Kamp-Lintfort Neun Stunden Musik am Alten Rathaus

Kamp-Lintfort · Das Jugendkulturcafé "ka-Liber" lud am Samstag zum vierten "Rock im Kaff" ein. 450 Fans genossen bei Sonnenschein Musik, die schon einmal lauter werden konnte.

 Aus Duisburg war die Band "New Age" zum vierten "Rock im Kaff" nach Kamp-Lintfort angereist.

Aus Duisburg war die Band "New Age" zum vierten "Rock im Kaff" nach Kamp-Lintfort angereist.

Foto: Christoph Reichwein

2015 und 2016 war der Musikmarathon "Rock im Kaff" ausgefallen. Am Samstag lud das Jugendkulturcafé "ka-Liber" aber endlich zur vierten Ausgabe ein. Bei Sonnenschein kamen im Laufe des Tages 450 Besucher, um am Alten Rathaus live Musik zu erleben, meist rockig und laut, manchmal aber auch leise.

"In den letzten beiden Jahren haben wir keine Sponsoren gefunden", erklärte Nina Dahlem-Engelskirchen als Geschäftsführerin des Jugendkulturcafés den zweimaligen Ausfall. "Diesmal fehlt erneut ein Sponsor, aber wir haben Geld ansparen können."

Ein drittes Mal ausfallen lassen wollte niemand das Festival, das das größte Ereignis des Jugendkulturcafés ist und von Fans zwischen zwölf und 60 Jahren besucht wird. Gleichzeitig ist es aber auch das teuerste Event für das Jugendkulturcafé. Denn vor dem Alten Rathaus eine Festivalbühne aufzubauen und die Musiktechnik zu installieren, kostet Geld, wie die Künstler zu bezahlen, selbst wenn diese nicht mehr als eine Pauschale für ihre Anreise erhalten.

Wie 2012, 2013 und 2014 hatte Nina Dahlem-Engelskirchen eine musikalische Mischung zusammengestellt. Mit leisen Tönen startete "Rock im Kaff" am Samstagnachmittag, nachdem die Modern-Dance-Gruppen des Jugendkulturcafés die Bühne verlassen hatten, die zur Moerser Straße hin aufgebaut war. Sandrine Lisken trug zur Gitarre selbst geschriebene Lieder vor, die gefühlvoll und manchmal melancholisch das Leben beschreiben. Sandrine, wie sich die Moerserin mit Künstlernamen nennt, ist Songschreiberin und Sängerin. Ebenfalls Songschreiber und Sänger ist Noah Warwel, der nach ihr auf der Bühne stand. Der Moerser, der sich den Künstlernamen Noah gegeben hat, arbeitet auch elektronisch, indem er Musiksequenzen aufzeichnet, um sie in einer Schleife, "Loop", zu wiederholen.

Nach diesen beiden Solokünstlern wurde es lauter. Die Duisburger Band "New Age" spielte Punk-Rock und die Kamp-Lintforter "Bakali" Pop-Rock, wobei sie die eigenen Stücke mit deutschen Texten unterlegten. Die Nürnberger Gruppe "The Blackscreen" präsentierte Indie-Rock, die Duisburger "Paperstreet Empire" melodiösen Rock, beide auf Englisch. Dann stand Henning Neuser auf der Bühne, um mit melodiösem Pop-Rock aus seinem Leben zu erzählen. Höhepunkt des Musikmarathons war "Halber Liter". Die Iserlohner Band coverte Pop- und Rockklassiker. Gut zwei Stunden machten sie laute Musik am Alten Rathaus, sehr zur Freude der Fans. "Schön wäre es, wenn wir im nächstem Jahr wieder einen Sponsor finden", blickte Nina Dahlem-Engelskirchen auf den Samstag nach Pfingsten 2018, wenn das nächste Mal "Rock im Kaff" steigen soll.

(got)
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