Kamp-Lintfort Neuer Chefarzt für die Radiologie

Kamp-Lintfort · Privatdozent Dr. Hilmar Kühl leitet seit Februar die Radiologie am St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort. Er wechselt vom Universitätsklinikum Essen an den Niederrhein und möchte die Abteilung zukunftsfähig machen.

 Hilmar Kühl vor einem Computertomographen am St.-Bernhard-Hospital. Der Mediziner kommt von der Uniklinik Essen, wo er 15 Jahre Oberarzt war.

Hilmar Kühl vor einem Computertomographen am St.-Bernhard-Hospital. Der Mediziner kommt von der Uniklinik Essen, wo er 15 Jahre Oberarzt war.

Foto: Dieker

Hilmar Kühl findet ein schönes Bild, um seine neue Position am St.-Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort zu beschreiben: "Sie passt wie Handschuh auf Hand." Der 47-Jährige hat zum 1. Februar als Chefarzt die Leitung der Radiologie übernommen und freut sich auf die neue Herausforderung. Er ist vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen an den Niederrhein gewechselt, wo er mehr als 15 Jahre als Oberarzt tätig war.

Hilmar Kühl sieht die Radiologie am St.-Bernhard-Hospital als sehr gut aufgestellt - insbesondere mit CT und MRT als maschinelle Technik. Dies sei eine gute Ausgangsposition, um die Abteilung für die Zukunft aufzustellen. "Ich verstehe die Radiologie als zentrale Dienstleistung für die Kollegen", erklärte der Mediziner gestern bei seiner Vorstellung. Eine schnelle und kompetente Diagnostik sei Voraussetzung für die Behandlung der Patienten.

Dafür möchte er die Abläufe in der Kamp-Lintforter Radiologie optimieren: "Die diagnostischen Leerlaufzeiten sind so kurz wie möglich zu gestalten. Die Abläufe müssen straffer werden." Die Einbindung in die "IT-Landschaft" ist aus seiner Sicht eine notwendige Voraussetzung, um Befunde zu kommunizieren. Die bereits bestehenden kurzen Kommunikationswege im St.-Bernhard-Hospital empfindet der neue Chefarzt als angenehm, um optimal agieren zu können. "Das ist an einem Universitätsklinikum ganz anders", sagte Hilmar Kühl. Der heute 47-Jährige wuchs in Brandenburg auf und begann 1988 an der Universität Greifswald das Medizinstudium. Für seine Facharztausbildung wechselte er anschließend an die Klinik für Radiologie am Klinikum Wuppertal. Seit 2000 ist er Facharzt für Diagnostische Radiologie.

Anschließend wechselte er an das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie an das Universitätsklinikum in Essen. Der Chefarzt-Posten am St.-Bernhard-Hospital stellt ihm nun vor eine neue Aufgabe: Er steht vor dem Spagat, gleichzeitig Generalist und Spezialist zu sein. "Von beiden braucht es eine gesunde Mischung", sagte Kühl. Und das möchte er gemeinsam mit den Kollegen in seiner Abteilung zielgerichtet weiter entwickeln. Zu seinen Schwerpunkten gehören unter anderem die Angiographie und die Computer-Tomographie. Am Universitätsklinikum Essen war er für in Zusammenarbeit mit der Klinik für Nuklearmedizin für die klinische Einführung der PET/CT zuständig. Bis 2009 vertrat er die Radiologie im Magen-Darm-Zentrum im Westdeutschen Tumorzentrum. Im selben Jahr habilitierte er zum Thema "Radiologische Evaluation der CT-gesteuerten Radiofrequenz-Ablation maligner Lebertumoren".

Am Essener Klinikum war Kühl zuletzt verantwortlicher Oberarzt für die radiologische Bildgebung am Lungenzentrum. Conrad Middendorf, seit Oktober Geschäftsführer der St.-Franziskus-Stiftung Münster, der auch das Kamp-Lintforter Krankenhaus angeschlossen ist, freute sich gestern, dass sich Privatdozent Dr. Hilmar Kühl für Kamp-Lintfort entschieden hat. Das St.-Bernhard-Hospital gehöre im Verbund der St.-Franziskus-Häuser zu den Leuchttürmen, betonte Conrad Middendorf. Es könne viele Bereiche mit klaren und starken Schwerpunkten vorweisen. Die Radiologie werde da einen Part mitspielen. "Hilmar Kühl bringt neues universitäres Wissen mit", betonte Middendorf. Davon soll das St.-Bernhard-Hospital profitieren.

Der neue Chefarzt, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in Mülheim/Ruhr lebt, bleibt Mitglied der Fakultät und gibt weiterhin Vorlesungen. "Das lässt sich gut mit der Arbeit in Kamp-Lintfort vereinbaren", sagte er.

(RP)
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