Kamp-Lintfort Mehr als nur ein Zimmer im Garten

Kamp-Lintfort · Das ständige Kommen und Gehen gehört zum Programm der "Offenen Gartenpforte" und ist bei Sylvia und Armins Joos in Hoerstgen beinahe schon ein Treffen unter Freunden.

 Sylvia (rechts) und Armin Joos(2.v. links) im Gespräch mit Freunden in ihrem Hoerstgener Garten.

Sylvia (rechts) und Armin Joos(2.v. links) im Gespräch mit Freunden in ihrem Hoerstgener Garten.

Foto: Klaus Dieker

Zusammen mit seiner Frau hat er sich 2005 einen, im wahrsten Sinne des Wortes großen Traum erfüllt. 1,7 Hektar Land einer ehemaligen Rosenplantage erwarb das Lehrerehepaar mit grünem Daumen bei einer Zwangsversteigerung. Ganz oder gar nicht, so das damalige Motto. "Eigentlich wollten wir nur eine Parzelle erwerben", erinnern sie sich beim Plausch mit ihren Besuchern. Die wollen natürlich alles genau wissen, vor allem, wie sich die Gartenarbeit auf dem Areal bewerkstelligen lässt. "Wir haben keine Angestellten und keinen Gärtner. Wir planen selbst und machen die Arbeit alleine", sagt Sylvia Joos.

Ihr Patentrezept ist einfach. Die gemeinsame Gartenarbeit sorgt für Spaß und Zufriedenheit, steigert die eigene Lebensqualität. Arbeitsteilung führt zum Erfolg. Erleichterung bringt Armin Joos der Aufsitzrasenmäher. "Nach drei Stunden ist der Rasen geschnitten", so der Gartenbesitzer.

Sylvia Joos ist für das sensible Thema Farbkombinationen zuständig. Der blühende Garten im Sommer gibt die Bestätigung und entpuppt sich als farblicher Hingucker. "Wir achten darauf, dass die Beete mit den verschiedenen heimischen Stauden und Gehölzen von Frühjahr bis Herbst blühen", sagt Armin Joos. Ideen für die Bepflanzung der verschiedenen Garten(t)räume hat Sylvia Joos genug. Sie legt neben ihre Gartenzimmer mit Sitzmöglichkeit immer neue Blumeninseln an, die von den Bienen ständig angeflogen werden. Denn auch der Honig stammt aus dem Hause Joos. Wert legt die beiden Gartenfreunde auf die ökologische Bewirtschaftung. Giftige Spritzmittel werden nicht verwendet, was gerade bei dem stolzen Buchsbaum Fragen aufwirft. Zünsler und Co. haben den Garten noch nicht erreicht. Kompromisse geht Sylvia Joos nicht ein. Dann geht eben der Buchsbaum samt Zünsler und wird durch andere immergrüne, strukturgebende Pflanzen ersetzt, so ihre Position. "Wir haben so viele Vögel, die in den heimischen Gehölzen brüten. Insekten und andere Tiere fühlen sich bei uns in den Naturhecken wohl", sagt Armin Joos. Vom sozialen Wohnungsbau für Vögel, sprich Nisthilfen, ist die Rede. Die Rosenblüte fiel in dieser Saison üppig aus und entschädigt für vieles Andere. Mit der Kirschernte sieht es nicht gut aus, wie auch bei den Walnüssen. "Der Frost im Frühjahr hat Schaden angerichtet. Auch die Apfelernte ist nicht so üppig wie sonst", sagt der Biologe. Ein Teil des Gartens ist mit Obstbäumen bepflanzt. Die Äpfel werden zur Mosterei gebracht. "Wir haben eine Mosterei gefunden, die uns unsere Apfel verarbeitet", sagt Armin Joos. Und jeder Gast bekommt deshalb umgehend hauseigenen Apfelsaft. Aktuell sind die Gartenfreunde mit den Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2020 in den jeweiligen Arbeitsgruppen beschäftigt. Besucher sollen die jeweiligen Privatgärten besuchen können. "Das wird ein spannendes Jahr", freuen sich beide.

Am 16. und 17. September öffnet sich in diesem Jahr nochmals der Garten in Hoerstgen.

(sabi)
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