Kamp-Lintfort Langsame Bewegungen an der frischen Luft

Kamp-Lintfort · Regina Stark entdeckt mit 30 Teilnehmern die chinesische Bewegungstherapie Qigong. Wichtig ist eine starke innere Konzentration. Im Kloster Kamp gibt es einen neuen Gruppenkurs.

 Regina Stark (vorne) und ihre Mitstreiter praktizieren Qigong im Bruder-Konrad-Garten von Kloster Kamp.

Regina Stark (vorne) und ihre Mitstreiter praktizieren Qigong im Bruder-Konrad-Garten von Kloster Kamp.

Foto: Markus Koopmann

"Bewegung tut gut, und der Mensch hat dafür schon allein wegen seiner körperlichen Beschaffenheit eine Menge Möglichkeiten. Er kann laufen, schwimmen, klettern, turnen, tanzen und noch vieles mehr, um sich körperlich fit zu halten", weiß die 52-jährige Kamp-Lintforterin Regina Stark aus ihrer langjährigen Berufserfahrung als gelernte Bewegungstherapeutin. Sie war deswegen selber immer sehr sportlich.

Dabei entdeckte sie durch Zufall eine schon seit 3000 Jahren in China praktizierte Bewegungstherapie namens Qigong (gesprochen: Tschigong), von der sie auf der Stelle so begeistert war, dass sie sich wenige Jahre später in einer zweijährigen Kombination aus Fernstudium und Wochenkursen als Kursleiterin dafür ausbilden ließ. Seither gibt sie ihr dabei erlerntes Wissen nicht nur in Kursen, sondern auch in Form von kostenlosen, sommerlichen Übungstreffen draußen in der Natur an Andere weiter.

In diesem Sommer gab es bereits fünf Treffen, je zwei im Stephanswäldchen und am Pappelsee, sowie eins im Bruder-Konrad-Garten des Kamper Klosters. "In China treffen sich in den Parks der großen Städte oft Hunderte von Menschen, um gemeinsam Qigong zu betreiben", weiß Regina zu berichten. Das habe sie vor drei Jahren auf die Idee gebracht, so etwas unter dem Namen "Qigong im Garten'" auch in Kamp-Lintfort zu initiieren.

Nachdem man anfangs oft nur zu dritt oder viert war, hat sich die Teilnehmerzahl inzwischen auf rund 30 erhöht. Teilnehmen kann jeder, der sich gerne an der frischen Luft bewegt. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Jeder muss sich nur so weit beteiligen, wie er kann. "Qigong ist eine aus weichen, fließenden Bewegungen bestehende Mischung aus Meditation und Körperertüchtigung und neben Akkupunktur und Kräuterbehandlungen ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Medizin", erklärt Regina Stark.

Ihre Kamp-Lintforter Qigong-Treffen dauern in der Regel zwischen 50 Minuten und einer Stunde, in denen die Teilnehmer insgesamt acht verschiedene, "Brokate" genannte Übungen ausführen. Daneben bietet Regina Stark aber auch noch weitere aus den beiden Bewegungslehren Qigong und Tai Chi kombinierte Übungen mit so malerischen Namen wie "Auf dem Berg stehen" oder "Regenbogen malen" an. Alle Übungen werden stehend ausgeführt und dienen sowohl der Stärkung der Muskulatur als auch der Geschmeidigkeit der Gelenke und des Bindegewebes. Eine ganz wichtige Rolle, so Regina Stark, spiele dabei die Langsamkeit der Bewegungen und eine starke Konzentration nach innen. Dazu brauche es eine gewisse Übung. "Ich mache die einzelnen Figuren zunächst vor und lasse sie dann ein paar Mal wiederholen, damit die Teilnehmer sie Zuhause nachhalten können", beschreibt sie ihre Rolle bei den Treffen.

Trotzdem sei das Ganze jedoch kein Kursus, sondern mehr ein gemeinsames Entdecken. Für alle, die die chinesische Bewegungstherapie Qigong gerne intensiver betreiben möchten, bietet Regina Stark das ganze Jahr über an jedem dritten Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr im Kloster Kamp einen zusätzlichen Gruppenkurs an. Der ist allerdings kostenpflichtig und erfordert im Gegensatz zu Qigong im Park eine Anmeldung per E-Mail an info@qigong-stark.de.

Die sechste und letzte diesjährige Veranstaltung von "Qigong im Park" findet am Freitag in einer Woche, 2. September, ab 9.30 Uhr im Bruder-Konrad-Garten des Klosters Kamp (Durchgang vom Haupteingang des Klostergebäudes aus) statt.

Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert keine vorherige Anmeldung.

Sollte es an diesem Tag allerdings regnen, fällt der Termin ersatzlos aus.

(RP)
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