraktion.

Der Pappelsee sei erhaltenswert, seine Sanierung dürfe aber nicht durch die Erhöhung der Gebühren finanziert werden. "Die Bürger werden unterschiedlich belastet. Das ist keine Gebührengerechtigkeit." Wie kontrovers das Thema selbst in den Fraktionen diskutiert wurde, zeigte am Ende das Abstimmungsverhalten. Es enthielten sich nicht alle CDU-Fraktionsmitglieder.

(RP)
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