Kamp-Lintfort Landschaftsgarten auf 17.000 Quadratmetern

Kamp-Lintfort · Sylvia und Armin Joos öffnen am 4. und 5. Juni ihr Gartenparadies in Hoerstgen für Besucher. Anlass ist der Tag des offenen Gartens.

 Sylvia Joos führt interessierte Besucher gerne durch ihren Garten, der durch eine enorme Vielfalt besticht.

Sylvia Joos führt interessierte Besucher gerne durch ihren Garten, der durch eine enorme Vielfalt besticht.

Foto: Marcus Koopmann

Viele Kamp-Lintforter Fans der "Offenen Gartenpforte" kennen ihn wahrscheinlich schon, den Garten des Ehepaares Sylvia und Armin Joos in der Hoerstgener Dorfstraße 34a. Die beiden pensionierten Biologie-Lehrer öffnen ihren Garten bereits seit mehreren Jahren regelmäßig. Und auch in diesem Jahr dürften sie wieder viele Gäste haben, denn das 17.000 Quadratmeter große Gelände hat viel zu bieten.

Eine riesige Streuobstwiese zum Beispiel und gleich drei Teiche mit Fröschen, Molchen und Stichlingen. Dazu eine aus derzeit 14 Kästen bestehende Honigbienen-Zucht, eine ziemlich große "Hotelanlage" für deren einzeln lebende, wilde Verwandten, außerdem diverse Nisthilfen für Vögel aller Art und nicht zuletzt zahllose gepflegte Beete voller Rosen, Stauden und bodendeckender Pflanzen.

Eigentlich hatte das Ehepaar vor elf Jahren nur ein Drittel des zuvor zu einem Rosenanbaubetrieb gehörenden Geländes kaufen wollen, doch damals gab es "nur alles oder nichts". "Ja, und da haben wir halt alles gekauft", erzählt Sylvia Joos. Ein ziemlich mutiger Schritt, und das nicht nur der Größe wegen. "Im ersten Jahr haben wir nur gerodet. Da mag ich lieber gar nicht mehr dran denken", erinnert sie sich trotzdem noch gut. "Dann mussten Wasser- und Elektrizitätsleitungen verlegt werden, und zum Schluss hat uns ein Bauer aus der Nachbarschaft das ganze Gelände mit der Egge so weit eingeebnet, dass wir endlich mit dem Säen und Pflanzen beginnen konnten."

Doch die Mühe hat sich gelohnt. Heute, zehn Jahre später, ist aus der einst mühsam gerodeten Fläche ein schöner Landschaftsgarten geworden, in dem jetzt im Frühling die Besucher am Eingang von duftenden Weißdornhecken und dahinter von zahllosen blühenden Staudenbeeten und tausenden und abertausenden kleiner Gänseblümchen auf den dazwischen liegenden Rasenflächen begrüßt werden. Außer im Winter verbringen sie und ihr Mann meist das ganze Jahr über rund sechs Stunden täglich mit der Gestaltung und Pflege ihres Gartens. Dazu kommt, seit Armin Joos vor fünf Jahren unter die Imker gegangen ist, noch die Betreuung seiner 14 Bienenstöcke.

Am Mittwoch herrschte dort an einem der Stöcke ein besonders reges Schwirren und Summen. "Ich glaube, die beginnen zu schwärmen", vermutete Hobby-Imker Joos. "Das bedeutet, die alte Bienenkönigin verlässt den Stock und sucht sich mit einem Teil ihres Volkes eine neue Bleibe. Warten wir mal. Wenn das so ist, versammeln sie sich gleich irgendwo in einem der umliegenden Bäume." Und tatsächlich. Kaum 15 Minuten später hing eine Traube aus dicht an dicht gedrängten Bienen in einer Eiche und wartete darauf, in den nächsten Stunden von Armin Joos wieder eingefangen und in einem leeren Kasten neu angesiedelt zu werden. "Ja, so sieht das bei uns aus, seit wir den Garten haben", kommentierte seine Frau das summende Ereignis. "Viel Arbeit, manchmal abends auch ziemliche Rückenschmerzen, aber der Friede und die Stille hier macht all das mehr als wieder wett."

Der Garten des Ehepaares Joos befindet sich in Hoerstgen, Dorfstraße 34a (Einfahrt gegenüber der Kirche, dann circa 500 Meter links. Erkennungszeichen). Er kann anlässlich des Kamp-Lintforter "Tags der offenen Gartenpforte" am 4. und 5. Juni jeweils zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden.

(RP)
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