Kamp-Lintfort Lintforter Feuerwehr empfängt das Friedenslicht aus Bethlehem

Kamp-Lintfort · Pfarrer Michael Ehrle hatte die Idee, das Licht auch an Institutionen wie die Polizei und die Feuerwehr weiterzugeben. Bei ihren schwierigen Aufgaben erleben sie oft Gewalt und Missachtung.

 Wehrführer Michael Rademacher (2. von links) freute sich über das Friedenslicht, das den langen Weg aus der Geburtsstadt Jesu nach Kamp-Lintfort gefunden hat. Pfarrer Michael Ehrle (Mitte) möchte, dass solche Aktionen mit Unterstützung der Pfadfinder künftig jedes Jahr stattfinden.

Wehrführer Michael Rademacher (2. von links) freute sich über das Friedenslicht, das den langen Weg aus der Geburtsstadt Jesu nach Kamp-Lintfort gefunden hat. Pfarrer Michael Ehrle (Mitte) möchte, dass solche Aktionen mit Unterstützung der Pfadfinder künftig jedes Jahr stattfinden.

Foto: Armin Fischer

"Das Friedenslicht steht für unsere Hoffnung auf Frieden", sagt Alexander Ruß, Vorsitzender des Kamp-Lintforter Pfadfinderrings. Mit der Weitergabe will das 35-köpfige Team ein klares Zeichen setzen für Frieden und Völkerverständigung - es will sich einsetzen für eine bessere Welt.

Der Pfarrer von St. Josef, Michael Ehrle, hatte nun die Idee, es erstmalig in enger Verbindung mit der Pfadfinder-Gruppe auch an öffentliche Institutionen weiterzureichen. "Denn", so Pfarrer Ehrle, "Frieden hat auch immer etwas zu tun mit Menschen, mit Gruppen, mit Institutionen, überall dort, wo Frieden gelebt wird." Er nennt die Polizei, die nicht selten respektlos behandelt würde, spricht von der Feuerwehr, die oft durch Schaulustige bei ihrer Arbeit behindert würde - und nennt die Politik, die durch ihre Entscheidungen den Frieden vor Ort erhalten sollten. Auch die beiden Altenheime St. Josef und St. Hedwig wurden mit dem Friedenslicht überrascht. Mit dem diesjährigen Motto "Friede sei mit dir - Shalom - Salam" setzt die Aktion den Schwerpunkt auf den interreligiösen Dialog. "Wir fördern den Austausch zwischen den Kulturen, Nationen und Religionen - und versuchen mit kleinen Schritten Frieden und Verständigung zu fördern", so die Pfadfinderin Kathi Ruß.

Die Aktion wurde von den Institutionen sehr positiv aufgenommen. Für die Polizeiwache Kamp-Lintfort sei das eine Ehre, meinte der Leiter, Thomas Deselaers. Und Andrea Margraf von der Leitungsstelle in Wesel betonte: "Unsere Kollegen müssen tagtäglich viel Verantwortung übernehmen - und rasche Entscheidungen treffen, um Menschen zu helfen." Dieses Licht sei eine Anerkennung für ihre Tätigkeiten.

Und sie erwähnte einen aktuellen Vorfall vom Weihnachtswochenende, bei dem zwei Polizeibeamte nach einem Widerstand verletzt wurden. "Die Überreichung des Friedenslichtes ist eine schöne Geste, die zeigt, dass junge Menschen sich mit dem Polizeiberuf und seinen Aufgaben auseinander setzen."

Auch für Michael Rademacher, Chef der Kamp-Lintforter Feuerwehr, bedeutet das Friedenslicht Wertschätzung - und er wünscht, dass es alle Kollegen durch ihren Alltag begleitet. Im Rathaus wurde die kreativ geschmückte Laterne mit dem Friedenslicht ebenso mit großer Freude aufgenommen. Die stellvertretende Bürgermeisterin, Barbara Drese, interessierte sich für die Geschichte der Aktion, die 1986 ins Leben gerufen wurde. Sie ließ sich von den Überbringern den langen Weg des Lichtes, der von der Pfadfinder-Bewegung in einer Lichterstafette aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem über Wien, Münster und Köln nach Kamp-Lintfort weitergereicht wurde, erklären. "Diese Aktion", so Pfarrer Ehrle, "soll soll auch eine neue Tradition in unserer Pfarrei einläuten, jedes Jahr mit anderen Schwerpunkten."

(h-m)
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