Kamp-Lintfort Politiker prüfen Zustand der Schulen

Kamp-Lintfort · Die Mitglieder des Schulausschusses haben gestern vier Grundschulen in Kamp-Lintfort besichtigt. Sie sollen in den Genuss einer Förderung des Landesprogramms "Gute Schule 2020" kommen. Es geht vor allem die Umsetzung notwendiger Baumaßnahmen.

 Schulleiterin Christina Ritte (3.v.r.) führte die Mitglieder des Schulausschusses durch die Klassenzimmer der Grundschule.

Schulleiterin Christina Ritte (3.v.r.) führte die Mitglieder des Schulausschusses durch die Klassenzimmer der Grundschule.

Foto: creich

Der Weg zur Mensa führt die Kinder jeden Mittag über eine steile Treppe in den Keller der Grundschule am Pappelsee. Es gibt nur einen Zugang vom Pausenhof aus, und die Räume sind viel zu klein. Für Rektorin Christina Ritte herrscht in der baulichen Situation der Mensa Handlungsbedarf - aber nicht nur dort: An der Grundschule am Pappelsee, Standort Eyller Straße, fehlen Betreuungs- und Differenzierungsräume. Ritte hat gestern die Mitglieder des Schulausschusses durch ihre Schule geführt und auf die baulichen Missstände aufmerksam gemacht. Das Gremium wird in einer für den 21. Juni anberaumten Sondersitzung entscheiden, wie die Mittel aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020" an Kamp-Lintforter Schulen eingesetzt werden sollen. Die Verwaltung hat bereits eine Prioritätenliste erstellt.

Rund 4,4 Millionen Euro fließen aus dem Investitionsprogramm ab diesem Jahr bis 2020 in die Hochschulstadt. Das Geld soll vor allem für die Renovierung der Schulgebäude und Klassenzimmer genutzt werden, kann aber auch in die digitale Ausstattung der Schulen investiert werden. "Wir haben für die digitale Schule bereits selbst Mittel in die Hand genommen", berichtete Schuldezernent Christoph Müllmann. Deshalb sollen die zur Verfügung gestellten Landesmittel vor allem in die Schul-Infrastruktur gesteckt werden. Ausschussvorsitzender Norbert Thiele hatte den Ausschuss vor diesem Hintergrund zur Besichtigung der Schulen eingeladen, die auf der von der Verwaltung erstellten Prioritätenliste stehen. Neben der Pappelsee-Grundschule an der Eyller Straße waren dies die Ernst-Reuter-Grundschule an der Mittelstraße, die Grundschule am Niersenberg sowie die Ebertgrundschule in der Altsiedlung. Am 24. Mai werden die Ausschussmitglieder zwei weiterführende Schulen besuchen: das Schulzentrum an der Moerser Straße und die Europaschule im Gestfeld. "Wenn wir über eine solch große Summe entscheiden, dann sollten wir uns die Schulen auch persönlich anschauen", erläuterte Thiele seine Beweggründe. Die Pappelsee-Grundschule steht beispielhaft für die baulichen Probleme der Kamp-Lintforter Schulen. "Das Backsteingebäude hat sicherlich Charme", sagte Schulleiterin Christina Ritte. "Es ist aber auch schon 50 Jahre alt und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Schulausstattung." Insgesamt 110 Kinder besuchen den Offenen Ganztag, 40 den verlässlichen Halbtagsunterricht.

Aktuell nutzt die Schule den Saal des Tanzzentrums Niederrhein in den Nachmittagsstunden. "Er ist nur über die Außentreppe zu erreichen." Die Verwaltung hat bereits zwei Architektenteams beauftragt, an den als besonders dringlich eingestuften vier Schulstandorten erste Machbarkeitsstudien einschließlich Kostenschätzungen zu erstellen. Schuldezernent Müllmann geht davon aus, dass erste Baumaßnahmen an den Schulen ab 2018 umgesetzt werden können.

(RP)
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